Review: #5.02 Weckruf

Nach dem spannenden Cliffhanger aus der letzten Episode fackeln die Autoren von "Chicago Fire" nicht lange, und lassen die Zuschauer nicht lange im Unklaren, wie schwer es Grant Smith letztlich getroffen hat. Ebenso spannend geht es mit Kelly Severide und Stella Kidd weiter und auch die Auseinandersetzung zwischen Chief Wallace Boden und Jimmy Borrelli eskaliert völlig und endete für einen der beiden tragisch...

Hat sie nun endlich mit ihm abgeschlossen?

Wow! Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich froh darüber sein sollte, dass Grant überlebt hat. Das soll nicht heißen, dass ich ihm den Tod gewünscht habe, zumal man dann auch Severide einen Mord oder eher Totschlag anlasten müsste. Doch Stella hat in meinen Augen schon so etwas wie eine rosarote Brille auf, wenn es um Grant geht. Natürlich kann ich vollkommen verstehen, dass sie noch immer etwas für ihn empfindet beziehungsweise sich mit ihm verbunden fühlt. Man konnte aber gerade in dieser Episode #5.02 A Real Wake-Up Call erkennen, dass sie mit ihrem Ex eben noch nicht abgeschlossen hat und sich zum Teil noch immer für ihn verantwortlich fühlt. Bereits in der vergangenen Staffel fragte ich mich bei manchen Szenen, warum Stella sich so sehr von Grant beeinflussen lässt. Möglicherweise wurde uns aber durch ihre Aussage nun ein kleiner Hinweis dafür gegeben, warum sie Grant nicht anzeigen will und ihm stattdessen die Chance gibt, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Wobei hat er Stella geholfen? War sie selbst mal drogen-, alkohol- oder medikamentenabhängig? Ich würde mir wünschen, dass man uns hier nicht allzu sehr im Dunklen tappen lässt und wir etwas mehr über sie erfahren.

Allerdings befürchte ich, dass es dann doch noch eine ganze Weile dauern wird. Vielmehr gehe ich davon aus, dass ein ewiges Hin und Her zwischen Stella und Severide bevorsteht. Denn ich denke, wir können davon ausgehen, dass niemand etwas über Stellas Vergangenheit weiß, was das Ganze in meinen Augen nur noch spannungsgeladener macht. Stella ist für mich nämlich nicht gerade der Typ, der viel über sich preisgibt und stattdessen durch eine ablehnende Haltung alle auf Abstand hält und eher einen Streit riskiert. Warten wir einfach einmal ab, was uns noch erwarten.

Ebenso bin ich gespannt, wie Severide mit alldem umgehen wird. Ich habe ein bisschen die Befürchtung, dass er wieder in ähnliche Verhaltensmuster wie in Staffel 3 zurückfallen wird. Damals hat er auch seinen Kummer mit Alkohol ertränkt. Ein ähnliches Muster zeigt sich auch jetzt, in Form der Partys von Tarvis Brenner. Ich habe wirklich ein bisschen Angst davor, er könnte wieder in diesen Strudel hineingeraten. Zwar bin ich mir sicher, dass Severide sich keine Schuld an Grants Verletzung gibt, allerdings denke ich, Stellas Verhalten ihm gegenüber macht ihm schwerer zu schaffen.

