Review: #10.01 Schicksalsfragen

Der Staffelauftakt schließt unmittelbar an das Finale der neunten Staffel an und die Folgen des Sturms sorgen für viel Wirbel im Krankenhaus. Gleich zwei Charaktere schweben in Lebensgefahr.

Über Webbers Zustand wusste man ja schon seit der letzten Folge Bescheid, doch auch um Heather muss jetzt gekämpft werden, die bei dem Versuch, Webber zu retten, selbst einen elektrischen Schlag erhalten und sich stark den Kopf gestoßen hat. Eigentlich hätte nicht sie, sondern Shane im Kontrollraum sein sollen und für letzteren steht eine harte Zeit bevor, denn die Gewissensbisse stehen ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. Aus so einer kindischen Eifersucht heraus, ist so ein tragischer Unfall passiert.

Das Problem ist nur, dass man mit Heather – obwohl sie gemeinsam mit Derek für amüsante Szenen gesorgt hat – nicht so sehr mitfühlen kann, wie es bei so manch anderem Charakter (George, Lexie, Mark ...) der Fall war. Die neuen Assistenzärzte sind zwar in der letzten Staffel angekommen, ans Herz gewachsen sind sie mir aber trotzdem noch nicht. Darüber hinaus ist Tina Majorino die einzige Schauspielerin der Neueinsteiger aus dem letzten Jahr, die nicht zur Hauptdarstellerin befördert wurde. Somit halte ich ihren Tod für sehr viel wahrscheinlicher, als den von Webber. Trotz des hohen Drama-Pensums werden wir uns nicht von zwei Charakteren verabschieden müssen, davon bin ich überzeugt.

Während Meredith nach der Geburt ihres Sohnes wieder einmal ans Bett gefesselt ist, wird sie sinnvoll in die Behandlung von Webber involviert. Dabei überrascht es mich nicht, dass sie Webbers Notfallkontakt ist und die Entscheidungsgewalt über seine medizinische Behandlung besitzt. Miranda wäre zwar auch nicht weit hergeholt gewesen, doch zwischen Meredith und Webber besteht nun mal eine Art Vater-Tochter-Verhältnis. Miranda und Cristina geraten hier aneinander und versuchen beide auf ihre Weise das Leben von Webber zu retten, während sie kurz zuvor für den vielleicht bewegendsten Moment der Folge verantwortlich waren. Eine Umarmung hat man zwischen diesen beiden Frauen in all den Jahren noch nicht gesehen und diese Szene wurde rührend aufgebaut.

Callie hat jeglichen Grund auf Arizona wütend zu sein und versucht ihrer Ehefrau möglichst aus dem Weg zu gehen. Arizona redet derweil ein wenig selbstironisch mit Alex über ihre Eheprobleme, wobei sie noch zuversichtlich zu sein scheint, dass sie und Callie gestärkt aus dieser Krise hervorkommen werden. Ohne Frage wünscht sich das der Zuschauer auch und ich bin gespannt, was die Autoren aus dieser Situation machen werden. Genauso wie Arizona braucht Callie eine Bezugsperson, vor allem nachdem Mark tot ist, und ich hoffe, dass es Derek sein wird. Die aufkeimende Freundschaft der beiden wusste schon in der letzten Staffel zu gefallen.

Bei April und Jackson passiert so gut wie nichts. Hier ist nur hervorzuheben, dass Owen Matthew für einen guten Kerl hält und April sozusagen beglückwünscht. Das ist eine sehr liebe Geste. Alex und Jo können keinen Sex im Krankenhaus haben, weil Alex bereits an so vielen Orten entweder mit Leah oder Heather geschlafen hat. Ob daraus noch ein ernstzunehmender Streit entstehen wird, bleibt noch offen. Jo ist auch einfach zu sehr von Heathers Zustand abgelenkt.

Fazit

Der Staffelauftakt setzt gewohnt dramatische Akzente, wobei man jedoch durchaus hätte emotionaler betroffen sein können. Heathers Leben sehe ich weitaus mehr in Gefahr als Webbers und für die Anfänger besteht nun die Möglichkeit, mehr Tiefgang zu erhalten, wo sie nun um ihre Mitstreiterin und Freundin bangen müssen. Noch gab es keine Zeit, um in den restlichen Storylines voranzukommen.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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