Bewertung

Review: #4.13 Hallo, kleines Mädchen

Foto: Doug Savant, Desperate Housewives - Copyright: 2008 American Broadcasting Companies, Inc.. All rights reserved
Doug Savant, Desperate Housewives
© 2008 American Broadcasting Companies, Inc.. All rights reserved

Man könnte zufrieden mit dieser Episode sein, sollte man nicht eine leise und doch so laute Vorahnung haben, wie es mit dem Charakter Wayne Davis weitergehen wird. Jedoch waren die anderen Handlungsstränge von großer Bedeutung und haben einige Charakterzüge der einzelnen Figuren vertieft.

Geständnisse

Etwas zu gestehen, ist nicht leicht. Am schwersten sind aber solche Geständnisse, die sich um die Liebe drehen. Aber auch Geständnisse, etwas falsch gemacht zu haben, fordern eine Menge Mut und dieser wird zunächst von Orson gefordert. Wie man bereits in der letzten Folge hören konnte, war er es, der Mike damals mit dem Auto angefahren hat. Überraschend dabei war allerdings nicht nur, dass er Julie die Tat gestanden hat, sondern vielmehr die Tatsache, dass er damals schlafgewandelt ist. Da stellte sich mir die Frage, ob und wann dieses gut gehütete Geheimnis ans Tageslicht kommen wird. Immerhin hatte Orson Mike nicht nur angefahren, sondern begang auch noch Fahrerflucht.

Interessant ist es, dass Julie diejenige ist, die Mike von Orsons Geständnis berichtet. Zum einen da Julie viel ruhiger in der Sache ist und zum anderen, weil sie Mike erklärte, wie dieses Geständnis eigentlich zustande gekommen ist. Man hört ja immer wieder, dass seelische Belastung sich in unterschiedlicher Form bemerkbar machen kann. Bei Orson äußerte sich das durch das Schlafwandeln. Letztlich stellt Mike Orson zur Rede und dieser gibt es ohne Umschweifen zu. Auf mich schien diese Szene so, als sei er ehrlich erleichtert gewesen zu sein, nicht mehr schweigen zu müssen.

Ein weiteres Geständnis legen die Zwillinge der Scavos ab. Bisher glaubte Lynette ja, ihr Mann Tom habe den Brand in Ricks Restaurant gelegt. So ganz unlogisch war ihre Überlegung ja nicht, denn Tom warf erst kürzlich einen Backstein durch das Restaurantfenster. Dennoch bekommt man Mitleid mit Tom, der beteuert, es nicht getan zu haben und seine Frau ihm dennoch nicht zu glauben schien. Dabei hat Tom alle Überprüfungen von Lynette in Bezug seine Flunkerei bestanden und dies durchaus ehrlich herüber kam. Aber nun zurück zu den Zwillingen – den eigentlichen Brandstiftern. Sie haben aus Angst gehalten, ihre Eltern würden sich trennen, was man verstehen kann. Doch was ich mich frage, ist, ob die beiden sich bewusst darüber waren, was sie Rick und vor allem ihren Eltern damit antun. Ebenso verständlich ist die Reaktion von Lynette auf das Geständnis ihrer Zwillinge. Es hätte wohl nichts gebracht, sie deswegen zu bestrafen. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Tat ohne Konsequenzen bleiben wird.

Freundschaft

Das Geständnis und die Tat von Orson belastet auch die Freundschaft von Bree und Susan. Auch wenn ich Susan sehr oft nervig finde, kann ich ihren Ausbruch in dieser Episode vollkommen nachvollziehen. Damit wurde einem erneut vor Augen geführt, wie tief ihre Liebe zu Mike ist. Sie musste ihrem Ärger einfach Luft machen. Doch dabei blieb es nicht. Während Susan Orson darüber in Kenntnis setzt, wie sehr sie von ihm enttäuscht ist, muss Bree erkennen, welche Greueltat ihr Mann begangen hat und ihr auch noch verschwiegen hat.

Demnach ist es nicht sonderlich verwunderlich, als Orson mit gepackten Koffern aus dem Haus kommt und ins Auto steigt. Trotzdem ist diese Szene sehr emotional, nicht zuletzt durch Susans Aussage, zwar noch weiterhin mit Bree befreundet zu sein, aber sie nicht mehr so häufig besuchen zu wollen, da sie es (noch) nicht schafft, Orson zu verzeihen und unter die Augen zu treten. Brees Gesichtsausdruck spricht in diesem Moment, in dem auch Orson aus dem Haus tritt, Bände und zeigt deutlich, wie traurig sie darüber ist, nicht gewusst zu haben, was Orson ihrer Freundin angetan hat. Hier wird ebenso deutlich, wie wichtig es ist, gute Freunde zu haben. Während Susan es sich nämlich zur Aufgabe macht, Orson irgendwann verzeihen zu können, zeigt Bree, wie gedemütigt sie ist und dass sie nicht in der Lage ist, so stark wie die Freundin zu sein. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich die beiden gegenseitigen Halt geben und Bree somit nicht allein ist.

