Bewertung

Review: #9.19 Der perfekte Anzug

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Puh. Das war heftig. Nach dieser Folge musste man erst einmal innehalten und darüber nachdenken, was man da eigentlich gerade gesehen hatte. Es fing alles recht harmlos und nett an, doch im Laufe der Folge merkte man, dass einem da schon ganz schön heftige Informationen vorgelegt wurden.

"You're the love of my life. I'm just worried about you. I don’t want you to be the guy that lives in his stories. Life only moves forward."

Wie es bisher auch immer der Fall war, waren auch in dieser Folge alle Szenen zwischen der Mutter und Ted wirklich schön anzusehen. An dieser Stelle muss man auf jeden Fall noch mal ein großes Lob an die Autoren aussprechen, dass sie es geschafft haben, die hohen Erwartungen, die man an die Mutter gesetzt hat, wirklich zu erfüllen und zwischen den beiden, auch wenn sie sich in der für den Zuschauer aktuellen Chronologie noch gar nicht getroffen haben, eine großartige und harmonische Chemie herzustellen. Es war wirklich süß, wie sie sich freuten, wie ein altes Ehepaar alle Geschichten des anderen schon zu kennen. Doch schnell kam eine melancholische Stimmung zwischen den beiden auf.

Als die Mutter Ted zunächst ermahnte, nicht in seinen Geschichten zu leben, dachte ich zunächst, Ted würde vielleicht zu viel den alten Cliquen-Zeiten nachhängen, die nun einmal vorbei waren. Ich fragte mich, ob vielleicht jemandem aus der Clique etwas zugestoßen war. Dazu passte auch die traurige Stimmung, als der Clique bei der Hochzeit bewusst wurde, dass sie nun das letzte Mal zusammen waren. Allerdings sieht man Ted an, wie viel Spaß er mit der Mutter hat und er ist so ein Familienmensch, dass es nicht zu ihm passt, seinen Jugendabenteuern dann so nachzuhängen. Doch die ganze Folge über wurden immer wieder Hinweise eingestreut, dass irgendetwas nicht mehr so ist, wie es sein sollte. So auch die Aussage, manchmal sei es besser, einfach die Gesellschaft des anderen zu genießen, wenn es zu schwer wäre, sich mit der Wahrheit auseinander zu setzen. Und die ganze Folge über fragte ich mich, worauf diese Hinweise genau abzielten.

Als sich die Mutter dann am Ende der Geschichte fragte, welche Mutter die Hochzeit der eigenen Tochter verpassen würde, dachte ich zunächst, ihre eigene Mutter oder Teds Mutter wären auf ihrer nicht aufgetaucht. Als Ted dann in Tränen ausbrach, war jedoch endgültig klar, dass es sich hier um etwas Größeres und Traurigeres handelte. Kann es denn wirklich sein? Kann es wirklich sein, dass die Autoren uns zeigen wollen, dass die ganze, große Geschichte, wie Ted die Mutter seiner Kinder kennen lernte, zwar ein Happy End hat, jedoch eines, das nicht so lange dauert, wie er es verdient hätte? Ist es möglich, dass die Mutter mit ihrer Anspielung die Hochzeit ihrer eigenen Tochter meinte, die sie nicht mehr erleben könnte? Diese Folge entfachte ein Feuer an Diskussionen. Während es für manche Fans schon vollkommen klar ist, dass diese Folge der eindeutige Beweis dafür ist, dass die Mutter tot sein muss, bin ich mir noch unschlüssig, auch wenn es immer mehr zu erklären scheint. Vor allem erklärt es aber die für mich damals so unverständliche Melancholie von Ted in der Zeitreisen-Folge, in der Ted mit Tränen in den Augen um diese extra 45 Tage bittet. Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, dass die Autoren diesen Schritt tatsächlich wagen könnten, mittlerweile scheint es doch eine der plausibelsten Möglichkeiten zu sein. Auch ist auffällig, dass in den ganzen Jahren, in denen Ted seine Geschichte erzählt, die Mutter in der Gegenwart nie erwähnt wurde, geschweige denn, sie die Erzählungen durch beispielsweise Essensrufe störte.

