Bewertung

Review: #3.06 Dunkler Verdacht

Foto: Colton Haynes, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Colton Haynes, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Arrow" schaffte es wieder einmal auf voller Länge zu überzeugen, Handlungsstränge zufriedenstellend weiterzuführen und zudem schöne Charaktermomente miteinzubeziehen, sodass man diese Episode vollkommen genießen durfte.

"If Roy killed Sara, then we'll deal with it."

Am Ende der letzten Folge sahen wir, dass Roy davon träumte, wie er Sara mit drei Pfeilen in den Bauch umgebracht hatte. Natürlich verursachte dies erstmals eine ordentliche Portion an Schock und verlangte sogleich nach einer guten Erklärung, welche uns glücklicherweise in dieser Episode geboten wurde.

Nachdem Roy zwar bereits seit der Mitte der zweiten Staffel zu einem festen Bestandteil von Team Arrow gehört, er jedoch bisher eher im Hintergrund stand und besonders in dieser Staffel ein toller Sidekick von Oliver war, wünschte man sich doch, dass der Fokus auch einmal mehr auf ihn gelegt wird, sodass ich mich persönlich sehr freute, dass sich das Geschehen ausnahmsweise einmal mehr um Roy drehte. Ein erfreulicher Punkt hierbei war auch, dass sich Roy zu allererst Felicity anvertraute und ihr von seinen Albträumen bezüglich Saras Tod erzählte. Bisher haben wir lediglich Interaktionen mit Roy und Oliver, teils auch mit Diggle, zu Gesicht bekommen, daher war es umso schöner auch einmal Felicity mehr mit Roy zusammen zu sehen. Doch auch wenn der Dialog zwischen den beiden Spaß gemacht hat, war es doch sehr enttäuschend im nächsten Moment erfahren zu müssen, dass Roy tatsächlich am Mord von Sara schuld sein soll, was ich erst gar nicht glauben wollte, da es viel zu viel innerhalb des Teams und generell innerhalb der Serie zerstört hätte.

"He said I was just another weapon in your arsenal." - "Well maybe that's what we should call you, then. Arsenal."

Und für einen kleinen Moment oder auch einer kurzen Weile machte es fast den Anschein, als würden Felicitys Untersuchungen und Roys Träume wirklich Sinn ergeben und ihn als Mörder entlarven. Umso emotionaler gestaltete sich dann auch sein Geständnis gegenüber Oliver, Diggle und besonders gegenüber Laurel, was sogar dazu führte, dass Diggle Oliver ernsthaft vorschlug Roy aus dem Team zu werfen ("We can't have two sets of rules... one for the bad guys and one for us."). Oliver besann sich jedoch und entschloss sich das einzig richtige zu tun: Roy nicht fallen zu lassen und ihn auch in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. So kam es endlich wieder einmal zu einer längeren Szene zwischen den beiden, in welcher Oliver Roy auch sein Versprechen gab, ihn niemals im Stich zu lassen ("Don't abandon me." - "Never.") und schließlich half Oliver Roy auch, sein Unterbewusstsein und seine Träume richtig zu deuten. So fand Roy am Ende dieser Folge heraus, dass er zwar nicht Sara, aber einen Polizisten umgebracht hatte, als er noch das Mirakuru in seinem Körper hatte und außer Kontrolle war (#2.20 Seeing Red). Ich finde es sehr positiv, dass die Autoren dieses Ereignis aus der vorherigen Staffel wieder aufgegriffen und nicht links liegen gelassen haben, sodass dies nochmals behandelt wurde und nun einen Abschluss fand. Zudem glaube ich, dass es wichtig für Roy war zu dieser Erkenntnis zu kommen und auch zu sehen, dass es zwar toll ist und Spaß macht an Arrows Seite zu kämpfen und ein Teil des Teams zu sein, dieses Leben aber auch Schattenseiten hat, man aber damit umzugehen lernt, wenn man sich den anderen anvertraut. So war es die einzig logische Folge, dass Roy nun wahrhaftig ein Mitglied von Arrow ist und nun endlich auch seinen eigenen Namen bekommen hat: Arsenal. Ich persönlich freue mich schon sehr auf die Zukunft von Roy - zusammen mit Team Arrow - und hoffe, dass man weiterhin, und noch ein bisschen mehr, versucht alle Teammitglieder in die Handlungen miteinzubeziehen und sich genügend Zeit lässt, um die Entwicklungen und Veränderungen jedes Mitglieds aufzeigen zu können.

"I know you're trying to protect me, Ollie, but I'm not helpless." - "I've never seen you that way."

