Bewertung

Review: #8.08 Nachhilfestunden

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Ok, what just happened? So wie es aussieht, war Yates wohl doch nicht der Hirnchirurg und nun taucht dieser wieder plötzlich auf, um Dexter das Leben erneut schwer zu machen. Ausgerechnet dann, wenn Dexter das Potenzial in Zach doch noch sieht. Das bedeutet, dass die Jagd nach dem Hirnchirugen weitergeht und Dexter sich jetzt nicht nur mit Debra und Hannah auseinandersetzen muss, sondern auch mit einem gefährlichen Killer, der weiß, wer Dexter ist.

"Do not Dude me!"

Nach der letzten Episode war eigentlich klar, dass Zach Cassie umgebracht hat und Dexter sich auf die Suche nach ihm macht. Doch die Macher hatten hier etwas ganz anderes im Hinterkopf und haben es geschafft, uns in eine andere Richtung zu lenken. Eigentlich sprach nichts dagegen, dass Zach seinem Drang nicht nachgeben kann und aus Wut, da Dexter ihn ignoriert, den Mord an Cassie begeht. Die erste Hälfte dieser Episode wollte tatsächlich diese Richtung einschlagen und auf einmal wendet sich alles und Zach ist unschuldig. Damit habe ich absolut nicht gerechnet, freue mich aber, dass dies der Fall war. Denn so konnte mich die Folge unglaublich packen. Man kommt plötzlich zu einem Punkt, an dem die Wahrheit ans Licht kommt und man wird als Zuschauer enorm überrascht, was die Serie wirklich kann. Das hat man hier wunderbar bewiesen.

Zachs Tod ist nach dieser Folge sehr schade, da das weitere Training mit Dexter sicherlich sehr spannend hätte werden können. Ihr Aufeinandertreffen wurde sehr schön umgesetzt und man hat richtig gemerkt, wie Dexter und man selbst in dem Moment falsch gelegen ist. Was darauf folgte, war Unterhaltung pur. Die Unterhaltungen zwischen Dexter, Hannah und Zach waren richtig komisch, sodass man sich den ein oder anderen Lacher einfach nicht verkneifen konnte. Das ist insbesondere Zach zu verdanken, der hier sehr naiv und wissbegierig ist und Schritt für Schritt merkt, was er noch alles zu lernen hat. Solche Szenen lockern diese sonst sehr ernste Serie enorm auf und es macht in diesem Moment einfach nur großen Spaß, auf den Bildschirm zu schauen. Auch die Szene mit Hannah, Zach und Dexter im Auto war sehr witzig, da es tatsächlich etwas von einer Familie hatte, die einen Ausflug macht. Doch man weiß genau, dass es sich hier um keine normale Familie handelt, was dem Ganzen das gewisse Etwas verpasst. Als die drei schließlich bei Dr. Vogel ankamen und zusammen am Tisch saßen, war man sehr angespannt, weil es tatsächlich keinen Hinweis gab, in welche Richtung sich die Story nun entwickeln würde. Dr. Vogels Worte haben einen sehr gefesselt und man kam nicht drum herum, zu denken, dass dies hier wie ein Familienessen ist, bei dem man sich austauscht, miteinander spricht und schließlich gemeinsam zu Abend isst. Die Atmosphäre war wie bei jeder normalen Familie und doch spürt man ganz deutlich, dass hier Mörder im Raum sitzen, die bei einer Psychologin sind und von dieser beobachtet werden. Eine sehr starke Szene in dieser Folge, die man nicht so schnell vergessen wird. Irgenwie bekommt man nämlich das Gefühl, dass man sich genau das für Dexter wünscht. Eine Familie ohne Geheimnisse, wo er seinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

Das wird jetzt erstmal nicht passieren, schließlich ist Zach ermordet worden und bringt uns wieder auf den Pfad, den die Serie am Anfang eingeschlagen hat. Diese Idee ist gar nicht schlecht, da man sofort gepackt ist und unbedingt wissen möchte, wer denn dieser Hirnchirurg nun wirklich ist. Dexter wird die Nachforschungen wieder aufnehmen und da sich die Serie dem Ende neigt, wird es hier sicherlich einen Showdown geben, auf den ich mich sehr freue. Schließlich wurde Dexter sein Schüler genommen, der in irgendeiner Art Einfluss auf Dexter hatte. Dieser hat nämlich am Ende eingesehen, dass in Zach tatsächlich großes Potenzial steckt, das er nun nie erforschen kann. Es wird also nicht nur mit Dr. Vogel persönlich, sondern auch aufgrund von Zach.

"I would give anything to feel nothing again."

