Bewertung

Review: #4.04 Die Knallgasreaktion

Foto: Eureka - Die geheime Stadt - Copyright: 2012 Universal Pictures
Eureka - Die geheime Stadt
© 2012 Universal Pictures

Ein Raketenrennen und eine Katzenjagd bestimmen das Geschehen der Episode und dabei wird vor allem das Verhältnis zwischen Allison und ihrem Sohn Kevin, das Verhältnis von Carter und Zoe sowie Jo und Zane betrachtet.

Zu Besuch

Carter verlässt Eureka, um seine Tochter zu besuchen. Natürlich hat er da etwas Angst vor, weil er gar nicht weiß, wie Zoe jetzt ist, auch wenn die wichtigsten Dinge offenbar identisch zu seinem früheren Leben sind. Dadurch wird der Besuch dann auch ziemlich unspektakulär. Es kommt zu keinen Problemen, die es nicht auch hätte geben können, wenn die Vergangenheit nicht verändert worden wäre. Carter muss damit leben, dass es Jungs in Zoes Leben gibt, und dann eine unsichtbare Katze jagen. Auch dass der Überraschungsbesuch bei Zoe weniger Freude auslöst, ist ein völlig normaler Vorgang. Insofern war die Angst völlig unnötig und die Szenen auch unnötig. Wenigstens ein paar Kleinigkeiten hätte man einbringen können. Das Traurige war aber nicht nur die gewöhnliche Geschichte. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass dies quasi eine einmalige Gelegenheit war, Zoe zu sehen. Leider gehört Jordan Hinson nicht mehr zum Hauptcast. Statt ihr mit dem Gastauftritt eine tolle Geschichte zu schreiben, wurde das dann etwas verschwendet. Emotional war es für Carter sicherlich sehr wichtig und quasi ein netter momentaner Abschluss, aber ich hoffe inständig, dass Zoe noch mal auftauchen wird und dann eine bessere Story bekommt.

Ein Mal zum Mond und zurück

In Eureka findet das traditionelle Raketenrennen statt und durch gewohnt komplizierte wissenschaftliche Verstrickungen steht das nächste Chaos an. Die Grundidee war eigentlich sehr nett, zumal es dadurch gut möglich war, alte Charaktere wie Vincent oder Larry intensiv mit einzubinden. Dass es aber Allison war, die das Zünglein an der Waage darstellte, ging dann doch in die falsche Richtung. Dass Allison das Bedürfnis hat, ein tolles Verhältnis zu ihrem Sohn aufzubauen, ist sehr verständlich. Dass sie auch nicht genau weiß, wie sie das am besten macht, weil ihr die Erfahrung fehlt, kann ich auch verstehen. Dass sie sich aber dazu verleiten lässt, hinter dem Rücken ihres Sohnes ein Projekt zu sabotieren, damit dieser etwas gewinnt, ist nun wirklich eine bescheuerte Idee. Kevin wirkt so glücklich, da braucht er nicht unbedingt den Sieg. Inwieweit dies der Bindung helfen sollte, steht auch in den Sternen. Statt sich wirklich für ihren Sohn zu interessieren, sich mit ihm zu unterhalten oder ähnliches, macht sie so einen Unsinn. Allison wird mir immer unsympathischer und das ist wirklich schade. Ich hoffe, sie bekommt bald die Kurve und versucht es mit normalen Dingen wie ein Eis, Kino oder genereller Akzeptanz. Ihr Vertrauen am Ende, damit Eureka nicht in die Luft fliegt, mag ein Ansatz sein, aber so richtig bin ich noch nicht überzeugt von der gesamten Storyline. Vielleicht fehlt mir dazu auch die Erfahrung und damit die Empathie für ihr Problem, aber auch das macht eine gute Serie aus, wenn sie so etwas trotzdem transportieren kann.

Hartnäckig

Deutlich besser gefiel mir da die Storyline um Jo und Zane. Es ist richtig ergreifend, wie sie sich in jedem Moment an der Hoffnung festhält, dass Zane wieder so werden könnte, wie sie ihn kennt, und Jo daher fast ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzt, um Zane zu verteidigen. Ob es die nach Unterstützung bettelnden Blicke an Fargo, Allison oder Henry sind oder diese kleinen Szenen zwischen Zane und Jo, in denen die Chemie der beiden Schauspieler so gut zur Geltung kommt, es macht einfach Freude, diese Story weiter zu verfolgen, weil man mit Jo mitleidet und selbst jeden Hoffnungsschimmer aufsaugt. Als Zane dann einfach geht, war das auch ein Stich ins Zuschauerherz, aber ganz so brutal waren die Autoren dann doch nicht. Es steht zwar weiterhin in den Sternen, ob Jo mit ihrem Versuch erfolgreich sein könnte, aber die minimalen Fortschritte in dieser Episode bringen immerhin Freude und bessere Aussichten. Vielleicht ist das alles, was man bekommen wird, aber es ist immerhin erstmal besser als nichts. Trotzdem hoffe ich, dass es irgendwie ein Happy End geben wird, gerne kleinschrittig mit einem Hin und Her aus Hoffnung und Enttäuschung, wie es in dieser Episode gelungen durchgesetzt wurde. Diese Storyline konnte in dieser Form jedenfalls die Episode aufwerten.

Ungenutztes Potenzial

Was mich am allermeisten an dieser Episode ärgert, ist eigentlich die Tatsache, dass man bis auf die großen Veränderungen überhaupt nicht berücksichtigt, dass der Staffelauftakt ein riesiger Einschnitt war. Man könnte noch so viel daraus machen, für Lacher, Verwirrung und gute Geschichten sorgen, doch man lässt die Details einfach aus. Wieso findet sich [url=Dr. Trevor Grant]http://www.myfanbase.de/index.php?mid=2527&pid=11531/url] so hervorragend zurecht? Er hat ein halbes Jahrhundert übersprungen und muss doch überfordert sein mit all den technischen Errungenschaften, erst recht, wenn man in Eureka ist. Wieso gibt es da keine Verwunderungen, Probleme oder ähnliches? Man müsste sich doch nur eine banale Erfindung aus den 70er Jahren raussuchen und diese einbringen und könnte sich köstlich amüsieren. Stattdessen geht er mit dem Touchscreen von Kevin um, als wäre er damit groß geworden. Das ist sehr inkonsequent. Auch mit den anderen Charakteren könnte man da so viel machen. Zoe hätte zum Beispiel schon immer die Haare so haben können und wäre von dem Kompliment von Carter verwundert und und und... Es ist wirklich schade, dass man auf dieser Ebene gar keinen Bezug mehr zu den ursprünglich weitreichenden Ereignissen herstellt, sondern nur noch das Offensichtliche betrachtet.

Fazit

Die Serie scheint wieder ins Mittelmaß abzudriften, weil man viel Potenzial ungenutzt lässt. Einzig Zoe und die Geschichte um Zane und Jo konnten dieser Episoden zu sechs Punkten verhelfen.

Emil Groth – myFanbase

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