Eine Entwicklung, welche man wohl schon seit geraumer Zeit erahnen konnte und welche spätestens seit dieser Staffel feststand, ist die Verwandlung von Laurel. Nach wie vor muss ich gestehen, bin ich kein Anhänger davon, dass Laurel in die Fußstapfen ihrer Schwester schlüpfen wird, doch ich habe gelernt mich mehr und mehr mit diesem Gedanken anzufreunden und diese Folge hat mir bewiesen, dass diese Veränderungen gar nicht einmal so schlecht sein muss. Denn in dieser Episode sehen wir eine neue Laurel, eine Frau, welche zunehmend an Charakterstärke gewinnt und es nicht ständig zu retten gilt, da sie nun selbst abwägen und einschätzen kann, was in einer Notsituation zu tun ist. Nur zu oft mussten wir eine weinerliche, in Selbstmitleid badende Laurel ertragen, welche so manch einen bereits in die Verzweiflung trieb, sodass es eine erfrischende Abwechslung ist, wenn Laurel ihr Leben wieder selbst in die Hand nimmt und sich auch dafür einsetzt, wenn ihr Vater oder auch Oliver versuchen ihr Dinge vorzuschreiben. Auch die Interaktion zwischen Ted Grant und Laurel, das gemeinsame Training und die Gespräche gefallen mir sehr gut und ich hoffe, dass Ted alias Wildcat, auch weiterhin ein Teil von Laurels Leben bleiben wird und die beiden eine gute Freundschaft entwickeln können.

"And why should I believe you?" - "Because I used to be a vigilante. I used to be you."

Da Ted Grant uns vermutlich noch eine Zeit lang mit seiner Anwesenheit und seinen Boxerkünsten beehren wird, bekamen wir in dieser Folge auch sogleich einen tieferen Einblick in seine Hintergrundgeschichte und erfuhren dabei, dass er einst, wie Arrow, für Gerechtigkeit und Sicherheit, getarnt durch eine Maske, gekämpft hat. Mit dieser Story spann man auch sehr gelungen eine Parallele zu Oliver und Roy, denn auch Ted hatte einen Partner namens Stanzler, welcher an seiner Seite kämpfte ("Stanzler was my guy in red."). Doch im Gegensatz zu Oliver gab Ted seinen Partner nach einem tragischen Unfall mit Todesfolge auf, was dazu führte, dass sich dieser an Ted rächen wollte. Auch wenn ganz klar war, dass die Geschichte um Ted und seinem Mann in Rot lediglich dazu diente die Handlung um Oliver und Roy voranzutreiben, gefiel sie mir doch sehr gut, da einerseits die Vergangenheit von Ted durchleuchtet wurde und andererseits, weil dieser Bogen einfach wunderbar gespannt wurde und zudem sehr gut funktionierte. Besonders gut gefiel mir hierbei auch die Kampfszene zwischen Stanzler und Roy, als dieser Roy klarmachen wollte, dass auch er so enden würde ("Don't you get it? He's using you. You're not a human being, man. You were just another weapon in his arsenal. And the second you do something wrong, he'll turn his back on you. He will abandon you!"). Die Interaktionen zwischen Ted und Oliver waren ebenfalls gut inszeniert und ich hoffe, dass man die beiden wieder einmal gemeinsam in Aktion sehen wird. Da Ted nun aber immer enger mit Laurel zu verkehren scheint, denke ich, dass die Wahrscheinlichkeit mit einem Wiedertreffen zwischen Ted und Oliver doch sehr groß ist.

"We need to work on your patience."

Auch die Flashbacks nach Hong Kong dienten in dieser Woche hauptsächlich dazu die Handlungen in der Gegenwart voranzutreiben und einen roten Faden beizubehalten. Nach wie vor scheint man als Zuschauer nicht wirklich eine Idee zu haben, was die Flashbacks uns mitteilen wollen und welche Story man hierbei verfolgt. Immerhin musste Oliver in dieser Woche niemanden auf offener Straße erstechen, doch vom Plan, welchen Amanda Waller verfolgt und was genau sie mit Oliver vorhat beziehungsweise von ihm möchte, haben wir keine besonders große Ahnung. So bleibt hierbei nur abzuwarten, was uns in Zukunft noch erzählt wird und somit müssen wir uns, wie Oliver, in Sachen Geduld noch ein wenig üben.

Fazit

#3.06 Guilty brachte die Handlungen einen Schritt vorwärts, bot uns gute Einblicke in die Vergangenheit und Träume zweier interessanter Charaktere und war trotz der Fülle an Informationen und Geschehnissen doch wunderbar schlüssig und spannend, sodass man sich eigentlich nicht mehr hätte wünschen können. Einzig und alleine das Fehlen einiger Charaktere könnte man hierbei bemängeln, doch da diese Episode ohnehin mit Storys gefüllt war, kann man darüber mit gutem Gewissen hinwegsehen.

Melanie E. - myFanbase

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