Review: #2.04 Die Ex-Akte
So, womit soll ich beginnen? Mit der guten oder doch eher mit der schlechten Nachricht? Irgendwo habe ich wohl vor längerer Zeit aufgeschnappt, dass es besser ist, die schlechte Nachricht immer vor der eigentlichen, guten zu hören, also werde ich das nun auch nicht anders machen.
Sorry, LonelyBoy. Don't say we didn't try to warn you.
Ein wenig Trommelwirbel und tada, da ist sie auch schon, die schlechte Nachricht. Sie lautet schlicht und einfach, dass es für mein doch sehr mitgenommenes Serienherz keinen findbaren Begriff gibt, der Schlechteres andeutet als das eigentliche Wort "schlecht" überhaupt. Demnach gab es also fast wieder einmal überhaupt nichts, wo so richtig der Funke übergesprungen ist. Eine gewisse Anzahl an Minuspunkten, drei um genau zu sein, bekommt die Episode schon mal generell wegen Serena und Dan. Da trennen sich die beiden nun also schon wieder und finden es tatsächlich noch bei jedem Male schmerzvoller? Tja, meine Lieben. Wer so bescheuert ist und denselben Fehler immer wieder macht, kann am Ende ruhig auch damit rechnen, ein gebrochenes Herz zu haben.
Blairs Aktion, wer die Trennung als erstes gewinnt, war selbst für mich als passionierter Blair-Fan zu viel. Gut, dass Blair zu diesem Zeitpunkt noch nicht ihr gesamtes Pulver verschossen hatte, denn besonders gegen Ende der Folge konnte sie noch einmal so richtig alles geben. Nichtsdestotrotz: So kommt man auf jeden Fall nicht über eine Trennung hinweg, schön, dass Serena bis dato zumindest das eingesehen hat. Genauso wenig konnte ich verstehen, warum es auch unbedingt ein Date in einer der In-Bars von New York brauchte. Neben der Tatsache, dass mich dieses mit-der-neuen-Freundin-und-der-Exfreundin-Date stark an #4.10 Seite 47 von "O.C., California" erinnerte, gab es auch nicht sonderlich mehr als Blake Lively mit dem immer selben, gequälten Gesichtsausdruck (ist sie ein Roboter oder nicht; ich brauche Antworten…), oder Dan Humphrey, der keiner Menschenseele bis auf Serena eine Intrige zutrauen würde.
Im Grunde alles sehr verwirrend und nichts, was ich unbedingt nächste Woche wieder brauchen würde. Der Kommentar von Blair, als sie Amandas Akte studiert, hat sich dann aber so oder so wieder einen Platz in meiner Zitate-Schublade redlich verdient:
Blair: Serena, this girl is Dan with boobs!
[Isabel, Penelope und Nelly kichern]
Chuck macht nichts
Einen Punkt Abzug auch wegen Chuck, der eher blöd herumgestanden ist, anstatt sich weiterhin ernsthaft dazu zu bemühen, etwas Gutes für sich zu tun (die Betonung liegt auf "Gutes"!), was wiederum ihm mit Blair weiterhelfen könnte. Ich weiß, dass ich mich hierbei vielleicht sogar selbst widersprechen könnte, denn wie ich mich noch erinnere, habe ich in meiner Review zu #2.03 The Dark Night damals klargestellt, dass Chuck sich endlich mit Blair und Marcus abfinden sollte. Doch wenn das darauf hinausläuft, dass er an einer Wand steht und die Autoren ihn lieber sich selbst überlassen (Intrigen spinnen), als dem zynischen Charakter eine anständige Storyline zu verpassen, wäre es mir immer noch weitaus lieber, ihn dabei zu sehen, wie er vergeblich versucht, Blair zu bekommen.
It's over for Nate. It's SO over for Nate.
Die gute Nachricht ist aber unter anderem, dass die Storyline um das Techtelmechtel von Lord Marcus und Herzogin Catherine (die für Außenstehende, die mit der Geschichte noch nicht so gut vertraut sind, wohl wie unschuldige Lämmchen beim Grasen auf der Wiese aussehen werden) im Endeffekt besser herausgearbeitet wurde, als ich es anfangs für möglich gehalten hätte. Es war schon in der Folge nach der Staffelpremiere vollkommen klar, dass da noch irgendwas Schmutziges zwischen Catherine und Marcus sein muss, ehrlich gesagt wäre mir aber eine kleine Affäre noch am wenigsten in den Sinn gekommen. Wie es aussieht, werden wir die beiden vielleicht sogar in der nächsten Episode noch einmal zu Gesicht bekommen.
