Review: #1.04 Nackt

Lief die Folge #1.03 Hochzeitsgäste noch unterm dem übergreifenden Motto "Hochzeiten", so dreht sich #1.04 Nackt zentral um das männliche Geschlechtsorgan. Ein merkwürdiges Motto für eine Serienepisode mag der ein oder andere denken und hat damit wohl auch recht. So ist diese Folge auch recht albern, zottig und substanzlos geraten. Einzig die Interaktion zwischen Jess und Nick und vereinzelte kleine komödiantisch-gelungene Einfalle retten die Folge gerade noch ins untere Mittelmaß.

Schon früh kristallisierte sich mit Nick und Jess das Traumpaar der Serie heraus und auch in dieser Folge wird wieder auf dieses Pairing hingearbeitet. Durch einen blöden Zufall sieht Jess Nick nackt und stößt dabei einen recht einschüchternden Lach-Ton aus. Die Versuche von Seiten Jess sich für dieses unangebrachte Lachen zu entschuldigen zählen zu den Höhepunkten dieser Folge. Wie Jess nicht locker lässt und unbedingt offen mit Nick über diese für beide recht peinliche Situation reden will und Nick sich dem konsequent verweigert ist wirklich überaus unterhaltsam und demonstriert gleichzeitig die fantastische Chemie zwischen diesen beiden unterschiedlichen Charakteren. Neben der tollen Interaktion von Nick und Jess hat diese Folge aber leider nicht viel mehr zu bieten. So ist die Tatsache, dass Jess Schwierigkeiten damit hat, die richtige Bezeichnung von Geschlechtsorganen zu artikulieren, ein komödiantisches Element, den man beispielsweise in "Scrubs" schon weitaus besser gesehen hat und hier nicht mehr als Schulterzucken verursacht.

Auch hat man in dieser Folge wieder das Problem, dass die Nebenstorys nicht so recht zünden wollen und schnell in die Untiefen der Belanglosigkeit abrutschen. Winston versucht die Ereignisse der letzten zwei Jahren, die er ausnahmslos mit dem Spielen von Basketball verbracht hat, nachzuholen und schaut sich dafür unter anderem mehrere Filme gleichzeitig an, was zu vereinzelten Lachern führt, meistens aber eher langweilt. Schmidt hat in dieser Folge dann aber sogar noch weniger als Winston zu tun und seine Tätigkeit beschränkt sich darauf zu versuchen Nicks Geschlechtsteil zu sehen. Leider kann eine solche Storyline schon fast als eine für Schmidt symptomatische verstanden werden. Mit diesem Charakter wissen die Autoren immer noch nicht wirklich was anzufangen und überschütten ihn somit weiterhin mit blödsinnigen Minigeschichten, die zumeist einen hohen Nerv-Faktor aufweisen.

Wirklich gelungen sind da eigentlich nur die kleinen, freundschaftlichen Momente zwischen Schmidt und Winston, von denen man ruhig mal ein wenig mehr zeigen könnte. Die fünfte Hauptfigur in Person von Cece ist in dieser Folge leider auch nicht mehr als ein Stichwortgeber. Wurden die ersten drei Folgen durch die finale Schlussszene, die immer mit rührend-witzigen Momenten aufwarten, aufgewertet, so fehlt ein solcher Gemeinschaftsmoment in dieser Folge leider auch völlig, was schade ist und die Durchschnittlichkeit dieser Folge nur noch weiter unterstreicht.

Fazit

Diese Folge ist die bisher schwächste der Serie und kann nur in vereinzelten Momenten, die fast alle zwischen Nick und Jess stattfinden, überzeugen. Ansonsten werden Trivialitäten aneinandergereiht, billige Zoten gerissen und viel Langeweile verbreitet. Man kann nur hoffen, dass die Qualität der Serie mit der nächsten Folge wieder ansteigt.

Moritz Stock - myFanbase

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