Bewertung
Christopher Nolan

Dark Knight, The

"You either die a hero or you live long enough to see yourself become the villain."

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Inhalt

Nach dem Sieg über Ra's Al Ghul ("Batman Begins" (2005)) hat es sich Batman alias Bruce Wayne (Christian Bale) gemeinsam mit Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und dem Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) zur Aufgabe gemacht, das organisierte Verbrechen von Gotham City zu zerstören. Gegen diesen Plan ist aber vor allem der Joker (Heath Ledger) – ein clowngesichtiger Schurke, der es wie kein anderer schafft, die Menschen in seiner Umgebung gegeneinander aufzuhetzen. Innerhalb kürzester Zeit schafft es der Joker, die Stadt in ein Chaos zu stürzen und auch Batman und seine Verbündeten wissen bald keinen guten Rat mehr...

Kritik

"Eine chaotische Naturgewalt, ein Krimineller ohne Konzept, der nichts erreichen will und den man daher auch nicht verstehen kann. Er hat nicht nur ein gewaltiges zerstörerisches Potenzial, sondern lebt seine mörderische Natur mit Wonne aus: ein richtig Furcht einflößendes Schauspiel." - Christopher Nolan beschreibt so den Joker, den er und sein Bruder für dieses Drehbuch kreiert haben.

Batman vs. Joker, dass dieser Kampf kommen wird, war schon nach dem Ende von "Batman Begins" vor drei Jahren klar. Aber wie wird dieser Joker sein? In den Anfängen des Jokers als Comic handelte dieser noch nicht so psychopatisch wie am Ende. Es lag also im Ermessen der Drehbuchautoren, welchen Joker sie für diesen Film haben wollten. Sie entschieden sich für den psychopathischen Joker, dem kein Menschenleben etwas wert ist und der alles daran setzt, die Menschen in seiner Umgebung zu manipulieren und Batman zu töten.

Und obwohl der Joker der klare Gegner Batmans in diesem Film ist, so ist er nicht immer die zentrale Figur dieses Films. Die ist nämlich auch Harvey Dent. Er scheint der Erlöser für die Einwohner von Gotham City zu sein. Denn diese wünschen sich zu diesen Zeiten nichts sehnlicher als einen Helden mit Gesicht. Sie wollen nicht mehr nur den Batman haben, der sich unter seiner Maske vor ihnen versteckt, sie wollen einen Helden zum Anfassen, der sich offen für sie einsetzt und für sie kämpft. Dent scheint genau dieser Mensch zu sein. Genau in diesem Augenblick kommt ihm aber der Joker dazwischen, und Dent scheint das perfekte Opfer dafür zu sein, um zu zeigen, wie man aus einem guten, rücksichtvollen Menschen ein morderndes Rachemonster machen kann. Joker sei Dank!

Auch Batman hat einiges durchzumachen in seinem nunmehr schon siebten Filmabenteuer. Neben seinem Liebeskummer zu Rachel, die nun ausgerechnet mit Harvey Dent zusammen ist, und dem Joker, merkt auch er den langsam aufsteigenden Druck der Gothamer auf ihm, da er sich versteckt, da er nicht – wie sie es für einen Helden wollen – offen für sie einsteht. Doch er ist nicht bereit, seine Immunität für sie aufzugeben.

Allgemein ist dieser Film – trotz der fiktiven Stadt, des fiktiven Batmans und eines Bösewichtes, der so hoffentlich niemals auf Erden weilt – doch sehr authentisch geworden. Man erkennt viele Elemente aus dem täglichen Leben wieder und auch die Batman/Joker-Situation ist auf einige heutige politische Situationen anwendbar.

Neben all diesen tiefgründigen und emotionalen Aspekten des Films bietet er aber auch geballte Action und atemberaubende Stunts, an denen wohl ein wenig gespart wurde, die dann aber – wenn sie kommen - nur noch mehr überzeugen und einem des Öfteren die Sprache verschlagen.

Mit einer neuen Kameratechnik gedreht würden selbst die Bilder alleine einen schon in die düstere Stimmung bringen, die man ohnehin schon hat. Kaum Tageslicht scheint in dem Film. Da fällt der Joker mit seinem bunt gemalten Gesicht nur noch mehr auf. Doch das tut er schon allein wegen der Darstellung. Heath Ledger verleiht dem Joker ein Gesicht, wie wir es noch nie zuvor von ihm gesehen haben und leider auch nie mehr werden. Dass Ledger ein guter Schauspieler war, war spätenstens seit seinem sensiblen, wortkargen Spielen in "Brokeback Mountain" und seinem unter die Haut gehenden Spielen in "Candy" klar. Doch der Joker ist ein ganz anderes Kaliber. Ledger, der selber gesagt hat, er hätte monatelang an dem Gang, der Maskierung, der Stimme und der Gestik dieses "Monsters" gearbeitet, geht vollkommen in dieser Rolle auf. Und gerade diese von Ledger so lang erarbeiteten Dinge, wie eben die Stimme, die Gestik, der Gang und die Maskierung, sind es, die einem noch lange nach dem Kinogang im Gedächtnis bleiben.

Aber auch die anderen Darsteller wissen zu überzeugen. "Batman" Christian Bale genauso wie seine Kollegen Aaron Eckhard, Michael Caine und Gary Oldman. Ob die neue Darstellerin von Rachel ihren Job jetzt besser gemacht hat, als es Katie Holmes getan hätte, ist natürlich nicht mehr nachvollziehbar, aber dennoch schafft es Maggie Gyllenhaal der doch sehr eintönigen Figur etwas Leben zu geben.

Fazit

Was ist es nun, was diesen Film zu dieser einschlagenden Bombe macht, die er ist? Ist es der Film? Oder vielmehr der verstorbene Hauptdarsteller Heath Ledger? Auch nach dem Film weiß man es nicht genau. Was aber feststeht, ist, dass "The Dark Knight" der beste Batman aller Zeiten ist. Er ist düster, geheimnisvoll und bis zur letzten Minute spannend. Unbedingt ansehen!

Eva Klose - myFanbase
20.08.2008

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