Bewertung

Review: #4.11 Die Heilerin

Man sollte sich die Episoden von "Grey's Anatomy" derzeit auf keinen Fall barfuss ansehen, denn man riskiert sonst, ausgesprochen schmerzhaft in eine der vielen Scherben zu treten, die diese vierte Staffel produziert. Auch in der elften Episode wird wieder zertrümmert, was das Zeug hält. Baileys Ehe ist am Ende, Meredith und Derek haben sich (mal wieder) getrennt, bei George und Izzie klappt es genauso wenig wie es bei George und Callie geklappt hat, und auch die anderen Charaktere verbreiten keinerlei Hoffnungsschimmer.

Kein Vertrauen

Meredith und Derek können mal wieder nicht miteinander. Es ist wirklich ein Hängen und Würgen. Derek wirft Meredith vor, keinem Menschen vertrauen zu können und trennt sich erneut von ihr. Ich finde Dereks Vorwurf alles in allem sehr überzogen und stehe diesmal klar auf Merediths Seite. Wie wir uns noch gut erinnern, hat Derek Meredith damals verheimlicht, dass er verheiratet war, und kaum dass seine Frau Addison auf der Bildfläche erschien, hat er Meredith sitzen lassen, was Derek wohl kaum zu einer besonders vertrauenswerten Person macht. Dass Meredith niemandem vertraut, würde ich so auch nicht sagen. Sie mag zwar nicht der offenste Mensch sein, doch sie hat gute Freunde, von denen sie einige sogar in ihrem Haus wohnen lässt. Eine vollkommen verschlossene Person würde das sicher nicht tun.

Nach der Trennung von Meredith läuft Derek, der gerade noch mit Plänen für sein und Merediths Traumhaus beschäftigt war, schnurstracks zu Rose und bittet sie um ein Date. Das lässt den guten McDreamy auch nicht unbedingt wie einen Mann wirken, an dem eine Frau bedenkenlos ihr Herz hängen kann. Gegen Rose entwickle ich zugegebenermaßen langsam eine Abneigung. Sie ist so ein Charakter, der für uns Zuschauer aus dem Nichts aufgetaucht ist, aber eigentlich schon immer da war und über alles, in diesem Fall über Dereks Geschichte mit Meredith, Bescheid weiß. Wir wissen eigentlich nichts über sie, nur dass sie sich mühelos zwischen Meredith und Derek schieben konnte. Ihr Verhalten leuchtet mir auch nicht so ganz ein. Erst macht sie mit Derek freudestrahlend aus, nur Freunde zu sein, dann nimmt sie ebenso strahlend seine Einladung zu einem Date an. Also was denn nun?

Keine Zeit

Baileys beruflicher Ehrgeiz führt dazu, dass sie zu wenig Zeit mit Mann und Kind verbringt. Nun liegt ihre Ehe in Trümmern und wir dürfen uns nach Derek & Addison, George & Callie und Webber & Adele auf die nächste Scheidung freuen. Soll die Message also lauten, dass Ärzte keine glücklichen Ehen führen können? Ich finde diese kontinuierliche Zerstörung aller Ehen und Beziehungen in "Grey's Anatomy" doch ziemlich deprimierend und weit übertrieben. Man kann es auch als einfallslos bezeichnen, denn es werden sich doch wohl noch andere Storys finden und erzählen lassen, als ständige Trennungen. Gut, vielleicht schaffen Bailey und ihr Mann als erstes Ehepaar der Serie das Happy End und bekommen ihre Probleme wieder in den Griff, aber momentan deutet herzlich wenig darauf hin.

(K)ein Fazit

Was bleibt zu sagen? Momentan sind es mir deutlich zu viele Trümmer und zu wenige positive Aspekte. Ich sehe nicht den Sinn darin, alle Beziehungen in der Serie zu zerstören und die Stimmung auf den Nullpunkt sinken zu lassen.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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