Bewertung

Review: #5.09 Schlaflos

"Nacht" ist das große Thema der Episode und all das, was die Nacht so mit sich bringt: Notfälle, Alpträume, Schlaflosigkeit und Ärzte, die die Nacht zum Tag machen. Insgesamt eine durchaus spannende Folge, vor allem durch die lebensmüden Assistenzärzte bedingt, und gleichzeitig durch die Geschichte um Izzie und Denny so unrealistisch, wie es schlimmer kaum noch geht.

Wohin soll die Geistergeschichte nur führen? Nachdem Izzie Denny zuerst nur gesehen hat, bildet sie sich seit der letzten Folge ein, dass sie ihn berühren kann und hatte in dieser Folge sogar Sex mit ihm. Ich frage mich allen Ernstes, wie den Autoren diese abstruse Geschichte eingefallen ist, die nicht nur total abwegig ist, sondern auch einige Staffeln zu spät kommt. Izzie hat Dennys Tod verarbeitet, ihre große Krise überstanden und hatte andere Beziehungen. Warum wird diese alte Geschichte nun wieder aufgewärmt? Soll Izzie nun endlich damit abschließen, in dem sie das "erlebt" hat, was ihr zu Dennys Lebzeiten verwehrt blieb? Einzig Dereks Worte bringen ein wenig Humor in die Geschichte: "Who's making a porn movie in Izzie’s room?"

Abwegiger geht es kaum. Oder doch? Ja, Assistenzärzte, die sich gegenseitig den Bauch aufschneiden und ihre Leben, ihre Jobs und ihre Freiheit gleichzeitig riskieren. Dass sie sich aus Langeweile gegenseitig Infusionen legen, kann ich ja noch halbwegs nachvollziehen. Dass sie sich gegenseitig die Haut aufschneiden, um die einzelnen Nähtechniken zu üben, ist zwar absolut bescheuert, aber immerhin noch nicht lebensgefährlich. Aber dass sie sich nun im Keller gegenseitig Körperorgane herausnehmen, übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Ich darf nur mal betonen, dass wir es mit Amerikas höchst qualifiziertem medizinischen Nachwuchs zu tun haben, die im Ausbildungsprogramm des Seattle Grace Krankenhaus zu erstklassigen Chirurgen ausgebildet werden und einmal zu den Besten ihrer Zunft gehören sollen. Und diese künftige Elite hat nichts Besseres zu tun, als ihre Energien in lebensgefährliche Aktionen zu stecken. Es kann doch nicht sein, dass es für sie nichts zu tun gibt, wenn wir uns mal an das erste Jahr von Meredith, Cristina und Co. erinnern...

Kommen wir zu Sadie. Wohin uns ihre Geschichte führen soll, ist mir ebenso wenig klar. Von ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit Meredith wissen wir bisher ebenso wenig wie von den Gründen, weshalb sie auf einmal wieder aufgetaucht ist. Ein Urteil mag ich mir hier noch nicht erlauben, aber auf den ersten Blick ist sie mir doch eher unsympathisch, erst Recht nachdem sie sich selbst mit dem Skalpell den Bauch aufgeschlitzt hat, und so die ganze Sache mitzuverantworten hat.

Die medizinischen Fälle, abgesehen einmal von Sadie, gerieten in dieser Folge deutlich in den Hintergrund. Die Geschichte um den mit Alpträumen kämpfenden Vater und seiner kleinen Tochter fand ich noch ganz spannend, die junge hypochondrische Frau war hingegen nichts Besonderes. Die anbahnende Liebesgeschichte zwischen Cristina und Owen Hunt lässt mich absolut kalt, vielleicht auch weil mir Dr. Hunt so unsympathisch ist, wie kaum ein Arzt in einer TV-Serie zuvor.

Vom Spannungsfaktor her war die Episode durchaus sehenswert, auch wenn die Geschichten unrealistischer kaum hätten sein können. Lexie und ihre Kollegen durchleben mit ihren kindischen Doktorspielchen eine um 15 Jahre verspätete Pupertät und Izzie erlebt eine heiße Nacht mit einem Geist. Geht es noch abstruser?

Sandra G. - myFanbase

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