Diese Information musste ich nach dieser Folge erst einmal verdauen. Was das alles für Ted bedeuten würde, wie tragisch es wäre und wie ungerecht zugleich, soll jetzt erstmal nicht kommentiert werden, schließlich ist immer noch nichts bewiesen. Doch zurück bleibt erst einmal dieses ungute Gefühl, die zwar als Comedy benannte, jedoch schon oft ihr Händchen für auch ernste Themen beweisende Serie könnte nicht nur mit einem Happy End, sondern auch mit großer Tragik enden.

"Don’t worry. Every minute now Robin’s gonna get smacked in the face with her own 'Holy crap, this is my wedding'-moment and then she’s gonna wedding out all over the place."

So weit ist es allerdings noch nicht. So lange bekommen wir noch einige lustige Geschichten über das Hochzeitswochenende zu hören. So regt es Lily auf, dass Robin ihrer Hochzeit scheinbar vollkommen gelassen gegenüber steht und überhaupt nicht aufgeregt zu sein scheint. So eigenartig dies für Außenstehende auch sein muss, ich an Lilys Stelle wäre glaube ich froh, dass Robin noch nicht ausgerastet ist. Denn dass dies noch irgendwann kommt, ist schließlich klar und als Brautjungfer könnte sie froh sein, dass noch kein allzu großes Drama geschehen ist. Ich persönlich fand es zum Schießen, Robin dabei zuzusehen, wie sie mit ihrer Schwester Hockey spielt und sich über den Wedding Bride-Film totlacht. Den Film, den ich persönlich übrigens auch in seiner Fortsetzung für nicht sonderlich lustig, weil einfach viel zu übertrieben dargestellt, halte. Doch es hat trotzdem Spaß gemacht, der Clique dabei zuzusehen, wie sie Ted und später auch Marshall für ihre Charaktere im Film auf die Schippe nehmen.

Jedenfalls war es klar, dass Robin irgendwann ihren Freakout-Moment haben würde. Ich wusste nur nicht, was ihn hervorrufen würde. Ihre Mutter dann auftauchen zu sehen, war für mich im Gegensatz zu Teds Frau mehr als überraschend und ein sehr bewegender Twist. Jetzt bin ich natürlich mehr als gespannt auf diese Frau und warum wir bisher so gar nichts von ihr gesehen oder gehört haben.

"She walks down the aisle. You say your vows, you go to the reception, you have your first dance. Before you know it, just like magic, you realize, it's a perfect fit." "You’re right, Ted. This is the one.“

Im Gegensatz zu Robin erlebt Barney in dieser Folge durchaus einen Kalte Füße-Moment. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die Anzüge als Metapher für Barneys Angst eingesetzt wurden, das hat ja schon mal funktioniert. Barney war sogar soweit, den „Anzug“ Ted anzubieten, weil er solche Angst hatte. Da war es umso schöner, wie Ted ihm zur Seite stand und ihm klar machte, dass sowohl der Anzug als auch Robin perfekt für ihn sind. Bis es so weit war, bekamen wir noch ein paar lustige Wortwechsel und Ansätze von alten Aufreiß-Anekdoten zu hören, die großen Spaß gemacht haben. Das Highlight war natürlich der Name des Zimmers, unter dem Barney seine Anzüge untergebracht hatte. Susan Tup, Sue Tup, Suit up- genial!

Ich frage mich, ob Barneys kalte Füße jetzt schon gänzlich warm sind oder was wir dahingehend noch zu erwarten haben. Wurde da nicht noch etwas angekündigt? Man wird es sehen und ich freu mich drauf.

Fazit

Ich bin immer noch ein bisschen geschockt von den Entwicklungen, die uns in dieser Folge nahe gebracht wurden. Trotzdem war sie natürlich sehr unterhaltsam anzusehen und man spürt, wie die Spannung hin zum Finale immer mehr aufgebaut wird.

Klara G. - myFanbase

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