Die zweite Überraschung neben Zach ist ganz klar Hannah. Ihre Rückkehr in der letzten Folge konnte überhaupt nicht punkten, doch ihre Anwesenheit in dieser Folge ist fesselnd. Sie dominiert in jeder Szene mit Dexter und die Chemie zwischen den beiden ist erschreckend. Es fallen nicht sehr viele Worte und doch weiß man, dass diese beiden irgendwie zusammen gehören. Egal, was zwischen ihnen passiert ist und wie es sich entwickelt hat. Die beiden sind miteinander verbunden und harmonieren ganz besonders in dieser Folge großartig. Man muss beinahe die Luft anhalten, als Dexter sich Hannah öffnen kann und ehrlich mit ihr sein kann. Außerdem spürt man ganz deutlich, dass hier große Gefühle im Spiel sind und dass Dexter sich nicht eingestehen möchte, dass er Hannah immer noch sehr liebt. Spätestens als Deb plötzlich vor Hannah steht und Hannah sich ihr gegenüber öffnet, möchte man, dass Dexter und Hannah ihr Happy End bekommen. Die Macher haben nicht lange gebraucht und dass man bereits nach dieser Folge beide zusammen sehen möchte, ist großartige Arbeit. Hier passt es einfach und man kann nur hoffen, dass wir weitere intensive Szenen zwischen Dexter und Hannah zu sehen bekommen.

Debs Unterhaltung mit Hannah ging einem auch sehr unter die Haut, weil man Debs Niederlage mit ansehen musste. Sie hat sich sehr gegen Hannah gewehrt und nun gibt sie auf, weil sie weiß, dass ihr Bruder niemals einstecken wird und Hannah immer beschützen wird. Man sieht Deb richtig an, wie sie erkennt, dass sie keine Macht hat und am Ende nur möchte, dass Dexter glücklich ist, auch wenn er in ihren Augen alles vermasselt. Das Thema ist sicherlich noch nicht gegessen und ich bin gespannt, wie man die Geschwisterbeziehung nun in Szene setzt. So wie es aussieht, wird Deb wieder zurück zum Miami Metro kehren. Das wurde Zeit und hat sicherlich Auswirkungen auf Debs Entwicklung, aber auch auf die Beziehung zu ihrem Bruder, weil die beiden sich nun öfters sehen werden.

Ein negatives Gefühl hinterlässt Elway, der trotz allem an Hannah dran bleiben möchte, weil für ihn sehr viel Geld im Spiel ist. Was das für Dexter und Hannah bedeutet, bleibt abzuwarten, doch es ist jetzt schon klar, dass man es den beiden nicht leicht machen wird und das ist auch gut so.

"I forget the impact murder has on real people."

Neben diesen interessanten Entwicklungen gab es eine Szene, die den Puls höher schlagen ließ. Quinn will nicht aufgeben, Zachs Schuld zu beweisen. Als er Cassies Freund das Foto von ihm gezeigt hat, musste ich kurz die Luft anhalten. Mit nur einer Aussage wäre klar gewesen, dass Zach und Dexter sich kennen und dann hätte Quinn eine neue Spur. Ob man uns jetzt damit in die falsche Richtung lenken wollte, oder den Fall komplett beiseite schieben wollte, ist noch unklar. Doch da sich die Serie dem Ende neigt, kommt man nicht drum herum, dass es doch vielleicht Quinn ist, der Dexters Geheimnis herausfindet. Seine Absichten sind klar, er will Zach hinter Gitter haben, doch diesen gibt es nicht mehr und so wird Quinn weiterbohren. Ich lasse mich einfach überraschen, wo uns das hinführt, doch es kann kein Zufall sein, dass Cassie und ihr Freund Dexter und Zach zusammen gesehen haben.

Zwei Kritikpunkte an dieser sonst sehr überzeugenden Episode sind Jamie und Masukas Story. Kann man Niki nicht endlich rausschreiben? Sie nervt enorm und hat bisher immer noch keine Bedeutung. Dasselbe trifft auf Jamie zu, die wieder wegen Deb nervt und die emotionale und am Boden zerstörte Freundin von Cassie spielt. Natürlich sind das Emotionen, die man in so einem Fall empfindet, doch es nervt sehr, dass diese beiden Personen von Folge zu Folge nicht weiterkommen und man hier irgendwie stecken bleibt.

Fazit

Nach der enttäuschenden letzten Episode, konnte diese wieder sehr viel mehr bieten. Es gab überraschende Enthüllungen, witzige Momente, intensive Szenen zwischen Dexter und Hannah und eine Deb, die nicht mehr weiter weiß und deshalb aufgibt und das für ihren Bruder, dessen Handeln sie nicht nachvollziehen kann. Mit Quinn bleibt es weiterhin spannend und die Rückkehr des Hirnchirurgen wird sicherlich noch einiges aufmischen.

Alex Olejnik - myFanbase

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