Bewertung

Review: #3.13 Aus der Asche

Foto: Milauna Jackson - Copyright: Vince Trupsin
Milauna Jackson
© Vince Trupsin

Man merkt eindeutig, dass es mit großen Schritten auf das Staffelfinale zu geht. Es werden wieder viele Fragen aufgeworfen, aber auch eine für mich sehr wichtige Frage beantwortet. Nates Verwicklung in Wes' Mord und sein Verhalten seitdem.

"He died because I left him there."

Nate hat sich seit dem Feuer und Wes' Tod sehr seltsam verhalten. Er hat auf eigene Faust ermittelt und immer klar gemacht, dass er nicht zu Annalise hält. Zwar kannte er Wes, aber die beiden hatten dennoch nicht die beste Beziehung zueinander. Warum also ist es Wes' Tod der Nate so nahe geht? In den Flashbacks und seinem Gespräch mit Annalise erfahren wir, dass Nate immense Schuldgefühle hat. Er traf Wes in Annalises Haus. Er hätte ihn wieder zur Polizeistation zurückbringen können, entschied sich aber dagegen. Solche Was-Wäre-Wenn-Spiele sind immer grausam und Nate muss sie in seinem Kopf täglich damit herumplagen. Dazu kommen sicher auch seine Gefühle für Annalise, die ja beschuldigt wird, Wes getötet zu haben. Ich war eigentlich noch nie ein großer Fan von Nate, aber mit seiner ehrlichen Art Annalise gegenüber bezüglich Wes und Billy Browns Schauspiel konnte Nate mich das erste Mal so wirklich überzeugen.

Die Gespräche der beiden während der Folge haben mir sehr gut gefallen. Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, dass die beiden wieder zusammenkommen, aber es signalisiert einen großen Schritt, zumindest in Richtung Freundschaft. Und Annalise kann Freunde wirklich gebrauchen. Bis auf Bonnie hat sie im Moment nämlich keine wirklichen. Die Beziehung zu den Keating Four und Oliver ist wie immer kompliziert und Präsidentin Hargrave, die in der letzten Zeit immer auf ihrer Seite war, stellt sich als diejenige heraus, die Annalise für die Staatsanwältin ausspioniert. Hier kann ich Hargroves Motive durchaus verstehen. Sie möchte unbedingt ihre Kinder wiederhaben und tut alles dafür. Auf der anderen Seite war die beginnende Freundschaft zwischen ihr und Annalise sehr schön und hat Annalise vor Wes' Tod und dem Gefängnisaufenthalt sichtlich gut getan. Schade um diese Freundschaft.

"Wes deserves so much better than you."

Auch mit den Keating Four läuft es für Annalise nicht gut. Connor glaubt nicht an ihre Unschuld, Michaela zeigt ihr deutlich wie anstrengend es für sie ist, die Gruppe zusammenzuhalten und Laurel lässt ihre Wut an ihr aus. Nur Asher hat keine Probleme mit Annalise. Es sind dabei drei Szenen, die bei Annalises Interaktionen mit ihren Studenten herausstechen. Die eine ist eine recht kurze Szene, als Asher Annalise sein Beileid zum Tod ihres Sohnes und dem von Wes ausspricht. Asher ist einer der süßesten Charaktere der Serie, weil er sich wirklich um seine Freunde und die Professorin kümmert. Die zweite Szene hat Annalise mit Michaela in ihrem Auto. Annalise weiß, dass Michaela sich um ihre Freunde kümmert und bedankt sich dafür. Gleichzeitig verteidigt Michaela ihre Freunde. Es freut mich, dass man Michaela als die starke Frau sehen kann, die sie ist, als diejenige, die die Gruppe zusammenhält. Aja Naomi King schafft es, Michaelas Emotionen teilweise so subtil hinüber zu bringen. Hut ab!

