Review: #10.02 Steh zu mir!
Im Gegensatz zum ersten Teil des Staffelauftaktes, können nun die einzelnen Storylines vorangetrieben werden, doch das Beste sind die vielen freundschaftlichen Momente zwischen den Charakteren, die einen nach über 9 Jahren des "Grey's Anatomy"-Schauens unheimlich berühren.
"He picked me to be his family. I'm the family."
"Grey's Anatomy" befindet sich schon in der zehnten Staffel und da ist es auch kein Wunder, wenn der Glanz von alten Zeiten nicht mehr überall zu sehen ist und es an manchen Stellen an Innovation fehlt. Das Gute an einer so lange Zeitspanne ist allerdings, dass die Charaktere dem Zuschauer stark ans Herz wachsen konnten und denselben Eindruck gewinnt man auch von den Charakteren untereinander. Sie sind eine große Familie.
Dies wird daran offensichtlich, wie Meredith, Cristina und Alex miteinander reden und darüber diskutieren, wer von wem der Notfallkontakt ist oder sein sollte. Das Vertrauen, welches Alex sofort Cristina gegenüber zeigt, spricht schon Bände und wenn er kurze Zeit später Jo mitteilt, dass er sich bei Meredith und Cristina immer ausweinen kann, zweifelt der Zuschauer keine Sekunde daran. Diese drei Charaktere sind irgendwie noch das Kernstück der Serie, hat die Reise doch mit ihnen damals angefangen.
Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, als Derek mit Zola auf dem Arm nach Hause kommt und Callie bereits dort auf der Couch liegt. Ich hatte gehofft, dass Derek und Callie mehr miteinander zu tun haben werden, und mein Wunsch ging in Erfüllung. Möglich ist das alles dank Meredith. An dieser Stelle kam der Humor nicht zu kurz und Callie konnte mit ordentlich Wein intus ihren Frust bei Derek auslassen. Dass sie gemeinsam mit Sofia erstmal eine Weile bei den Shepherds bleibt, ist eine gute Idee, die viele erfreuliche Szenen verspricht. Callie muss alles verdauen und das ist scheinbar nicht möglich, wenn sie mit Arizona weiter unter einem Dach lebt. Ein wichtiger Punkt ist da noch Sofia, die von der ganzen Situation natürlich betroffen ist, und allein schon ihretwegen müssen Callie und Arizona mit ihren Problemen fertig werden. Dabei ist es erfreulich zu sehen, wie Cristina und Co. sich auf keine Seite stellen und einfach versuchen, beiden Parteien zu helfen.
Owen und Cristina haben zwar miteinander Schluss gemacht, wirklich die Finger voneinander lassen können sie dennoch nicht. Sie teilen eine starke Verbundenheit, die keiner leugnen kann, und es ist wird schwierig sein, die beiden nicht als Paar auftreten zu lassen. Der Kampf um ihre Beziehung dauerte lange an und es ist schon fast verblüffend, dass sie einem damit nicht auf die Nerven gegangen sind. Hier wurde sorgfältiges Storytelling betrieben, gepaart mit starken schauspielerischen Leistungen. Für Cristina und Owen steht ein neuer Abschnitt bevor, den ich mir noch schwer vorstellen kann.
Wie bereits abzusehen war, muss Richard Webber nicht seinen Serientod sterben und konnte - vor allem - durch Mirandas Bemühen gerettet werden. Catherine hätte ich währenddessen am liebsten erdrosselt, strahlte diese Frau doch aus jeder ihrer Poren Arroganz aus und mischte sich massiv in die Behandlung ein. Ihre Überheblichkeit war trotz ihrer Sorge zu viel des Guten und wer musste nicht schmunzeln, als Meredith zu Recht klarmachte, dass sie die Entscheidungsgewalt hat? Meredith beschreibt sich selbst als Webbers Familie, womit sie sogleich akzeptiert, dass sie schon so eine Art Tochter für ihn ist. Für Webbers Erwachen hätte es keinen besseren Zeitpunkt geben können, als dann genau diesen.
"Maybe we get through this program normal. Or maybe we end up cranky work obsessed people who live on the side of a mountain and have no family or children. And we only have each other because no one else can stand us."
Im Gegensatz zu der eingeschweißten Truppe, die der Zuschauer schon seit Jahren verfolgt, sind die neuen Assistenzärzte rund um Jo noch am kompletten Anfang. Jetzt, wo sie auch Hauptcharakteren sind, müssen alle ein stärkeres Profil erhalten und fester mit der Serie verflochten werden. Shonda Rhimes scheint selbst noch kein Ende der Serie in Sicht zu haben und wenn man bedenkt, dass Sandra Oh am Ende der Staffel aus "Grey's Anatomy" aussteigen wird (und wer weiß wer noch?), ist klar, dass Jo und Co. eine neue Ära einleiten.
Das Ausmaß, in welchem Jo, Leah, Stefanie und Shane ihre Kollegin Heather kannten, gleicht fast dem des Zuschauers - wenig. Ohne Frage ist das schon traurig. Die Autoren nutzen diese Gelegenheit aber sofort, um Heathers Tod weniger als ein typisches Trauerereignis, sondern als einen Katalysator darzustellen, welcher die Anfänger dem Zuschauer näher bringt und den Charakteren selbst bewusst macht, dass sie ein Team sein sollten. Aus Jo, Leah, Stefanie und Shane muss eine Familie werden.
Es ist an der Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass diesen neuen Charaktere vielleicht irgendwann allmählich die alten ersetzen, sollte die Serie weiterhin Jahr für Jahr verlängert werden. Es fühlt sich so an, als wäre schon in #9.08 Wohin die Liebe führt der erste Schritt in diese Richtung getan und jetzt folgt der zweite.
"You didn't want me when I was okay. When I wanted you. You just want me now because you want something that is real."
Das schwarze Schaf in der Familie ist nach wie vor April (um einfach bei der Familienthematik zu bleiben), die sich immer weiter in den Schlamassel reinreitet. Liebend gerne würde ich wissen, warum die Autoren April immer in eine Richtung steuern, wo sie einem egal wird.
Jacksons Worte waren zwar schroff, aber ehrlich, und so eine Standpauke hat April auf jeden Fall verdient. Ihr muss klar werden, dass sie sich selbst im Weg steht. Den armen Matthew zieht sie jetzt mit in ihre Selbstzweifel und diese Verlobung wird sich als Fehlentscheidung herausstellen. Aprils eigener Antrag war eine klare Trotzreaktion.
Fazit
Die Folge zeigt auf wunderbare Weise den Zusammenhalt der Charaktere und solche Momente sind einfach schön. Das weckt Spaß beim Schauen und ist der erfreuliche Gegenpol zu den Abnutzungserscheinungen der Serie. Mit den Anfängern beginnt sogleich ein neuer Abschnitt in der Serie und wäre Aprils Storyline zufriedenstellender ausgefallen, hätte die Folge auch noch einen Punkt mehr verdient.
Lukas Ostrowski - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: I Want You With MeErstausstrahlung (US): 26.09.2013
Erstausstrahlung (DE): 12.02.2014
Regie: Chandra Wilson
Drehbuch: Debora Cahn
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