Bewertung

Review: #5.03 Dein Geheimnis ist bei mir sicher

Ich wiederhole mich gerne jede Woche aufs neue, aber ich liebe liebe liebe es, dass die Autoren es gewagt haben, Beckett und Castle zu einem Paar werden lassen. Was wurde der allseits beliebte "Moonlighting"-Fluch zitiert und die Angst geschürt, das die Tatsache, dass Beckett und Castle nun zusammen waren, der Serie den Todesstoß versetze würde. Aber alle Kritiker werden Lügen gestraft. Denn es funktioniert!

Stana Katic und Nathan Fillion haben eine unglaublich tolle Chemie miteinander und das nicht einmal nur in ihren romantischen Szenen, sondern auch ihn all den ernsten Momenten, den Abstrusen und den Witzigen.

"Love is everything... Oh, did I just say that?"

Zunächst einmal muss ich jedoch gestehen, dass ich es toll finde, dass Alexis und Martha nun von der Beziehung der beiden wissen und beide daraus überhaupt keine große Sache machen. Als Martha ihrem Sohn nonchalant mitteilt, dass sie mitbekommen hat, dass Beckett sich einst in seinem Schrank versteckt hat, lag ich fast auf dem Boden vor Lachen. Castles Blick auf dieses Geständnis war wirklich unbezahlbar

Ich denke mal, dass es von nun an nur noch eine Frage der Zeit sein wird, bis auch Ryan oder Esposito oder vielleicht auch Lanie die Sache aufdecken werden. Obwohl vor allem Beckett immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass niemand von der Beziehung erfährt, flirten die beiden bei jeder sich bietender Gelegenheit, was das Zeug hält. Das ist nicht immer recht offensichtlich, aber für den Zuschauer umso wundervoller mitanzusehen. Mir ging als Shipper das Herz auf, als Beckett ihm Kaffee holt und er bei einem Brainstorming zur Bedeutung der Buchstaben "L I E" kurzerhand auf „Liebe ist einfach alles“ kommt und dabei selbst schmunzeln muss. Die beiden sind glücklich miteinander.

Das grandiose ist jedoch, dass die Dynamik des Paares durch ihre neue Beziehung nicht gelitten hat. Die beiden ergänzen sich einfach. Beckett bietet die nüchterne, rationale Polizeiarbeit, während Castle sie durch hilfreiche, wenngleich auch manchmal ungeheuer abstrusen Ideen auf die richtige Fährte bringt.

Dass man als Zuschauer nicht von der Beziehung ausgeschlossen wird, sondern miterlebt, wie die beiden zusammen wachsen und einander von einer ganz anderen Seite kennen lernen, ist ein großartiger Schachzug, denn es bringt einem die Charaktere noch viel näher und macht sie unglaublich sympathisch. Wenn ich alleine an an die Szene denke, in der Beckett und Castle sich die Hand schüttelt und sich dabei vorstellen, sich zu küssen, kribbelt es bei mir. Das ist Romantik pur, ohne kitschig zu wirken.

"Even though there is only 5 miles away...It's not here.

Die Geschichte um Alexis und ihre Angst, aus ihrem Elternhaus auszuziehen ist zwar ganz nett und zeigt auch, wie sehr sie an ihrem Vater hängt, aber irgendwie nimmt sie viel zu wenig Raum ein, um überhaupt für Castle oder seine Entwicklung relevant zu sein. Vielmehr ist es so, dass man die Szenen zwischen Alexis und ihrem Vater schon verpasst, wenn man nur einmal blinzelt. Natürlich handelt es ich bei "Castle" weiterhin um eine Crime-Serie und nicht um eine Dramaserie, so dass viele Geschichten eben nur angerissen werden können. Gerade in Bezug auf Alexis' Auszug und ihren Neuanfang am College hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl und ein wenig mehr Sendezeit erwartet. Aber hier ging es ja anscheinend eher darum, Castle und Beckett glauben zu lassen, dass Alexis in Wahrheit ein Problem mit der neuen Beziehung ihres Vaters hat, was glücklicherweise ja nicht so ist.

Die Geschichte um Gastes hingegen ist ein wahrer Volltreffer. Castle findet in einem ersteigerten Lagerraum eine alte Puppe, die Gates sofort als seltenes Sammlerstück identifiziert. Als Castle ihr diese Puppe ganz selbstlos überlässt, avanciert sie binnen weniger Stunden zu einem wahren Fan des Autoren, was ungeheuer witzig ist. Gates mal nicht als knallharte Chefin zu sehen ist wirklich erfrischend, schade ist nur, das Castle diese neue Verbindung mit ihr schließlich wieder kappt, als er die Puppe zerstört. Manche Menschen machen es sich wirklich nicht leicht.

Fazit

Wie, eine Review über eine Episode einer Crime-Serie, ohne auf den Fall der Woche einzugehen? Ja, denn auch wenn der Fall dieses Mal eigentlich ganz nett anzusehen war, so sind es doch einmal mehr die zwischenmenschlichen Dinge, die zu fesseln und zu unterhalten wissen. Schön, dass man bei "Castle" eine gute Balance zwischen den Ermittlungen und den Charakteren findet, in entscheidenden Momenten jedoch ganz klar auf Letztere den Fokus legt.

Melanie Wolff - myFanbase

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