Er wird unter Druck gesetzt

Mir schwant ja schon wieder Böses, wenn ich an die Storyline rund um Matthew Casey denke. Langsam glaube ich wirklich, die Autoren haben Spaß daran, seiner Beziehung mit Gabriela Dawson immer wieder Steine in den Weg zu legen. Wenn ich daran denke, welches Hin und Her und welche Streitigkeiten es während ihrer Zeit auf der Drehleiter oder über Pflegschaft von Louie gab, wird mir ganz anders. Sicherlich haben sie alles gemeistert und letztlich auch erkannt, dass sie zusammengehören. Doch mit der Pflegschaft von Louie, zeigt sich bei Gabby eine Seite, die man zwar schon öfter mal in einer abgeschwächten Form gesehen hat, wenn es darum ging, ihren Kopf durchzusetzen. Allerdings ist Gabbys höchste Priorität jetzt nicht mehr ihre Beziehung zu Matt, sondern Louie. Für ihn hat sie den Brief geschrieben, seinetwegen ist sie wieder auf den Rettungswagen gegangen. Das sind alles Dinge, die eine Mutter für ihr Kind tut, um diesem ein gesichertes Leben bieten zu können. Ja, Gabby ist zu einer Mutter geworden und wie bei vielen anderen Müttern auch, schätze ich sie als Löwenmutter ein. Genau das macht sie in meinen Augen so überaus gefährlich, weil sie mit allen Mitteln kämpfen wird, um Louie behalten zu können. Dasselbe wollte sie auch Matt einschärfen, der ja von Stadtrat Dearing unter Druck gesetzt wird. Fraglich ist hier nur noch, Matt die Sache handhaben wird.

Schließlich ist er ein Typ, der fair bleibt und sich meistens an die Regeln hält. Doch genau diese Haltung könnte ihn diesmal endgültig die Beziehung zu Gabby kosten. Ich gehe nämlich stark davon aus, dass sie ihm die Pistole auf die Brust setzt und ihn zu einer Entscheidung zwingt: Louie und somit auch Gabby oder eben, dass er sich weiter von Dearing erpressen lässt. Letzteres würde aber wahrscheinlich das Aus für sein privates Glück bedeuten. Ich hoffe, Matt wendet sich an jemanden, der ihm aus dieser schwierigen Lage helfen kann. Allerdings glaube ich nicht, dass Boden diesmal ein Ohr für Matt hat, obwohl er es ja gewesen ist, der ihn erst auf die Idee gebracht hat, seinen Stadtratposten für zu nutzen, um Gabby ein Kind verschaffen zu können, da er momentan selbst eigene Probleme hat.

Eskalation, die tragisch endet

Meine Befürchtung bezüglich der Auseinandersetzungen zwischen Jimmy und Boden sind leider eingetroffen und haben weitaus schlimmere Auswirkungen, als ich gedacht habe. Ich kann nachvollziehen, dass Jimmy noch immer sehr unter dem Tod von Danny Borrelli leidet. Ich kann auch verstehen, dass er öfter mal nicht dazu in der Lage ist, mit Boden ein Wort zu wechseln. Dennoch ist sein Verhalten alles andere als fair. Jimmy kann wirklich froh sein, dass Boden sein Chef ist, bei allen anderen hätte er sich schon was anhören können. Ähnlich wie es im Molly's gelaufen ist. Ich denke, für Christopher Herrman ist die momentane Situation mit am schlimmsten. Boden ist ja nicht nur sein Chef, sondern auch sein Freund, der der Geburt seines Sohnes beigestanden hat. Ab dem Zeitpunkt war mir absolut klar, dass eine reibungslose Zusammenarbeit auf Wache 51 nicht mehr möglich ist. Aber wie schon gesagt: Ich hätte nicht gedacht, dass es so enden wird!

Einerseits habe ich absolutes Mitgefühl für Jimmy und seinem jetzigen Schicksal. Auf der anderen Seite finde ich, dass er doch ein hohes Maß an Eigenschuld daran hat. Wobei ich auch seine Gedanken verstehen kann, die ihn dazu veranlasst haben, so zu handeln, wie er es getan hat. Ich glaube, Jimmy wollte mit seinem Einschreiten einfach verhindern, dass jemand das gleiche Schicksal wie seinen Bruder ereilen wird. Das zeigt leider auch, dass er emotional noch nicht soweit gewesen ist, wieder in den Beruf zurückzukehren und Boden mit seiner Vermutung ganz Recht hatte.

