Freddy Rumsen

Foto: Joel Murray, Mad Men - Copyright: 2008 Carin Baer/AMC
Joel Murray, Mad Men
© 2008 Carin Baer/AMC

Werbetexter Freddy Rumsen zählt zu den dienstältesten Mitarbeitern bei Sterling Cooper. Er begann seine Tätigkeit in der Agentur direkt im Anschluss an seinen Einsatz im 2. Weltkrieg und somit noch zu einer Zeit, als Roger Sterlings Vater die Geschäfte leitete. Trotz seines fortgeschrittenen Alters umgibt Freddy sich im Büro am liebsten mit den jüngeren Kollegen, die seine humorvolle und offenherzige Art durchaus zu schätzen wissen, ihn jedoch aufgrund seines ausgiebigen Alkoholkonsums während der Arbeitszeit nicht immer ernst nehmen. Er ist seit über zwanzig Jahren mit seiner Frau Violet verheiratet und Vater mehrerer erwachsener Kinder.

Peggy Olsen hat es Freddy zu verdanken, dass sie nach wenigen Monaten von der Sekretärin zur Werbetexterin befördert wird: Im Rahmen einer Kampagne für die Lippenstiftmarke Belle Jolie kommt er auf die Idee, die Meinung der weiblichen Angestellten zu besagtem Produkt einzuholen, und wird dabei auf das Talent der jungen Kollegin aufmerksam. Als er seinen Vorgesetzten, Don Draper, davon in Kenntnis setzt, holt dieser Peggy kurzerhand mit an Bord des Kreativteams. Auch in weiterer Folge setzt Freddy sich beruflich immer wieder für Peggy ein, was diese sehr zu schätzen weiß. Freddys Alkoholproblem wird währenddessen immer ernster. So richtet er etwa bei einem Werbedreh für die Firma Utz großen Schaden an, indem er sich vorab mit dem dafür engagierten Comedian Jimmy Barrett betrinkt und dieser dann vor laufender Kamera die übergewichtige Ehefrau des Firmeninhabers beleidigt.

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John Slattery & Joel Murray, Mad Men
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Das Fass endgültig zum Überlaufen bringt dann ein Zwischenfall im Vorfeld eines Kundentermins mit den Samsonite-Vertretern: Erneut angetrunken, verliert Freddy vor den Augen der Kollegen erst die Kontrolle über seine Blase und dann das Bewusstsein. Peggy springt bei dem Termin kurzfristig für ihn ein und will die Angelegenheit unter den Tisch kehren, doch Pete informiert umgehend seine Vorgesetzten darüber. Obwohl sich Don gegen eine Entlassung Freddys ausspricht, wird er von Roger Sterling, Bert Cooper und Duck Philipps überstimmt.

Noch am selben Abend wird Freddy von Roger und Don zum Essen eingeladen und bekommt im Zuge dessen mitgeteilt, dass er für die nächsten sechs Monate zwecks Ausnüchterung freigestellt werde. Insgeheim ahnt Freddy allerdings, dass dies das Ende seiner Karriere bedeutet. Bei der anschließenden Kneipentour macht er zunächst gute Miene zum bösen Spiel, gesteht Don dann aber bei der Verabschiedung, dass er nicht wisse, wie es für ihn weiter gehen soll. Don spricht ihm Mut zu und bedankt sich ein letztes Mal für die gute Zusammenarbeit. Freddys Klienten bekommt am darauffolgenden Tag allesamt Peggy übertragen, die sichtlich enttäuscht darüber ist, dass ihr größter Fürsprecher nun nicht mehr bei Sterling Cooper arbeitet.

In den Folgemonaten unterzieht Freddy sich einer Entziehungskur und schließt sich nach erfolgter Ausnüchterung den Anonymen Alkoholikern an. Dort lernt er den Geschäftsmann Calvin Rutledge kennen, der ihm ein interessantes Jobangebot unterbreitet: Er könne dafür sorgen, dass Freddy die kreative Verantwortung für die Werbekampagne zu Pond's Cold Cream übertragen bekommt. Angetan von dieser Idee, willigt der Texter ein und stattet Roger - mit dem lukrativen Geschäft in der Tasche - einen Besuch bei SCDP ab. Der Seniorpartner freut sich sichtlich, den geschätzten Kollegen nach so langer Zeit wieder zu sehen, und zögert in Anbetracht des 2 Millionen Dollar schweren Pond's-Etats keine Sekunde, ihn auf freiberuflicher Basis in der neu gegründeten Werbeagentur anzustellen. Freddy knüpft die Zusammenarbeit jedoch an eine Bedingung: Mit dem Verräter Pete Campbell wolle er in Zukunft nichts mehr zu tun haben. Roger springt daher persönlich als Kundenbetreuer für Pond's ein.

