Bewertung

Review: #2.23 Jungfrauen

Foto: Merritt Wever & Max Greenfield, New Girl - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX
Merritt Wever & Max Greenfield, New Girl
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Patrick McElhenney/FOX

Es dauert nicht mehr lange und dann ist auch die zweite Staffel "New Girl" Geschichte. Und kurz vor den beiden letzten Folgen servieren einem die Serienverantwortlichen noch eine kleine Konzeptfolge, in der es im Kern eigentlich nur um einziges Thema geht: Das erste Mal und wie jeder der handelnden Figuren es persönlich erlebt hat. Aus dieser Prämisse entwickelt sich eine Folge voll kleiner sympathischer, schräger, an manchen Stellen aber auch übertrieben alberner Momente, die als Ganzen eine Folge ergeben, die äußerst kurzweilig daherkommt und trotz kleinerer Schwächen zu unterhalten weiß. Und das sich schlussendlich auch die ganze Nick und Jess-Geschichte ein ganzes Stück weiterentwickelt kann nur als weiterer Pluspunkt gewertet werden.

"Teddy took my flower"

Die Aufmachung dieser Folge, in der jeder die Geschichte seines ersten Mals erzählt bot sicherlich einiges an komödiantischen Potenzial und so hatte die erste von Jess erzählte Story auch einiges zu bieten und war vor allem dank Jess ausschweifender Erzählweise und den permanenten Unterbrechungen der anderen Mitbewohner so unterhaltsam, erzählt Jess doch zunächst ausführlich eine Geschichte, die zunächst nicht wirklich was mit ihrem ersten Mal zu tun hatte. Da tauchen dann ein überempfindlicher Teenager und ein komplett Klischeehafter geheimnisvoller junger Mann mit Gitarre auf. In diesem Kontext war auch ein auf alles was Jess von ihrem ersten Mal erzählt eifersüchtig reagierender Nickt äußerst unterhaltsam, der wütend deutlich macht, dass Mädchen eigentlich gar nicht auf Typen mit Gitarren stehen. Auch witzig war es, dass Zooey Deschanel selbst ihr 18-jähriges-Ich verkörperte, was das Ganze dann noch ein ganzes Stück lustiger machte. Die Story driftete dann immer weiter ins Abstruse ab, überzeugte dann aber schlussendlich doch mit dem gekonnten Spiel mit Klischees und der Erwartungshaltung der Zuschauer. Ein netter Spaß, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Richtig Fahrt nahm die Folge dann schlussendlich aber erst in den letzten Minuten auf, als schließlich auch Nick im vertrauten Zweiergespräch mit Jess seine Entjungferungsgeschichte erzählt, Jess schließlich doch nicht zu dem Date mit ihrer ersten sexuellen Erfahrung Teddy geht und Jess und Nick schließlich doch tatsächlich miteinander schlafen. Diese Staffel ist schon lange die von Jess und Nick und hier springt diese Entwicklung auf die nächste Stufe. Besonders schön dabei ist, dass im Grunde nicht viel von der ersten sexuellen Begegnung zwischen Jess und Nick gezeigt wird, außer die Reaktion der Beiden nach dem Akt und die ist extrem witzig, auf eine bestimmte Art und Weise auch sehr niedlich und rundet die Folge sehr gut ab.

"We're planing on merging tonight"

Die weiteren Entjungferungsgeschichten waren dann größtenteils ein netter Spaß, wobei insbesondere die Schmidt-Story dann doch schnell aufgrund des enorm hohen Albernheitsgrades zu nerven anfing. Schmidt, der zu Uni-Zeiten noch unter starkem Übergewicht zu leiden hatte, gerät bei seinem ersten Mal von einer Peinlichkeit in die nächste, ohne dass dabei insgesamt betrachtet wirklich witzig Szenen bei rauskommen. Für die komödiantischen Highlights sorgt dann auch hier wieder Nick, der zu Studentenzeiten erst mal völlig daneben aussieht und sich dann auch noch mit Pilzen zu dröhnt und dadurch für durchgedrehten, wenn auch nicht wirklich profunden Drogen-Humor sorgt. So glaubt er unter anderem, dass seine Hand magnetisch ist und sich nicht von der Wand seines Zimmers lösen kann. Hier funktioniert die enorme Albernheit dann schließlich doch noch.

"You lost your virginity to a prostitute?"

Grenzenlos dämlich ist dann auch Winstons Entjungferungsstory, in die zwei ältere Prostituierte und Nicks Vater involviert sind. Dass Winston wirklich so schwer von Begriff ist, dass er bis in die Gegenwart davon ausgegangen ist, dass es sich bei der Frau seines ersten Mals nicht um Prostituierte handelt ist dabei natürlich erst mal komplett unglaublichwürdig. Die Stärken dieser kleinen Story liegen dann aber auch wieder an dem bescheuerten Aussehen von Winston und Nick, die auch als Teenager von Jake M. Johnson und Lamorne Morris gespielt werden. Das pubertäre Verhalten der Beiden ist schlichtweg unheimlich witzig und ein junger Nick mit Zahnspange ein Ereignis für sich. Auch das die Beiden von Nicks Vater nach New York eingeladen werden, dort machen dürfen, was sie wollen und sich dann dafür entscheiden im Hotelzimmer "Titanic" zu schauen ist ein äußerst gelungener Moment. Positiv zu erwähnen ist hier auch noch eine schöne Vater-Sohn-Szene zwischen Nick und seinem Vater, die ein kleines bisschen mehr Tiefe in diese Ansammlung von Blödeleien bringt.

"You like DVD's?"

Die absolute Krönung der Unglaubwürdigkeit ist schließlich aber Ceces-Story, in der sie erzählt, dass sie ihr erstes Mal mit Rolling Stone-Legende Mick Jagger verlebt hat. Hier ist die Reaktion von Schmidt darauf der vielleicht lustigste Moment der ganzen Folge. Ansonsten gibt Ceces Story insgesamt nicht weiter viel her. Ganz nett war noch der Moment, in dem gezeigt wird, dass Cece und Schmidt sich in der weit zurückliegenden Vergangenheit schon einmal begegnet sind. Zu dieser Zeit war Schmidt aber noch ein wahnsinnig unsicherer, übergewichtiger junger Mann, der überhaupt nicht wusste, wie er sich in der Interaktion mit Frauen zu verhalten hat. Den Anmachspruch "You like DVD's?" sollte man sich aber trotzdem merken.

Fazit

Diese Folge ist eine nette Zwischenepisode vor den letzten beiden Folgen der zweiten Staffel, auf die man aufgrund der hier gezeigten Schlusswendung schon sehr gespannt sein darf. Ansonsten bot diese Folge viele Blödeleien, Albernheiten, schräge Outfits und Frisuren und sorgte damit für nette, bekömmlich unterhaltsame 22-Minuten.

Moritz Stock - myFanbase

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