Review: #1.22 Schwere Entscheidungen

Willkommen zum Finale der ersten Staffel von "Georgie & Mandy". Es gab einige interessante Entwicklungen, die die zweite Staffel des "Young Sheldon"-Spin-Offs vorbereiten und bei denen ich befürchte, dass damit der nächste Grundstein dafür gelegt wird, warum dieses Format diesen besonderen Titel erhalten hat: Die erste Ehe von Georgie Cooper und Mandy McAllister. Aber gut, bevor diese Ehe wahrscheinlich in die Brüche geht, befassen wir uns erst einmal mit dem Ende der ersten Staffel und das beinhaltete so ziemlich alles, was man sich als Fan wünschen kann und darf.

What's next?

Georgie Cooper gerät in Panik als er erfährt, dass Jim McAllister das Reifengeschäft an seinen Rivalen verkaufen will. Das ist ein Teil des Teasers für die erste Episode des Finales. Ich habe bei seinen Rivalen in zwei Kategorien gedacht. Zum einen natürlich an Jims eigenen Rivalen Fred Fagenbacher und zum anderen an Georgies Rivalen Ruben. Dann habe ich überlegt, warum Jim sein Geschäft verkaufen sollte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, dass Jim Spielschulden hat. Aber auch mit der Vermutung lag ich ja falsch. Ich dachte, seine von Georgies bezahlten Schulden seien der Grund. Aber nein. Der Grund ist ein ganz anderer und ein emotionaler. Der Tod von George Cooper begleitet uns schon seit dem Serienstart und wird in meinen Augen immer sehr emotional, einfühlsam und logisch nachvollziehbar eingebaut. Es ist schon über ein Jahr her, dass Lance Barber den Serientod gestorben ist. Ein Serientod, der mir echt nahe ging und wie man jetzt erleben konnte, lässt er auch Jim nicht los. Auch wenn er und George nicht lange befreundet waren, so ist es für mich nachvollziehbar, dass sich Jim seiner Sterblichkeit bewusst wird und genau das ist eben auch der Grund, warum er sein Geschäft verkaufen will. Es war auch verständlich, dass es für ihn eine schwierige Entscheidung war, die nicht nur darauf basiert, dass es um das Finanzielle geht. Es hat Jim auch ins Schleudern gebracht, dass er Georgie nicht verärgern wollte und dennoch hat er es getan, wenn vielleicht auch unabsichtlich. Bei diesem Verkauf drehte es sich nicht nur um Fred, sondern eben auch um Georges viel zu frühem Ableben und genau das hat Jim offensichtlich nur seiner Tochter anvertraut. Hier wurde mal wieder deutlich, welch intensives und enges Verhältnis sie eigentlich haben. Auch wenn es verständlich ist, dass Jim Georgie anscheinend nicht an seine Trauer um seinen Vater erinnern wollte, so hätte ich es doch etwas besser gefunden, wenn er zumindest eine kleine Andeutung gemacht hätte. Stattdessen haben Jim und Audrey McAllister durchblicken lassen, wie wenig Georgie noch immer Teil der Familie ist und das ist wirklich schade, wenn man mal bedenkt, wie viel er für diese Familie schon getan hat. Es hat mich auch etwas traurig gemacht, gerade weil die McAllister-Eltern sich hin und wieder widersprechen. Jim war immer derjenige, der Georgie verteidigt hat und der dem Jungen gut zugeredet hat und jetzt? Jetzt ist er eigentlich die treibende Kraft, Georgie nicht als Familienmitglied anzusehen. Er tut mir wirklich leid, weil ihm in seiner eigenen Familie eigentlich auch schon ab und an das Gefühl vermittelt wurde, nicht richtig dazu zu gehören. Mich wundert gar nicht, dass er sauer ist und er hat auch absolutes Recht dazu. Nicht nur, dass Jim ihm das Geschäft versprochen hat, es wird auch über seine berufliche Zukunft entschieden und da sollte er ein Mitspracherecht haben.