Immerhin hat Vanessa durch ihre Aktion verhindert, dass Nate sein altes Leben zurückbekommt und somit auch endlich Catherine los wurde, die in den Hamptons – wir erinnern uns – "nur" eine kleine Affäre war, aber tatsächlich zu immer mehr wurde. Wie sich das auf die Freundschaft oder besser gesagt auf die Gefühle von Nate für Vanessa auswirkt, bleibt abzuwarten. Noch scheint er es ja recht gelassen zu nehmen. Ich nehme es Vanessa aber nicht böse. Sie kennt Blair nicht und kann sie nicht so gut wie Serena oder Nate einschätzen, außerdem sollte man ihr nicht vergessen, dass sie Nate aufgegeben hat, um ihn und seinen Vater zu retten.
Blair hat es am Ende auch nicht gut getroffen. Zuerst wird sie von Marcus enttäuscht, den sie wirklich gemocht haben muss – vielleicht hatte sie wirklich tiefgründigere Gefühle, als ich es letztens erwartet hätte – und schon am nächsten Tag wurde sie scheinbar von Queen Serena (in ihrem unglaublich furchtbar aussehenden Schickimicki-Kostüm) von ihrem Thron am Olymp verstoßen. Ich weiß ja nicht so recht, ob ich mir das noch antun werde. Die Wandlung von Serena zu Queen S ist mir einfach wieder zu plötzlich, also so, als ob man einen Schalter umgeknipst hätte. Und Blair momentan gerade so am Boden zu sehen, macht es nur noch schwerer. Ich weiß nicht, vielleicht wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, in dem Chuck auch endlich nicht mehr so ungelegen erscheint…
The kids are living there own life. And my life is in a empty house. I need a friend. And that's why I came to see you yesterday.
Mir hat sie wirklich Leid getan. Sicherlich hat Lily sich ihre jetzige Situation größtenteils selbst zuzuschreiben, da sie von Bart, einem beliebten, bekannten und hochgeschätzten Geschäftsmann nichts anderes erwarten kann, andererseits ist es mit ein paar Wochen Flitterwochen nicht getan. Und selbst da wird Bart jede Minute am Telefon gehangen sein, damit keines seiner Geschäfte den Bach runter geht. Es ist ihr offensichtlich klar, dass Bart bei Gott nicht der Mensch ist, den sie sich an ihrer Seite wünscht. Es ist Rufus, den sie nicht nur als Freund, sondern auch als Mann an ihrer Seite haben möchte. Rufus hat es aber am Ende richtig formuliert. Sie hat sich für Bart entschieden und muss nun damit leben, er wird nie ihr Freund sein können, weil viel zu viel zwischen den beiden geschehen ist – und genau das macht es den beiden nur noch schwer. Diese Storyline hat Potenzial, obwohl es bereits in der ersten Staffel ein paar Hin-und-Hers gab. Habe glücklicherweise damit doch noch einen Punkt gefunden, wofür es sich zum Einschalten lohnt.
Fazit
Es ist schwer, die Folge einzuordnen. Sie war nicht so schlecht wie #2.02 Lady Blair, aber auch nicht so gut wie #2.03 Schmerzliche Wahrheit. An das Niveau von #2.01 Der Sommer ist vorbei kommt sie dann schon eher heran, ein Mittelding also. Weiterhin kann die Storyline um Dan und Serena, die auf’s erste nun hoffentlich einmal vorbei, auf der ganzen Strecke keine Sekunde lang überzeugen. Von Serenas fast schon phänomenal-urplötzlichen Wandlung zur absoluten zickigen Queen S braucht man gar nicht reden. Chuck hat enttäuscht, obwohl ich mir sicher bin, dass sich das nur auf diese Folge bezieht und er in der nächsten wieder etwas mehr zu tun haben wird. Am ehesten wollten noch die Geschichten um Catherine, Marcus, Blair, Nate und Vanessa, sowie die um Rufus und Lily gefallen. Die Grundsteine für kommende, interessante Liebesgeschichten der letzten vier genannten Charaktere wären gelegt. Nun liegt es nur noch an den Autoren, dass es ihnen zumindest diesmal gelingt…
Niko Nikolussi - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Ex-FilesErstausstrahlung (US): 22.09.2008
Erstausstrahlung (DE): 28.03.2010
Regie: Jim McKay
Drehbuch: Robby Hull
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