Review: #1.04 Nackt

Nick hat ein Date. Sein erstes Date seit Caroline und es ist gleich klar, dass dies nicht einfach werden wird. Immerhin kennen wir Nick und "einfach" ist nicht gerade seine Stärke. Und so dreht sich diese Episode hauptsächlich um seine Unsicherheit. Genauer betrachtet nicht nur um seine, denn Unsicherheit ist das zentrale Thema dieser Folge. Für jeden auf eine andere Weise und dennoch gleichermaßen zutreffend: Sei es nun Jess, der es unangenehm ist, bestimmte Worte auszusprechen, oder Winston, der eine berufliche Neuorientierung sucht oder Schmidt, den sogar Nichtigkeiten verrückt machen. Es gibt immer Momente, die einen aus der Fassung bringen oder Gedanken, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Das kennen wir alle und auch wenn "New Girl" diese Situationen sicherlich überspitzt darstellt, so ist die Episode dennoch gewohnt charmant und durchaus amüsant. Mit der Grundidee dieser Folge wird sich gewiss jeder identifizieren können.

Nick ist ein Mensch, der generell eher Bestätigung und Zuspruch braucht. Doch als Schmidt und Jess von seinem bevorstehenden Date erfahren, ziehen sie sogleich über sein Bäuchlein her. Einen Bauch, den ich persönlich gar nicht sehe. Doch genau von solchen Aussagen wird Nick sehr leicht verunsichert und schon steht er kurz darauf mit prüfendem Blick, nackt und schließlich auch tanzend, vor seinem Spiegel. Grandiose Szene, die ihren Höhepunkt erreicht, als Jess plötzlich im Zimmer steht, lacht und sogleich wieder heraus rennt. Vermutlich nicht die beste Reaktion für einen Mann, der sowieso schon nicht vor Selbstsicherheit strotzt.

Natürlich sorgen nun die vorangegangenen Ereignisse dafür, dass Nick bei seinem Date völlig verkrampft ist, wodurch es sehr unentspannt verläuft. Jess erklärt ihm später, er müsse dringend lernen, über seine Gefühle zu sprechen und so gibt er schließlich zu, dass ihr Gelächter ihn verunsicherte. Auch zu Amanda ist er daraufhin sehr ehrlich, was ihm ein weiteres Date verschafft. Man erkennt immer wieder, wie wichtig ihm Jess' Worte sind und dass er sich diese auch zu Herzen nimmt. Gleiches gilt umgekehrt für Jess. Nachdem Nick ihr vorwirft, unreif zu sein, da sie das Wort "Penis" nicht aussprechen kann oder eher will, übt sie es für ihn. Die beiden sind einfach sehr niedlich zusammen und es macht richtig Spaß ihnen zuzusehen. Es ist herrlich, wie Jess immer wieder versucht, mit Nick über den Vorfall zu sprechen, während dieser einfach in Ruhe gelassen werden möchte. Mir gefällt der Einfluss den die beiden, vermutlich unbewusst, aufeinander haben. Sie sind so unterschiedlich und ärgern sich ständig übereinander und dennoch, oder gerade deswegen, ziehen sie einander an.

Auf Ceces Rat hin möchte Jess einen Ausgleich für Nick schaffen und versteckt sich unglücklicherweise völlig nackt in seinem Zimmer, als dieser Amanda mit nach Hause bringt. Natürlich bleibt Jess nicht lange unentdeckt. Sie verliert ihr Handtuch, bei dem Versuch den Raum zu verlassen, wobei Nick sie merklich mustert. Das ist mir natürlich nicht entgangen und ich freue mich auf weitere solcher Momente zwischen ihnen, welche die freundschaftliche Basis verlassen und sich zunehmend zu einer potentiellen Romanze entwickeln.

Schmidt hat leider keine große Story, dafür aber einige Lacher auf seiner Seite. Die Frage, die ihn in dieser Episode ausgiebig beschäftigt, ist, warum er als einziger noch nie den Penis seines besten Freundes gesehen hat. Um dies zu ändern, lauert er Nick ständig auf. Egal, ob auf der Toilette oder letzten Endes auch unter der Dusche. Mich hat das durchaus amüsiert; Schmidt schafft es immer wieder, sich total in banale Dinge hineinzusteigern.

Über Winston erfahren wir weiterhin nicht viel. Er hat einige Vorstellungsgespräche, die nicht sonderlich gut laufen. Wie auch schon in der letzten Folge versucht er weiterhin seinen neuen Platz im Leben zu finden und gibt schließlich zu, sich dabei noch sehr verloren zu fühlen. Er hat sein Leben lang nur Basketball gespielt. Was anderes hat es für ihn nie gegeben und so ist es durchaus verständlich, dass es ihm schwer fällt, einen neuen Weg einzuschlagen. Ich bin gespannt, wie es für ihn weitergeht.

Fazit

Eine solide und amüsante Folge, die sicher kein Meilenstein war, mich aber dennoch gut unterhalten hat. Zudem gefällt mir weiterhin die Chemie zwischen Nick und Jess. Daher stört es nicht, dass sie den Löwenanteil der letzen beiden Episoden erhalten haben. Jede Serie braucht eben erst einmal ihr Traumpaar.

Stephanie Monecke - myFanbase

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