Bewertung
David Yates

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2

I always wanted to use that spell!

Foto: Copyright: 2011 Warner Bros. Ent.
© 2011 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Lord Voldemort (Ralph Fiennes) hat sich den mächtigsten Zauberstab aller Zeiten geholt und sieht jetzt wieder nur noch ein Ziel vor Augen. Er will Harry Potter (Daniel Radcliffe) endlich töten. Dieser ist dank Dobby aber wieder auf freiem Fuß und versucht mit Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) entschlossener denn je, die restlichen Horkruxe zu finden und zu zerstören. Damit dies gelingt, benötigt Harry die Hilfe all seiner Freunde, die bereit sind, ihr Leben im Kampf gegen das Böse zu geben. In Hogwarts versammeln sie sich schließlich, um Harry die nötige Zeit zu verschaffen. Doch am Ende des Kampfes wird es nur ein Duell geben: Harry gegen Voldemort.

Kritik

"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" schließt natürlich direkt an den ersten Teil an. Falls es tatsächlich jemanden gibt, der sich nicht nochmal Teil 1 angesehen hat, gibt es am Anfang zumindest ein paar wortlose, intensive Momente, welche die Verbindung zum ersten Teil herstellen und so auch wirklich alle Zuschauer mitnimmt. Die letzten gut zwei Stunden der Story beginnen und man hat doch schnell eine Gänsehaut. Es wartet ein Spektakel mit viel Action. Nachdem der erste Teil die Zähigkeit und Tristesse der Suche nach den Horkruxen zur Geltung gebracht hat, steht Teil 2 ganz unter dem Zeichen des finalen Showdowns. Schon der Einbruch in Gringotts ist ordentlich actionreich inszeniert. Harrys Auftauchen in Hogwarts, das wie das Erscheinen des Messias gefeiert wird, ist emotional berührend und die später anstehende Schlacht erinnert wirklich zeitweise an "Herr der Ringe". Zu keinem Zeitpunkt erscheint dabei auch nur irgendetwas unangemessen. Jede Szene hat seine Daseinsberechtigung und wird intensiv aufgesogen. Die Entscheidung, zwei Filme aus dem letzten Buch zu machen, erweist sich auch ohne Vermarktungsgedanken als richtig. Die Buchvorlage wird über weite Teile hervorragend umgesetzt, auch wenn man kleinere Details natürlich immer nicht zufriedenstellend findet. Da kann man aber drüber hinweg sehen. Ich bin allerdings schon immer mit der Umsetzung von Harry und Ginny sehr unglücklich gewesen und werde leider auch in diesem Teil nicht versöhnt. Aber das muss man vielleicht auch als willkommenen Anlass sehen, die Bücher einfach nochmal zu lesen.

Widmen wir uns lieber weiter den zahlreichen gelungenen Dingen. Wirklich hervorragend ist für mich die emotionale Darstellung von Snapes Tod, in der seine Liebe zu Lily und die gesamte Auflösung seines Verhaltens verständlich gemacht wird. Alan Rickman ist und bleibt die Topbesetzung für diesen tollen Charakter. Wie gewohnt wird auch der Freundschaftsaspekt auch in diesem Film wieder sehr gut dargestellt. Die vielen Umarmungen und glücklichen Blicke sind einfach immer so herzerwärmend, was der Bedeutung des Themas immer wieder bestens gerecht wird. Richtig traurig wird es natürlich beim Tod von Fred, Lupin und Tonks. Spätestens an dieser Stelle kann man sich nicht mehr gegen die eigenen Tränen wehren, zumal einem die Intensität beim Lesen wieder in Erinnerung gerufen wird. Herzzerreißender Moment!

Natürlich ist man sich immer bewusst, dass es gut ausgehen wird und der Film schafft es auch wieder, viele amüsante oder einfach schöne Momente zu kreieren, welche in den Zeiten größter Angst und Dunkelheit wunderbare Aufheiterung bringen. Ob es McGonagalls Genugtuung ist, das Schloss zu schützen, Mollys Einsatz zum Schutz ihrer Tochter oder Nevilles Mut: Es gibt so viele schöne Stellen und man befindet sich die gesamte Zeit des Films eigentlich in einer Art Trance-Zustand.

Wie schon die Vorgänger ist der Film mitreißend, sehr emotional und insgesamt liebevoll umgesetzt. Die wichtigsten Ereignisse werden sehr gut erklärt und inszeniert. So ergibt sich ein würdiger Abschluss einer wirklichen wunderbaren Spielfilmreihe, der alleinstehend vielleicht nicht unbedingt volle neun Punkte verdient hat. In Anbetracht der emotionalen Bedeutung, das Ende der "Oktologie" darzustellen, kommt man aber als Fan nicht drum herum. Einzig das Ende, den Ausblick, hätte ich im Film wirklich nicht benötigt.

Fazit

"Harry Potter" ist in der letzten Dekade ein ständiger Begleiter gewesen und jetzt, wo man auch den letzten Film gesehen hat, ist das Gefühl der Wehmut endgültig angekommen. Das Ende ist erreicht. Ein großartiger Mehrteiler findet seinen gelungenen Abschluss. Danke!

Emil Groth - myFanbase
10.07.2011

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