Allerdings ist das ja nicht das einzige gewesen, was Georgie verärgert hat. Mit Scott tritt jemand aus Mandys Vergangenheit auf den Plan, von dem Georgie nichts wusste. In gewisser Weise kann ich verstehen, warum er sauer ist. Es stimmt zwar, dass Mandy einige Jahre älter ist als er und damit eine Vergangenheit hat. Aber es war im Serienfinale von "Young Sheldon", als Mandy von Veronica Duncan erfahren und auch nicht gerade positiv reagiert hat. Und Mary Cooper? Ich erinnere mich noch gut daran, dass auch sie eifersüchtig reagiert hat, als Georgie seinem Sohn vor einigen Jahren mal von seiner anderen Flamme erzählt hat. Ich glaube allgemein, dass das gegenseitige Vertrauen zwischen "Georgie & Mandy" es sein wird, was der nächste Stein sein wird, der diese Ehe in die Brüche gehen lässt. Neben dem Vertrauen ist es auch das Geld, was in diesem Finale ebenfalls eine enorme Rolle spielt.

Ich fand schon immer, dass Georgie ein gehöriges Selbstbewusstsein hat und die Dinge durchgezogen hat, von denen er überzeugt war oder sich überzeugen ließ. Dennoch hat sich in meinen Augen was geändert: Er ist reifer geworden. Natürlich war klar, dass er keinen Kredit von der Bank bekommt. Georgie hat einfach keiner Sicherheiten, was wahrscheinlich daran liegt, weil er so überzeugt von dem Vorhaben ist. Und hier kommen wir zur weiteren Szene, die emotional war. Mich hat zum einen überrascht, wie man Mary in diese ganze Handlung eingebunden hat. Bereits in "Young Sheldon" hat sie versucht, auch zu ihren anderen Kindern eine Beziehung aufzubauen und nicht nur zu Sheldon Cooper. Die Beziehung zu Missy Cooper ist auch nicht die beste. Ich denke, genau deswegen fand ich es ergreifend, dass Mary zugegeben hat, ihr ältester Sohn ist nun an der Reihe. Vielleicht auch deshalb, weil sie sich ein bisschen schuldig fühlt, dass sie nicht genug für Georgie da war und George nicht mehr für ihn da sein kann. Ich kann auch verstehen, warum er noch einmal das Grab seines Vaters aufgesucht hat, da er seiner Mutter gewisse Sicherheiten nicht nehmen will. Ich denke, es war Rubens Äußerung, dass er von seiner Familie finanziell unterstützt wird, die Georgie zum Nachdenken angeregt hat.

Georgie und Ruben werden also Geschäftspartner und hier hat man auch schon die nächste Weiche für die neue Staffel. Ruben war für mich sowieso der Charakter, aus dem man am wenigsten gemacht hat, deswegen hoffe ich, man macht etwas mehr aus ihm. Ich denke ja, dass diese Partnerschaft nicht immer ideal zwischen den beiden laufen wird und dass wahrscheinlich Fred ein Reibungspunkt sein wird, zumal er den beiden keine allzu rosige berufliche Zukunft vorausgesagt hat. Bei ihm könnte ich mir vorstellen, dass er zumindest Ruben manipulieren und auf seine Seite ziehen wird. Es könnte auch schwierig zwischen Jim und Audrey werden. Zwar hat sie ihrem Mann zugesichert, ihm bei jeder Entscheidung beizustehen und ich denke auch, die beiden führen vielleicht keine perfekte Ehe, aber eine, die schon etliche Stürme und Schwierigkeiten überstanden hat. Allerdings... Jim 24 Stunden am Tag zuhause. Das wird Audrey nicht gefallen und es wird sich eine neue Dynamik zwischen den beiden entwickeln, bei der es sicher häufiger knallen wird.

Kurz möchte ich noch einmal auf Scott eingehen. Zwar übernimmt Christopher Gorham eine Hauptrolle in "Sheriff Country", das bedeutet aber nicht, dass er in der zweiten Staffel von "Georgie & Mandy" kein Thema sein kann. Es mag sein, dass Scott und Mandy vorhaben, nur als Kollegen im Sender zusammenzuarbeiten. Aber daran glaube ich nicht, die beiden wirkten ein bisschen zu vertraut in ihrem Umgang miteinander und ich glaube auch nicht, dass Mandy dauerhaft dort glücklich sein wird, womit wir vielleicht die nächste Weiche für die neue Staffel haben. Warten wir mal ab.

Fazit

Die erste Staffel von "Georgie & Mandy" geht zu Ende und hat einige interessante Weichen für die neue Staffel gestellt, von der ich mir ehrlich gesagt viel versprechen, zumal man manche Dinge schon jetzt aus einer anderen Perspektive dargestellt hat. Leider hat es nicht ganz für die volle Punktzahl gereicht. Also vergebe ich 8,5 Punkte.

Daniela S. - myFanbase

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