Bewertung

Review: #1.10 Hiobsbotschaft

Diese Folge hat gegenüber den zwei phänomenalen, vorangegangenen wieder etwas abgebaut. Aber wer kann es der Serie verübeln, wenn selbst eine durchschnittliche Episode noch mehr Herz und Lacher hat, als viele andere Serien in ihrer ganzen Laufbahn (*hust* "Eine himmlische Familie" *hust*)? Die Folge lief etwas schleppend voran, hatte aber dennoch so viele schöne und auch überraschende Momente, dass sie keine Minute wirklich langweilig wurde.

Ein wenig langweilig wurde es mir dann doch, als die ganze Sache rund um Paige begann. Lustig war die Szene zwar, als sie ihre Mutter fragte, warum sie denn nicht Hanukkah feierten, obwohl sie eigentlich jüdisch sind. Aber Noras obsessive Bemühungen, Paige alles an Wissen über das Judentum einzuflößen, das es auf der Welt gibt, erschien doch etwas müßig. Allerdings hatte mich die Storyline dann schließlich, als die traurige Paige ihrer Oma erzählt, dass sie befürchtet, sie habe Diabetes, weil sie nicht jüdisch genug sei und Gott Juden vielleicht lieber mag. Ach ja, kleine, niedliche Kinder, die lernen müssen zu begreifen, was nicht zu begreifen ist, und traurig sind in der Annahme, etwas falsch zu machen, wofür sie gar nichts können, treffen bei mir immer einen Nerv. Eigentlich kleine, niedliche Kinder per se, aber das ist ein anderes Thema. Ich fand es sehr schön, wie Saul die arme, verwirrte Paige an die Hand nahm und sie auf eine emotionalere Art und Weise in die jüdische Kultur einführte. Wirklich schlimm mit der Kleinen, aber schön wie die Serie solche urmenschlichen Probleme aufnimmt und so authentisch und mit viel Feingefühl behandelt. Vor keinem Thema wird zurückgeschreckt und das ist eines der vielen Dinge, die "Brothers & Sisters" ausmachen.

Von Sarah bin ich doch erneut ein wenig enttäuscht. Ich kann ihre Wut verstehen, v.a. nachdem sie von Rebecca erfahren hat. Aber dass sie Holly um 9,6 Millionen Dollar betrügen wollte, die ihr nun einmal rechtmäßig zustehen, ging mir dann doch ein wenig zu weit. Schlimm genug, dass Saul sich darauf eingelassen hat. Ich kann Holly nur zu gut verstehen, dass sie ihm nicht mehr vertrauen kann und erstmal nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Es war zwar nicht seine Idee, aber groß gewehrt hat er sich auch nicht. Dann kam natürlich wieder der Schockmoment durch Nora, die erkannt hat, dass Holly für William mehr war als nur eine Affäre und sich bei ihr entschuldigt. Wow, diese Frau ist wirklich immer für eine Überraschung gut und zeigt erneut wahre Größe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich so ehrenhaft verhalten würde. Immerhin ist es nach wie vor schwer für eine Frau, sich so etwas über ihre langjährige Ehe einzugestehen, selbst wenn Holly dafür auch nichts kann. Holly wird jetzt also Teilhaberin von Ojai Food Co. Das kann ja noch was werden!

Es war wirklich süß, wie sich der Moderator von "Red, White & Blue" für Kitty eingesetzt hat. Da hat Kitty wohl bei jemandem einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber es war von Anfang an klar, dass Kitty das Angebot nicht annehmen würde. Von daher keine wirklich spannende Storyline. Mal abgesehen davon, dass Kitty ein recht anständiger Mensch ist, mag sie Warren einfach noch zu gerne, als dass sie ihm so etwas antun würde. Dass ihr Herz mittlerweile schon beim Senator zu hängen scheint, tut da sein Übriges. Ich freu mich schon richtig auf die Storys, die daraus entstehen werden. Zu befürchten ist dann allerdings, dass wir Warren so schnell nicht wieder sehen werden. Das fände ich wirklich schade, aber wer weiß, vielleicht wird Kitty als Gesandte des Senators ja mal einen Gastauftritt in der Sendung haben.

Warren kennt Kitty auch einfach zu gut. Wie er sofort nach ihren Anspielungen erkannt hat, dass sie vorhat, beim Senator einzusteigen. Nicht schlecht! Auch seine Loyalität ist bewundernswert. Ich verstehe wirklich nicht ganz, warum die beiden es nicht auf die Reihe bekommen haben, aber es sollte wohl nicht so sein. Aber wer weiß, vielleicht kommt es ja am Ende doch noch dazu. Momentan bin ich etwas unentschlossen, was das angeht.

Dann kommen wir zur letzten Story - der arme Justin. Zum ersten Mal sehen wir Kevin in Action vor Gericht. Nicht schlecht, Herr Specht! Da hatte ich dann doch wirklich schon Angst, dass Justin demnächst in den Nahen Osten abzieht. Aber dann kommt der nette Herr vom Militär und gesteht ihm sechs Monate Ruhepause zu, bis er sich doch zum Dienst melden muss. In sechs Monaten? Ist das nicht interessanterweise genau der Zeitpunkt, zu dem das Staffelfinale der Serie ausgestrahlt werden wird? Ob das ein Zufall ist? Mmh...

Aber naja, immerhin drückt sich die Serie nicht davor, indem sie Justin einfach durch irgendeinen Vorfall ganz aus dem Dienst entlässt. Aber in sechs Monaten kann viel passieren, also warten wir ab. Die Familie ist vorerst zufrieden und so bin ich es auch. Vielleicht ist das auch endlich eine Möglichkeit für Justin, sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Er scheint die Situation ja erkannt zu haben und zeigt sich verantwortungsbewusst. Die Frage ist nur wie lange... Oh Mann, ich klinge ja schon wie Tommy...

Eine Folge, die wirklich viele weitere Storylines eröffnet bzw. alte vorerst beendet und dadurch als die typische Übergangsfolge angesehen werden kann. Trotzdem hat sie mich noch mehrfach zum Weinen gebracht, aber was ist das schon für eine Kunst? ;-) Das kann die Serie jedenfalls besser. Irgendwie fehlt mir Scotty und auch Kevin war mal besser in Form. Deshalb gebe ich 6 Punkte und bin natürlich nächste Folge wieder dabei, wenn ich mich vor Lobeshymnen wahrscheinlich wieder überschlagen werde.

Nadine Watz - myFanbase

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