Bei der offiziellen Bekanntgabe von Freddys Rückkehr in den Kreis seiner ehemaligen Kollegen steht vor allem Peggy die Wiedersehensfreude ins Gesicht geschrieben. Schließlich hat sie schon während der Aufbauphase von SCDP mehrmals vergeblich versucht, die Partner zu überreden, Freddy noch eine zweite Chance zu geben. Bereitwillig lässt die Werbetexterin ihren einstigen Förderer demnach auch bei sich im Büro arbeiten, da für ihn wegen akuten Platzmangels kein freier Schreibtisch in den neuen Geschäftsräumlichkeiten zur Verfügung steht. Ehe sich die beiden kreativen Köpfe jedoch versehen, geraten sie im Zuge der gemeinsamen Arbeit an der Kampagne für Pond's Cold Cream aneinander: Wegen ihres großen Alterunterschieds haben sie verschiedene Vorstellungen davon, wie man das Produkt für die weibliche Zielgruppe zeitgemäß vermarktet. Die Versöhnung lässt aber nicht lange auf sich warten. Peggy nimmt in weiterer Folge sogar dankend Beziehungsratschläge von Freddy entgegen, was die angespannte Situation mit ihrem neuen Freund Mark betrifft.

Als SCDP nach dem Verlust von Hauptkunde Lucky Strike in eine Krise schlittert, macht auch Freddy sich große Sorgen um die Zukunft der Agentur. In einem verzweifelten Versuch, die Misere abzuwenden, mobilisiert er all seine persönlichen Kontakte, die er im Laufe der Jahre in der Werbebranche geknüpft hat. Neue Kunden kann er dadurch allerdings nicht an Land ziehen, und so muss SCDP sich im Lichte der finanziellen Probleme neuerlich von dem Werbetexter trennen. Mit seinem Schützling Peggy bleibt Freddy dennoch in Kontakt und bietet ihr später sogar seine Hilfe an, als sie wegen mangelnder Wertschätzung seitens Don mit dem Gedanken spielt, den Arbeitgeber zu wechseln. Konkret legt er bei Dons Erzrivalen Ted Chaough ein gutes Wort für seine Ex-Kollegin ein und ebnet ihr damit den Weg für einen Jobwechsel zur Konkurrenzagentur CGC.

Foto: Joel Murray, Mad Men - Copyright: Jordin Althaus/AMC
Joel Murray, Mad Men
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Als Don Ende 1968 wegen seines untragbaren Verhaltens bei SC&P zwangsbeurlaubt wird und vor den Trümmern seiner Karriere steht, wendet er sich Hilfe suchend an seinen alten Kollegen Freddy. Konkret schickt er den Freiberufler mit den Kampagnenentwürfen, die er zu Hause ausgearbeitet hat, los und lässt sie bei verschiedenen Agenturen als Freddys Ideen präsentieren. Bereitwillig spielt letzterer mit, zumal er dadurch sowohl finanziell als auch in puncto Reputation profitiert. Gleichzeit macht Freddy sich aber große Sorgen um Don, der vor dem Ernst seiner beruflichen Lage die Augen zu verschließen scheint. Dementsprechend alarmiert ist er, als der Kreativdirektor nach der lang ersehnten Rückkehr zu SC&P beginnt, sich im Büro zu betrinken, anstatt die ihm übertragenen Aufgaben zu erledigen. Aufgebracht stellt er Don zur Rede und fordert ihn auf, sich zusammenzureißen und gefälligst dankbar für die ihm gewährte zweite Chance zu sein. In der Tat legt Don nach dieser Standpauke wieder mehr Professionalität und Disziplin an den Tag.

Willi S. - myFanbase