Bewertung
Gary Winick

Bride Wars - Beste Feindinnen

"Jede Hochzeit hat eine Geschichte. Aber bei der, an die ich gerade denke, geht es nicht um Braut und Bräutigam, sondern um zwei beste Freundinnen."

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Emma (Anne Hathaway) und Liv (Kate Hudson) sind seit Kindertagen beste Freundinnen und träumen, nachdem sie ihre Mütter zu einer Hochzeit begleiten durften, von der perfekten Trauung mit dem perfekten Ehemann.

Als es endlich soweit ist und die beiden, mittlerweile erwachsenen Freundinnen – Liv ist eine knallharte Anwältin und Emma eine beliebte Lehrerin – von ihren Freunden Daniel (Steve Howey) und Flechter (Chris Pratt) einen Heiratsantrag bekommen, buchen sie sofort die begehrteste Weddingplanerin des Landes, nämlich Marion St. Claire (Candice Bergen). Im begehrten Monat Juli sind nur noch drei freie Termine verfügbar, so entscheiden sich die Frauen für jeweils einen, müssen aber kurz vor der Hochzeit von Marion erfahren, dass ihrer Assistentin ein Fehler unterlaufen wäre und diese die Hochzeitstermine auf den selben Tag gelegt hätte. Ein anderer Termin ist nicht mehr frei und so müssen Liv und Emma sich untereinander entscheiden. Da ihnen klar ist, dass einer von ihnen den Kürzeren ziehen wird, beginnt ein Kampf um den begehrten Platz in der New York Plaza auf der Fifth Avenue im Juni, was darin gipfelt, dass die Frauen sogar beginnen, ihre Beziehungen in Frage zu stellen.

Kritik

Diesen Film hat Hollywood ungefähr so nötig, wie bereits im Vorjahr "27 Dresses" und "Verliebt in die Braut". Wirklich keinen Wiedererkennungswert, nicht der geringste Hauch von Charme, zwei fast schon lächerliche Hauptcharaktere - und das natürlich zusammengepresst zu einem lahmen, viel zu langen 0815-Film, in dem alle möglichen Klischees auf eine einzigartige Weise, wie ich es selten gesehen habe, verbraten wurden.

Fertig ist die so genannte Romantikkomödie "Bride Wars - Beste Feindinnen" aus dem Hause 20th Century Fox, an dem womöglich kleine Kindergartenkinder ihren Spaß haben werden, wenn die böse Liv ihrer Freundin im Bräunungsstudio einen Streich spielt oder wenn – hinterlistig wie sie ist – Emma wiederum Livs Haaren einen erschreckenden Blau-Ton kurz vor der Hochzeit verpasst. Das soll nur einen kleinen Eindruck vom Film vermitteln, aber das meiste wird man bereits im Trailer gesehen haben.

Da stellt sich mir jedenfalls die Frage, wie sich vor allem die talentierte Anne Hathaway, die bereits in sehr guten und unterhaltsamen Filmen wie "Der Teufel trägt Prada" oder "Brokeback Mountain" mitspielte, oder auch die durchaus passablen Größen Candice Bergen und Kate Hudson, zu solch einem Film hinreißen lassen konnten. Aus purer Langeweile? So sieht es zumindest auf der Leinwand auf, wenn die drei Schauspielerinnen eher für den Zuschauer ungewohnt kaum irgendwelche Regungen präsentieren und nicht so wirklich das zeigen, was sie zeigen könnten. Die Nebenrollen bleiben in diesem Film dadurch natürlich auch vollkommen ungezeichnet und farblos, außer vielleicht Emmas Kollegin Deb, gespielt von der nicht herausragenden, aber dennoch unterhaltsamen Kristen Johnston, die vor allem durch ihre sarkastischen Aussagen und ihrem ja fast schon überzeichneten Charakter positiv heraussticht.

Das wäre es dann aber schon. Sonst glänzt dieser Streifen natürlich mit einer unglaublichen, fast schon ermüdenden Vorhersehbarkeit, insbesondere das Ende übertrumpft alles im Film bisher da gewesene völlig und gibt dem so genannten "Kinoerlebnis" einen nervenaufreibenden Abschluss.

Fazit

Es wurde alles gesagt, was es zu sagen gäbe. Ein Kinobesuch lohnt sich jedenfalls nicht, alle Experementierfreudigen sollten aber immerhin eine Beschäftigung zur Hand haben, um nicht vor Langweile einzuschlafen.

Niko Nikolussi - myFanbase
11.02.2009

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