Durch Jimmys Verbrennungen ist es ihm unmöglich, weiterhin als Feuerwehrmann arbeiten zu können oder überhaupt jemals wieder arbeiten zu können, da er auch noch sein Auge verloren hat, was die ganze Sache noch verschlimmert. Ich bin aber sehr froh, dass er zumindest Boden signalisiert hat, dass er ihm vergibt und ihm auch keine Schuld an seinen Verletzungen gibt. Ich glaube, diese letzte gemeinsame Szene zwischen den beiden am Krankenbett war besonders für Boden wichtig. Boden tat mir unglaublich leid, gerade weil bereits drei von seiner Wache getötet worden sind beziehungsweise Selbstmord begangen haben. Das lastet sehr auf ihm und man hat auch in seinem ganzen Verhalten im Krankenhaus gesehen, wie schuldig er sich deswegen fühlt und ich hatte schon Angst, dass Boden erneut an seinen Führungsfähigkeiten zweifelt. Umso schöner ist es in solchen Situationen zu sehen, dass alle auf der Wache zusammenhalten und hinter ihrem Chief stehen.

Die Zusammenarbeit gestaltet sich als schwierig

In der letzten Episoden erfuhren wird, dass Randy 'Mouch' McHolland erotische Lektüren schreibt und Sylvie Brett sich eingeklinkt hat. Eigentlich hatte ich gar keine Zweifel daran, dass bei dieser Zusammenarbeit etwas schiefgehen könnte. Wie ich mich doch getäuscht habe! Dabei war es doch eigentlich klar, wie Mouch sich verhalten wird. Schließlich kennen wir ihn jetzt schon eine ganze Weile und haben uns an seine Eigenheiten gewöhnt. Ich fand es unglaublich witzig, wie entrüstet er anfangs gewesen ist, als er die ganzen Änderungen von Sylvie gesehen hat. Ich kann aber auch Sylvie verstehen, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass sie die Zusammenarbeit gleich abbrechen wird. Zum Glück haben sich die beiden wieder gefangen und wollen es noch einmal versuchen. Ich bin mal gespannt, ob das Buch von Caroline Vonderhoss noch einmal Thema sein wird. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass das Buch den beiden helfen wird. Und mich hätte wirklich interessiert, was Sylvie geschrieben hat. Hoffentlich erfahren wir es noch.

Randnotiz

• Matt, Gabby und der kleine Louie geben ein wunderbares Bild einer glücklichen Familie ab. Es war so süß, wie Louie etwas vorgelesen bekommen wollte und Matt sich sofort auf seine Ebene begeben hat. Ich hoffe, die Autoren machen es nicht wieder kaputt. Es wäre wirklich schade.
• Ich bin gespannt, ob wir Connies Schwester auch kennenlernen werden. Es ist schön, dass wir auch noch einmal etwas mehr über Connies Privatleben erfahren und er erleben durften, wie toll sie mit dem kleinen Louie umgeht, bei dem sie alles andere als die strenge Sekretärin der Wache 51 gewesen ist. Bitte mehr Szenen davon.
• Durch Jimmys Schicksal ist es wohl auch ein Abschied von Darsteller Steven R. McQueen. So richtig weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Zumal der Darsteller erst in der vergangenen Staffel als Hauptdarsteller beziehungsweise Hauptcharakter eingeführt wurde, aber seine Entwicklung dann doch mehr und mehr auf der Strecke blieb und durch den letzten Handlungsbogen ein Abschied nicht allzu schwerfällt.

Fazit

"Chicago Fire" hält das Niveau aus der vergangenen Episode problemlos. Die Auflösung um Grant und die Weiterführung dieser Storyline bot uns neue Einblicke in Stellas Vergangenheit, die hoffentlich noch weiter vertieft werden muss. Ähnlich spannend bleibt es auch um Matts Erpressung durch Dearing, die seine Beziehung zu Gabby gefährdet. Sehr explosiv und emotional war auch das Schicksal von Jimmy, welches zu einer sehr versöhnlichen Szene mit Boden führte. Es darf gerne so weitergehen!

Daniela S. - myFanbase

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