Bewertung

Review: #1.12 Das Skelett in der Gasse

Ein toter Jugendlicher führt das Ermittlerduo Bones und Booth in die nerdige Comic-Szene und beschert nicht nur einen zunächst undurchsichtigen Kriminalfall, sondern auch einige witzige Anspielungen.

Comic-Helden

Die Serie hat in dieser Folge sehr gekonnt das Klischee der Comicfanatiker aufgezeigt. Junge Menschen, die in ihre eigene Realität fliehen und andere Identitäten annehmen, mit denen sie sich selbst benennen und ihre Ansprüche daran anpassen. Als Booth und Bones auf die Truppe zum ersten Mal gestoßen sind, gab es zugleich einige Lacher, weil die Grenze zwischen ernster Ermittlung und Amüsement über die Gang sehr fließend war. Hier war sofort deutlich, was der Zuschauer in dieser Folge erwarten kann. Eigentlich ist dabei auch sehr gut gelungen, einen Fall zu kreieren, der neugierig nach dem echten Täter gemacht hat. Allerdings lag der Verdacht nach dem Besuch im Bowling-Center doch recht schnell bei den Eigentümern, wenn auch nicht ganz mit den Motiven, die es letztlich gab.

Hier hatte der Fall also viel zu bieten. Die Ermittlungen hatte einige Wendungen, neue Informationen hinterfragten alles Bisherige aufs Neue und persönliche Befindlichkeiten spielten ebenfalls eine Rolle. Allerdings war Letzteres in dieser Episode auch bei mir ein einflussreicher Faktor. Meine Neugier ließ trotz der gelungenen Konstruktion zu wünschen übrig, weil mich die Comic-Szene noch nie gepackt hat und mein Interesse gleich zu Beginn etwas verflogen ist, als deutlich wurde, wo das Hauptthema der Episode liegen wird. Dadurch war der im Zentrum stehende Fall für mich nur Beiwerk und mein Fokus legte sich auf andere Aspekte der Episode. Die Tragik der Geschichte um das Opfer ist dadurch beinahe verloren gegangen, obwohl auch hier die Autoren gezeigt haben, dass es ihnen an Kreativität für Geschichten nicht mangelt.

Amüsantes

Auch wenn mir ein wesentlicher Teil der Episode also eher verschlossen blieb, konnte die Folge trotzdem wieder für eine kurzweilige und unterhaltsame Dreiviertelstunde sorgen. Sei es nun die Szene, in der man Booth als Bowling-Fan und ehrgeizigen Spieler kennen lernt oder die gelungenen Dialoge, in denen der persönliche Informationsgehalt über einen Autor durch den Roman diskutiert wird. All solche Situationen haben ein hohes Tempo, nutzen die Eigenschaften der Charaktere perfekt aus und sorgen so für eine Dynamik, durch die mich diese Krimi-Serie zu begeistern weiß. Die Dialoge sind so schön leicht und lässig, die Sprüche wirken nicht aufgesetzt oder mit viel Arbeit konstruiert. Dieser Schwung fehlt mir bei anderen Formaten doch häufiger Mal.

Die Serie ist also wunderbar, um immer mal wieder eine Episode zu schauen und gut unterhalten zu werden. Allerdings bin ich doch auch eher ein Serienfan, der bei Krimiserien einen großen Handlungsbogen haben möchte, der das ständige Interesse weckt und in jeder Episode zur Geltung kommt. Hier fehlt mir dann doch noch das ein oder andere Puzzleteilchen, um mein Interesse wieder auf die interessanten und noch nicht beantworteten Fragen zu den Hauptcharakteren zu lenken. Hier gibt es noch so viel, was die Episoden auch richtig spannend machen könnten.

Fazit

Eine schöne Episode, die thematisch nicht mein Interessengebiet getroffen hat, aber wieder ein mal die Ermittlungen mit zwischenmenschlichen Informationen und witzigen Sprüchen zu kombinieren wusste. Fehlt nur noch der episodenübergreifende Spannungsmoment, der mich zum sofortigen Weiterschauen bewegen kann.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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