Und dann ist da noch die Szene mit Laurel am Ende der Episode. Annalise erzählt Laurel, dass die Staatsanwältin nicht nur Wes' Leichnam verschwinden ließ, sondern diesen auch noch eingeäschert hat, Laurel lässt daraufhin ihren Frust an Annalise raus und diese gibt zu, wie sie sich nach Wes' Tod fühlt. Sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, da die beiden sich sehr nahegestanden haben und er wie ihr Sohn war, aber dann eben doch nicht. Ich glaube, so ehrlich war Annalise noch nie. Karla Souza und Viola Davis zeigen wieder einmal ihre unglaublichen Schauspielkünste. Außerdem scheint Laurel das Baby behalten zu wollen. Als Bonnie ihr anbietet einen Termin bei einer Abtreibungsklinik auszumachen, gibt Laurel ihr deutlich zu verstehen, dass sie sie für einen schlechten Menschen hält. Eine Schwangerschaft wäre definitiv etwas Neues für die Serie und könnte sehr spannend werden.

"What if Connor was the anonymous source?"

Asher äußert Michaela gegenüber seine Bedenken, dass Connor der Staatsanwaltschaft helfen könnte. Diese ist wenig begeistert darüber, immerhin ist Connor ihr bester Freund. Asher glaubt aufgrund von Connors Verhalten jedoch fest daran. Ich hielt Connors Verhalten eigentlich immer für seine Art der Trauer. Er und Wes standen sich nie sonderlich nahe, aber es geht wohl jedem an die Substanz, wenn ein Freund ermordet wird. Am Ende der Folge und als - zumindest für mich - großer Schocker stellt sich heraus, dass Connor schon wusste, dass Wes verstorben ist, bevor Bonnie es den Studenten und Oliver im Krankenhaus mitteilte. Im letzten Flashback sieht man, wie Connor versucht, einen leblosen und noch nicht verkohlten Wes wieder zu beleben. Ich glaube nicht, dass Connor Wes umgebracht hat, sonst würde er ihn doch sicher nicht wiederbeleben wollen. Jetzt bin ich aber umso gespannter, wer Wes wirklich getötet hat. Seit Wes als der Tote im Winterfinale enthüllt wurde, bin ich mir ja sicher, dass die Mahoneys in seinen Tod involviert sind. Das bestätigt für mich auch das DNS-Profil, das Sylvia Mahoney von Wes anfertigen ließ, wie Laurels Privatdetektiv herausgefunden hat.

So kurz vor dem Finale beginnt es wieder besser für Annalise auszusehen. Renee Atwood wird von Annalises Fall abgezogen, nachdem Frank sie vor Gericht schlecht dastehen lässt. Es war eine Genugtuung sie so schlecht dastehen zu sehen. Das hat sie sich allemal verdient. In der zweiten Staffel habe ich mich oft über Emily Sinclair aufgeregt, jetzt muss ich allerdings sagen, dass ich Sinclair vermisse. Sinclair war hartnäckig, aber es ging bei ihr immerhin um Fakten und ihre Abneigung Annalise gegenüber war nur beruflicher Natur. Bei Atwood hingegen merkt man, dass ihre Abneigung von persönlicher Natur ist. Ich bin gespannt, was Atwood Staatsanwalt Denver erzählt hat, damit er sich auf den Fall besser vorbereiten kann.

Fazit

"How to Get Away with Murder" zeigt kurz vor dem dritten Staffelfinale wieder seine Stärken auf. Dabei stechen vor allem Viola Davis, Karla Souza und Aja Naomi King heraus. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wer Wes getötet hat und wie Annalise und die Keating Four darauf reagieren werden. Eine großartige Folge, die neun Punkte verdient.

Sophie Marak - myFanbase

Die Serie "How to Get Away with Murder" ansehen:


Vorherige Review:
#3.12 Echte Tränen
Alle ReviewsNächste Review:
#3.14 Zur falschen Zeit am falschen Ort

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "How to Get Away with Murder" über die Folge #3.13 Aus der Asche diskutieren.