Bewertung

Review: #10.08 Zwei gegen einen

Halloween ist vorbei und so kehren die Ärzte zu ihrem Alltag zurück, was leider dazu führt, dass diese Episode recht durchschnittlich wirkt und sich nicht hervorheben kann.

Aus Freund wird Feind

Seit der Geburt von Baby Bailey geht es mit der Freundschaft von Meredith und Cristina stetig bergab und es scheint kein Ende der Abwärtsspirale in Sicht zu sein. Ganz im Gegenteil sogar, denn in dieser Episode trumpft man mit einem neuen Tiefpunkt auf, als Cristina das 3D-Projekt von Meredith zerstört, um selbst mit dem Drucker zu arbeiten. Bereits in den Jahren zuvor überschritt Cristina gerne die eine oder andere Grenze und machte sich damit Feinde (denken wir mal an die Zeit zurück, als sie Bailey von Burkes OPs ausschloss, nachdem er nichtmehr operieren konnte). Inzwischen sehe ich darin eigentlich nur noch den Eigennutz von Cristina und habe wenig Verständnis, dass sie mit dieser Aktion die angeknackste Freundschaft zu Meredith weiter zerrüttet. Dieser Trend ist sehr traurig, da man, auch wenn die beiden schon einige Achterbahnfahrten hinter sich haben, mit jeder weiteren Folge weniger an ein Happy End der Freundschaft glaubt, in der sich die beiden früher immer als 'Person' der anderen bezeichneten.

Aus Neu wird Alt

In dieser Episode fühlt man sich etwas seltsam an vergangene Geschehnisse und Personen zurückerinnert. Da haben wir Jackson, um den es in letzter Zeit recht still geworden ist, der nun zu Mark Sloan 2.0 zu mutieren scheint. Man baut geschickt einige Zeilen ein, die Mark haargenau so geäußert hätte. Die Frage ist nur: Warum? Hat man etwa keine Idee, in welche Richtung es Jackson sonst verschlagen könnte, oder will man daran irgendeine Entwicklung festmachen, die mir bisher entgangen ist? Der neue Jackson, der nun wie der alte Mark ist, kommt durch dieses unausgereifte Konzept bei mir leider nicht sonderlich gut an.

Außerdem scheint man mit Bailey neue/alte Pläne zu haben, sie an einer Zwangsstörung leiden zu lassen, welche in ähnlicher Form bereits in Staffel neun auftrat, als sie positiv auf die Infektion getestet wurde, durch die ihr drei Patienten unter den Händen weggestorben sind. Sie reibt ihre Finger wieder mit der gleichen Verbissenheit, mit der sie damals ihre Hautabstriche anfertigte. In Staffel neun ging dieser Zwang mit dem Trauma einher, Patienten infiziert zu haben. Ihr aktuelles Problem ist Ben, der nun wieder zu seinem alten Job und zu ihr zurückgekehrt hat. Dieser Zusammenhang macht bisher keinen Sinn und es ist schleierhaft, aus welchem Grund Bailey nicht glücklich über die Rückkehr ihres Ehemannes ist. Ähnlich wie bei Jackson stehen die Pläne, die man für diese Figur im Auge hat, noch in den Sternen. Gelungen ist jedoch der erstarkte Webber, dem man sich nun endlich wieder ein wenig mehr widmet und dem Baileys Abwesenheit sehr gut zu tun scheint.

Aus Freundschaft wird Liebe

Bei "Grey's Anatomy" gibt es zur Zeit fast keine Singles, da plötzlich jeder Charakter in einer Beziehung steckt. Wir versuchen uns nun allmählich an Leah und Arizona zu gewöhnen, deren Mehr-Als-One-Night-Stand nun auch von Arizona vor April öffentlich gemacht wurde. Nach #9.24 Der Sturm dachte ich, dass sich Callie und ihre Frau trotz des Ehebruchs wieder zusammenraufen werden, doch durch die neue Rolle von Leah macht man der Wiedervereinigung einen Strich durch die Rechnung.

Callie tut diese Entwicklung erstaunlicherweise sehr gut, da sie zu alter Hochform aufläuft und besonders in dem Einstellungsinterview mit Emma sehr viel Spaß bereitet. Wie sich die Story um Leah und Arizona weiterentwickelt, bleibt interessant, da die Eingewöhnungsphase für diese unerwartete Konstellation zwar noch nicht beendet ist, es aber schön mit anzusehen ist, wie man nach Jo und Stephanie jetzt auch Leah einen Platz in den Herzen der Zuschauer verschaffen will.

Die vorangegangene Episode brachte uns auch die Pärchen Owen & Emma und Cristina & Shane näher. Die ersten beiden stehen nun wahrscheinlich schon wieder vor dem Aus, was sehr schade für Owen ist, der sich durch Emma nach der Trennung von Cristina recht schnell gefangen hat. Owen verdient es, endlich eine Partnerin zu finden, mit der er sich das Leben seiner Träume aufbauen kann, und Emma scheint gar nicht verkehrt dafür zu sein. Ganz anders ist es bei Cristina und Shane, die sich zu Halloween in der Bar begegneten. Es beginnt in dieser Episode mit einem unverfänglichen (?) Kaffee. Mehr wird uns jedoch nicht geboten und zum Ende der Folge hin ist der kleine Flirt schon wieder vergessen.

Nach der Verlobung von April und Matthew setzte die Geschichte immer wieder zeitweise aus, um bei Gelegenheit erneut auf den Tisch gebracht zu werden. Obwohl ich die beiden bisher nicht sehr ansprechend fand, wirken sie zunehmend niedlicher zusammen und April scheint alle Bedenken über Bord geworfen zu haben, da Jackson endlich abgehakt ist. Von dieser Beziehung verspreche ich mir mehr, als von Leah und Arizona, und hoffe, dass die beiden den Weg vor den Altar schaffen.

Fazit

Die Halloween-Episode brachte neue Steine ins Rollen und auch mit dieser Folge entwickelt man neue Pfade, über die die Figuren wandelt sollen. Ganz schlüssig ist allerdings noch nicht, wo uns diese Wege hinführen. Man zeigt jedoch auf, dass wir in naher Zukunft um eine Freundschaft und eine Ehe bangen müssen, während man Webber nun wieder mit großen Schritten ins Feld führt und nebenbei vielen neuen Romanzen eine Chance gibt.

Marie Florschütz - myFanbase

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