Bewertung

Review: #1.18 Tausend bescheuerte Sachen

In dieser neuen "Die himmlische Joan"-Episode dreht sich alles um Eigenverantwortung und Entscheidungen, die man im Leben trifft. An diesem roten Faden, der als gemeinsamer Nenner aller neuen Handlungsstränge fungiert, wird der Zuschauer durch das Leben der Protagonisten geführt.

Joan muss sich an die Anforderungen des Erwachsenseins gewöhnen. Grace hat die Entscheidung für ihre Bar Mitzwa getroffen. Helen beobachtet die Konsequenzen ihrer Entscheidung, wieder Vollzeit berufstätig zu sein, während Kevin erneut mit seinem Unfall und der vagen Hoffnung auf Genesung konfrontiert wird. Ach ja, und fast vergisst man es in dieser Folge, auch Will hat da noch eine kleine Geschichte bekommen. Er steckt im Aufzug fest und hilft, ein Kind zur Welt zu bringen. Zu seinem Entsetzen jedoch will die Mutter ihr Kind nicht behalten.

Es ist wohl der Fluch der guten Folge, dass man nicht viel über sie schreiben kann. Die aufgegriffene Thematik in dieser Episode ist überschaubar, was sich jedoch eher als Vorteil denn als Nachteil gestaltet. Die inhaltliche Kongruenz der einzelnen Geschichten, macht meines Erachtens eine Besonderheit der gesamten ersten Staffel aus. Nach dem eher zurückhaltenden Anfang der Serie, werden die Geschichten nun zunehmend in die Tiefe und weniger in die Breite erzählt. Hierdurch wird eine gewisse Ordnung, vor allem aber Nachvollziehbarkeit erreicht, die gleichzeitig mit einer leichtfüßigen und komödiantischen Darstellung verbunden wird.

Sehr amüsant war in dieser Folge Lukes Auftritt. Die Grippe hat ihn fest im Griff. Er vegetiert förmlich in seinem Bademantel vor sich hin und kann nur noch in Wortfetzen sprechen. Luke alias Michael Welch gefällt mir wirklich immer besser in seiner Rolle.

Joan gibt in dieser Folge alles, um ihrem kleinen Bruder zu helfen. So schafft sie es unter größter Anstrengung, Lukes Aufsatz noch in letzter Minute zur Post zu bringen und so seine Teilnahme am 'Space Camp' zu sichern. Für mich sind die gemeinsamen Szenen von Luke und Joan jedes Mal ein Höhepunkt. Die Chemie zwischen beiden ist einfach unübertrefflich. Beide zusammen sorgen stets für einmalige Unterhaltung.

Hingegen gestalten sich in meinen Augen die Geschichten, die um Will und Kevin gesponnen werden, immer mehr zu nichtssagendem Füllwerk zwischen den eigentlich interessanten Szenen der anderen Protagonisten. Vor allem für Joe Mantegna tut mir das wirklich leid. Er spielt auch in dieser Folge wieder fantastisch, rutscht aber völlig zu Unrecht - wie ich finde - durch die etwas eigenartigen Szenen in die Bedeutungslosigkeit ab.

Anders ist es bei Adam. Obgleich in dieser Folge anscheinend eine kleine Pause hinsichtlich der Dreiecksgeschichte zwischen ihm, Joan und Iris eingelegt werden soll, bleibt er dennoch präsent. Dass ihm Joan, und nicht Iris bei seiner ersten Ausstellung helfen soll, verwundert, glaube ich, niemanden. Aber, arme Iris, das nimmt kein gutes Ende für sie!

Überrascht hat mich allerdings, dass Joan gar nicht so ungeeignet zu sein scheint, was ihre hausfraulichen Qualitäten anbelangt. Sie kümmert sich um Luke, kocht, schmeißt den Haushalt und verliert eigentlich trotz des ganzen Chaos' nie ihr Ziel vor den Augen. Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.

Und, eine letzte Kleinigkeit ist mir in dieser Folge ebenfalls ins Auge gestochen. Was um Himmels Willen bastelt Adam nur für Skulpturen? Ich persönlich finde seine 'Kunst' nicht wirklich ansehnlich. Mein Tipp, lasst ihn malen!

Fazit

Diese Folge steht ganz im Zeichen der Veränderung als beständigem Teil des Lebens. Joan ist mit den Herausforderungen des Erwachsenseins konfrontiert. Sie muss Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen und eigenverantwortlich handeln. Veränderungen können beängstigend sein, sind jedoch wie wir sehen notwendig, um sich im Leben weiterzuentwickeln. Joan nimmt die neuen Herausforderungen ihres Alltags an und wächst schlussendlich mit ihren neuen Aufgaben. Schön ist auch die Schlussszene dieser Folge, als Joan sich doch noch entschließt, ihren in der dritten Klasse selbst gebastelten Aschenbecher zu 'opfern', um aus dessen Scherben ein neues Kunstwerk zu schaffen. Mit dieser symbolischen Geste des Umbruchs, wird sehr schön vor Augen geführt, dass im Laufe des Erwachsenwerdens Altes und Gewohntes zerbricht. Aus den Bruchstücken lässt sich aber etwas Neues und Eigenes kreieren. Wer die Veränderung akzeptiert und sie für sich nutzt, wird belohnt. In diesem Sinne stellt auch Helen am Ende der Folge fest, dass ihre Familie trotz aller Veränderungen der letzten Zeit dennoch glücklich ist.

Anne L. - myFanbase

Die Serie "Die himmlische Joan" ansehen:

myFanbase integriert in diesem Artikel Links zu Partnerprogrammen (bspw. Amazon, Apple TV, WOW, RTL+ oder Joyn). Kommt es nach dem Aufruf dieser Links zu qualifizierten Käufen der Produkte, erhält myFanbase eine Provision. Damit unterstützt ihr unsere redaktionelle Arbeit. Welche Cookies dabei gesetzt werden und welche Daten die jeweiligen Partner dabei verarbeiten, erfahrt ihr in unserer Datenschutzerklärung.


Vorherige Review:
#1.17 Mein ist die Rache
Alle ReviewsNächste Review:
#1.19 Der mysteriöse Richard

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Die himmlische Joan" über die Folge #1.18 Tausend bescheuerte Sachen diskutieren.