Review: #1.04 Familienbande

Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich Kevin großartig finde? Wirklich? Na ja, ich kann es auch nicht oft genug sagen. Er ist einfach mein Lieblings- Walker und deswegen war ich auch sehr erfreut, dass wir in dieser Folge einen tieferen Einblick in sein Gefühlsleben bekommen haben. In der Szene, als er auf den absolut hinreißenden Scotty trifft, dessen Date mit ihm Händchen halten wollte, hat es mir das Herz zerrissen und man konnte sehen, dass es Kevin ähnlich ging. Sicher war das der Grund, warum er seine Mutter hinterher so hart angegangen ist, auch wenn er prinzipiell natürlich Recht hatte. In der flammenden Rede vor Nora hat man gesehen, wie schwer es ihm fällt, dass er noch niemanden gefunden hat. Aber Scotty schien auch eher weniger angetan von seinem berührungsfreudigen Date zu sein. Also, gebe ich die Hoffnung nicht auf...

Was Justin betrifft, muss ich sagen, dass ich in dieser Folge das erste Mal aufrichtiges Mitgefühl für ihn empfunden habe. Vorher fand ich seine Geschichte zwar traurig, aber es war mehr so wie eine Geschichte, die man mal in einer Nachrichtensendung sieht, dann wegschaltet und sie wieder vergisst. Heute hat es mich zum ersten Mal wirklich berührt, und zwar in der Szene, als er in einen Streit mit Tommy gerät und der ihn später noch mal abweist. Das kam schon sehr hart rüber, auch wenn man Tommy sicherlich verstehen kann. Vielleicht hilft es, immerhin hat das bisherige Verhalten der Familie ja offensichtlich auch nicht wirklich geholfen. Justins Chefin Tyler hat mir sehr gut gefallen. Von der werden wir in Zukunft sicher noch mehr sehen...

Nora war ja wieder mal einmalig. Da hängt sie ein Familienporträt auf, auf dem Kitty nicht drauf ist, und tut so, als gäbe es kein Problem. Manchmal muss ich mich doch echt über sie wundern. Ihr Gespräch gegen Ende mit Kitty war dann ja auch wieder sehr emotional. Sehr schöne Szene. In ihrer Vermutung mit Saul gebe ich ihr im übrigen Recht. Holly wird uns sicher auch noch eine Weile erhalten bleiben.

Die Idee mit dem zweiten Familienporträt fand ich sehr schön und besonders nett fand ich, dass auch Joes Sohn Gabe mit dabei war, von dem wir ja in dieser Folge das erste Mal erfahren haben.

Da dachte ich, wir seien – Warren sei Dank! – diesen öden Jonathan endlich los und dann hält Kitty immer noch an ihm fest. Sorry, aber das kann ich nicht wirklich verstehen. Wie ich beim letzten Mal ja schon geäußert habe, halte ich diese Beziehung für eine Farce. Auf Dauer wird das sicher nichts, aber man muss wohl in der Warren- Kitty- Story noch einen Gang zurückschalten, damit man diese Geschichte noch weiter ausschlachten kann. Meinetwegen. Solange sich die Szenen mit Jonathan auf ein, zwei sehr kurze Telefonate pro Folge beschränken, habe ich kein Problem damit ;-).

Das mit Paige war ja wirklich tragisch. Ich finde es nicht schlimm, dass Sarah es nicht bemerkt hat. Immerhin denkt man sich ja nicht bei allem etwas und Joe ist es schließlich auch nicht aufgefallen. Ich bin mir noch nicht ganz darüber im Klaren, was in der Ehe von Joe und Sarah genau das Problem ist, abgesehen davon, dass Sarah zu viel Zeit mit ihrer Arbeit verbringt. Aber wenigstens weiß Joe jetzt, dass die Sache, die sie ihm verheimlicht, etwas ist, das sie ihm einfach nicht erzählen darf. Wichtig ist jedoch, dass die beiden sich offensichtlich sehr lieben, was in der ersten Folge nicht so ganz rüberkam. Deshalb denke ich, dass die beiden das auf lange Sicht sicherlich schaffen werden. Da wir aber hier eine Drama- Serie schauen, wird es auf dem Weg dahin natürlich einige Höhen und Tiefen geben...

Ich muss sagen, ich finde es schon lustig, wie man immer genau abpassen kann, wenn die Emotionen aufgedreht werden in der Serie. Immer nach ca. 30 Minuten rastet einer der Walkers aus und konfrontiert seine Familienmitglieder mit seiner Wut und Enttäuschung. Daraufhin geht meist eine emotionale Achterbahnfahrt los. Was ich an der Familie jedoch faszinierend finde, ist, dass es überhaupt zu diesen Auseinandersetzungen kommt. Denn das Problem in den meisten Beziehungen ist doch, dass man Dinge unausgesprochen lässt, die man besser rausgelassen hätte. Bei den Walkers wird es einfach in die Welt hinausgeschrieen und dann darüber geredet. Ganz nach dem Motto "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!". Das gefällt mir sehr gut und ich glaube nicht, dass Nora sich ernsthafte Sorgen um die Familie machen muss...

Insgesamt fand ich die Folge etwas weniger gut als die letzte. Das einzige, was mich wirklich gepackt hat, waren die Szenen mit Kevin und/oder Nora. Deshalb gebe ich dieser Folge wieder 7 Punkte. In Zukunft bitte NOCH weniger Jonathan und mehr Kevin oder meinetwegen Warren...

Nadine Watz - myFanbase

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