Kampf gegen den Hund

Diese Storyline hat mich recht amüsant, was man Gaby zu verdanken hat. Schon in der ersten Staffel machte sie deutlich klar, dass sie neben sich niemanden duldet, der weiblicher Natur ist. Der Unterschied besteht dieses Mal nur darin, dass es sich nicht um Schwiegermutter Juanita handelt, sondern schlicht und einfach um den Blindenhund Roxy.

Hunde sind sehr sensibel und ihr Beschützerinstinkt springt sofort an, wenn sie Gefahr wittern. Somit scheint ja Gaby eine Gefahr für ihren Mann Carlos zu sein. Sie schafft es nämlich immer wieder, Roxy zum Bellen oder Knurren zu bringen, wenn sie Carlos verbal hart angeht. Doch nicht nur das ist belustigend. Auch dass Carlos Roxy Gaby vorzieht und lieber seine Frau aus dem Schlafzimmer verbannt, mit der Begründung Herrchen und Tier müssen sich einander gewöhnen, ist genial. Man muss ja sagen, dass er nicht ganz unrecht hat.

Gaby wäre nicht Gaby, wenn sie nicht schon einen Plan hätte, sich ihren Platz nicht von einem Hund streitig machen zu lassen. Leider hat sie die Rechnung ohne Roxy gemacht, nachdem sie den Hund mit Hilfe von Leckerlis ins Auto lockte und zurück zur Hundeschule fuhr. Ihr hätte eigentlich klar sein müssen, dass Roxy den Weg zurück zu den Solis' finden würde – es ist schließlich ein Hund. Zu dumm ist es dann wohl auch noch gewesen, von Carlos dabei erwischt zu werden, der ein Gespräch mit der Hundeschule geführt hat, in dem ihm mitgeteilt wurde, Roxy sei Gaby nachhause gefolgt.

Es ist wohl auch Edie zu verdanken, dass die Solis' nun friedlich mit Roxy zusammenleben können. Mir hat die Szene sehr gut gefallen in der Edie Gaby klar macht, sie solle Carlos gut behandeln, sonst würde sich jemand anderes um ihn kümmern. Damit ließ sie durchblicken, dass sie wohl nicht abgeneigt wäre, noch einmal etwas mit Carlos anzufangen. Vielleicht war es genau diese versteckte Drohung Edies, die Gaby dazu brachte, sich zu besinnen und besser mit Carlos umzugehen.

Eifersucht?

Ich weiß gar nicht, was ich an Rick in der dritten Staffel gefunden habe. Anscheinend ging es Lynette ebenso, als sie erkannt hat, wie weit dieser doch gehen würde. Er würde sogar Tom der Polizei ausliefern. Ich hoffe mal, es war das letzte Mal, dass wir Rick gesehen haben. Denn ehrlich gesagt bräuchte ich solch ein Liebesdrama nicht. Schade ist es nur, dass Tom offenbar glaubt, Lynette habe doch mehr mit Rick gehabt, als sie zugibt.

Die Vergangenheit holt sie ein

Ich mag Wayne Davis nicht. Das musste ich erst einmal loswerden. Es ist nämlich ganz offensichtlich, dass er etwas gegen Katherine plant und Dylan dafür benutzt. Auch kann ich mir nicht vorstellen, der Ausgang dieser Handlung könnte ein guter sein. Allein schon, weil er Dylan verfolgt und diese später nochmals aufsucht, spricht nicht unbedingt positiv für ihn. Zudem kommt noch, wie er seine Tochter manipuliert und diese auch noch darauf hereinfällt. Dies ist zwar nahezu verständlich, da Dylan ohne ihren Vater aufwuchs und zu diesem eine Vater-Tochter-Beziehung aufbauen möchte, dennoch finde ich sie viel zu naiv und bete schon einmal dafür, dass die Sache gut ausgeht, wovon ich aber leider nicht ausgehe, da Katherine nun mal die Geheimnisträgerin der vierten Staffel ist.

Fazit

Diese Episode gab Aufschluss darüber, wie wichtig es ist, die Wahrheit zu sagen und über seine Gefühle zu sprechen. Man darf darauf gespannt sein, welche Fragen noch geklärt werden.

Daniela S. - myFanbase

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