Bewertung

Review: #1.02 Die tote Nanny

Foto: Seamus Dever, Stana Katic & Jon Huertas, Castle - Copyright: 2010 ABC Studios; ABC/Ron Tom
Seamus Dever, Stana Katic & Jon Huertas, Castle
© 2010 ABC Studios; ABC/Ron Tom

Der zweite gemeinsame Fall von Castle und Beckett führt in ein nettes Apartmentgebäude der städtischen Mittelschicht, in dem weit mehr schmutzige Wäsche gewaschen wird, als es die saubere Fassade vermuten lässt.

Das Mordopfer Sarah war Kindermädchen bei einem Ehepaar, das die heile Welt längst nur noch spielt. Der Ehemann hat eine Affäre, während seine Frau bereits heimlich die Scheidung vorbereitet. Beide haben mit dem Mord an ihrer Nanny aber nichts zu tun, das wäre auch zu simpel gewesen. Die Spuren führen schließlich zu einer zweiten Familie im Haus, deren Dreckwäsche nicht weniger zum Himmel stinkt. Hier hat der Ehemann, Ian Harris, seine Frau gleich mit zwei jungen Damen betrogen – mit Sarah und Chloe. Für die psychisch labile Chloe ist der Traum von einem glücklichen Leben an Ians Seite geplatzt, als sie von dessen Liebelei mit Sarah erfuhr, woraufhin sie die Rivalin in Wut getötet hat.

Neben diesem soliden Kriminalfall bietet die Episode ein paar kleine Nuancen, die zwar nicht spektakulär, aber zumindest beachtenswert sind. Wir erfahren, dass Castle zweimal verheiratet war und schon immer derjenige war, der sich hauptsächlich um Alexis gekümmert hat, was erklärt, warum sie auch nach der Scheidung bei ihrem Vater lebt. Statistisch gesehen bleiben die meisten Kinder nach einer Trennung der Eltern bei den Müttern. Über seinen eigenen Vater scheint Castle indessen nichts zu wissen, wie er in einem Geplänkel mit seiner Mutter andeutet. Der guten Martha trauen wir nach den bisherigen Eindrücken, die wir von ihr gewonnen haben, definitiv zu, dass auch die Zeugung ihres Sohnes eher unter chaotischen Umständen geschah und nicht unbedingt geplant war.

Castles neue Romanheldin, die mehr oder weniger stark auf Beckett basiert, wird Nikki Heat heißen. Ganz offensichtlich hat Castle eine Vorliebe für Namen mit Wettersymbolik, hieß seine vorherige Erfolgsfigur doch Derek Storm. Vom Sturm zur Hitze also, mal sehen, wie seinen Lesern dieser Wetterumschwung gefallen wird. Ich denke, Becketts Begeisterung für den Namen Nikki Heat wird sich in Grenzen halten, denn der erotische Beiklang ist kaum zu überlesen.

Angedeutet wird in dieser Episode auch, dass Beckett schon von Männern, oder zumindest von einem Mann, enttäuscht wurde. Das ist natürlich nicht wirklich originell, sondern eher Standart. Schätzungsweise 90 Prozent aller Fernsehheldinnen wurde schon einmal das Herz gebrochen oder wird es im Laufe der Serie. Es wäre die größere Überraschung gewesen, wenn sich in Becketts Vergangenheit, oder gar Gegenwart, eine glückliche, unkomplizierte Beziehung finden würde. Viel interessanter ist und bleibt der tragische Grund für Becket

Maret Hosemann - myFanbase

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