Review: #4.10 Lebensretter

Gibt es so etwas wie einen Fluch der vierten Staffel? Es ist schon bemerkenswert, dass mich bei vielen Serien die vierte Staffel am meisten enttäuscht hat. Dies gilt unter anderem für "Buffy", "Charmed" und "Gilmore Girls". Mittlerweile ist die Gefahr, dass sich die vierte Staffel von "Grey's Anatomy" in diese Aufzählung einreiht, durchaus gegeben.

Ein McDreamy für Rose

Die Romanze zwischen Derek und Rose gefällt mir nicht. Es war von Beginn an allzu offensichtlich, dass Rose ausschließlich in die Serie geschrieben wurde, um sich zwischen Derek und Meredith zu schieben. Nun wird der Holzhammer rausgeholt und Rose wird zum neuen Liebling des McDreamy gepuscht, indem sie zunächst als Heldin des Tages einen lebenswichtigen Computer repariert und dann auch gleich von Derek leidenschaftlich geküsst wird. Das geht mir alles zu schnell und wirkt viel zu simpel und konstruiert. Kaum das Derek gegenüber Meredith ausgesprochen hatte, dass er sich eventuell nach anderen Frauen umsieht, fällt ihm auch schon Rose ins Auge. Gut, er ist davor auch einmal mit Sydney ausgegangen, aber das war ja eher ein Gag, über den wir alle schmunzeln konnten. Schon beneidenswert, dass sich der gute Derek nur einmal umdrehen muss und schon steht die nächste Traumfrau für ihn bereit. Deshalb wohl auch der Spitzname McDreamy.

Doppelleben

Was da zwischen Alex und Ava passiert, kann mich auch nicht gerade begeistern. Dass ich sie Ava nenne, ist dementsprechend auch nicht als Statement zu verstehen, sondern hat den simplen Grund, dass dieser Name kürzer ist. Es wird in dieser Episode mehr als deutlich, dass zwischen Alex und Ava nur Sex ist. Sie kommt zu ihm, um ein spritziges Abenteuer zu erleben, kehrt danach aber wieder in ihr wohlbehütetes Leben zu ihrem Ehemann und ihrem Kind zurück. Ganz nebenbei vergrault sie dabei eine Frau wie Lexie, die Alex vielleicht mehr zu bieten hätte als nur gelegentliche Stelldicheins. Wohin genau soll das eigentlich führen? Hatte man in der dritten Staffel noch das Gefühl, zwischen Alex und Ava könnte etwas Ernstes entstehen, liegt das jetzt vollkommen in Trümmern.

Patienten-Potpourri

Ein Rassist, ein vierfacher Familienvater, ein in seinem Notarztwagen eingeklemmter Sanitäter und ein junger Mann mit geplatzter Halsarterie – das sind die Patienten, die in dieser Episode im Mittelpunkt stehen. Während die ersten drei, sowie auch Dereks Patientin, überleben, schafft es der Mann mit der geplatzten Halsarterie nicht, was aber beinahe abzusehen gewesen war. Da Lexie sich so gut mit ihm verstanden hat, musste er dem emotionalen Nackenschlag zuliebe wohl sterben. Meine wirklich, wirklich große Hoffnung ist nun, dass die kleine Annäherung zwischen Meredith und Lexie endlich von Dauer ist und die beiden Schwestern nicht schon in der nächsten Episode wieder aufeinander losgehen, sich missverstehen oder irgendwie auseinanderdriften.

Die besten Momente dieser Episode bot letztlich Meredith, als sie in dem umgestürzten Rettungswagen den Sanitäter behandeln musste. Wie sie Dr. Hahn wegen deren unsensiblem Verhalten ein gepfeffertes "Shut up!" ("Halten Sie die Klappe!") zugeraunt hat, war schon klasse. Auch Webbers Worte zu Meredith und dem Sanitäter haben mir sehr gut gefallen. Die Angst des Sanitäters vor dieser Mega-Spritze konnte ich auch mehr als gut nachvollziehen - ich bekomme schon bei einer halb so großen Spritze in den Arm Muffensausen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen: