Bewertung

Review: #8.21 12:00 - 13:00 Uhr

Jack Bauer trägt nun inoffiziell den Titel "Staatsfeind Nr. 1", muss unter diesen Umständen aber für die Veröffentlichung der Datei sorgen und die weiteren Verantwortlichen in die Hand bekommen. Hoffnungslos? Nicht für Jack Bauer, denn der hat natürlich einen guten Plan.

Die Falle mit der Falle

Die Autoren haben noch mal einen Charakter ausgegraben, der zu Beginn der Staffel bereits zu sehen war. Meredith Reed soll als Journalistin Jack behilflich sein, das Video zu veröffentlichen. Zumindest ist es erst mal das, was man denkt. Dass Jack bei Meredith nicht auf taube Ohren stößt, ist durch ihr Verhältnis zu Präsident Hassan sehr verständlich. Dies wurde auch extra noch kurz thematisiert, damit auch klar wird, dass ihre Wiederkehr Sinn macht und nicht vom Himmel fällt. Ihr Charakter ist zwar jetzt keiner, den ich unbedingt noch mal sehen wollte (Hastings wäre mir da lieber), aber die Funktionalität der Figur ist absolut gegeben. Jack konnte ein Treffen durchsetzen und ist dank seines Kumpels auf genau das vorbereitet, was der neue CTU-Chef im Auftrag von Charles Logan inszenierte. Ich habe wirklich wie gespannt auf das Treffen gewartet, weil ich mich einfach schon darauf gefreut hatte, zu sehen, wie Jack wieder alle an der Nase herum führt, wie auch immer er es anstellen würde. Mit seiner Souveränität konnte er dann wieder überzeugen, auch wenn man es fast schon langweilig finden kann, dass Jack dem Gegner immer einen Schritt voraus ist. Aber so ist er eben unser Held und derzeit ist es seine einzige Chance, überhaupt noch handlungsfähig zu sein.

Angst und Bange

Zwischen Jacks Initiativen gab es immer wieder kurze Szenen, die deutlich machten, welche Gefahr Jack ausstrahlt. Für Logan und auch die Präsidentin Allison Taylor ist es gerade ein enormes Nervenspiel mit einem ständigen Wechsel zwischen Hoffen und Bangen. Der Erleichterung über eine gute Nachricht folgt sofort wieder die Ernüchterung, weil Jack nur noch näher an sein Ziel gelangt ist. Bei mir sorgt dies derzeit vor allem für Schadenfreude, besonders Logan gegenüber. Die Präsidentin konnte ich schließlich immer verstehen, wobei mir auch nicht klar ist, warum sie Jack nicht einfach klar macht, dass man der Sache nach der Unterzeichnung des Vertrages nachgehen werde. Logan hat sich derweil zu einem Bösewicht gemausert, der viel intensiver seine Finger im Spiel hat. Das rettet tatsächlich einen Großteil der Staffel. Charles Logan wieder als intrigante Person in die Serie zu integrieren ist mit die beste Entscheidung, die man in dieser Staffel getroffen hat. Seine Storyline bzw. seine große Bedeutung für die Storyline sorgt einfach dafür, dass man wieder gefesselt ist. Überhaupt hat sich jetzt inzwischen alles auf eine Geschichte verdichtet. Es gibt eigentlich keine uninteressanten Abschnitte mehr, sodass man die gesamte Episode viel mehr genießen kann. Endlich bekommt man die wohl verdiente Entschädigung für viele Stunden dieser Staffel. Das fühlt sich wie ein Lohn dafür an, dass man sich durch die schweren Zeiten der Staffel durchgequält hat. Während die Politiker also noch große Sorgen haben müssen, dass es noch ein gutes Ende für sie nimmt (was eigentlich ausgeschlossen sein müsste), kann der Fan aufatmen und sich darüber freuen, dass die letzten Episoden und das bevorstehende Serienfinale in guter Erinnerung bleiben und damit auch der Serie insgesamt gebühren.

Angst und Bange ist auch Chloe O’Brian nach wie vor, die Jack vor sich selbst schützen möchte, nun aber sogar aus der Verantwortung gedrängt wurde und nicht viel machen kann. Unterstützung bekommt sie vom schnell genesenen Cole Ortiz, der Jack auch nicht mehr wirklich für zurechnungsfähig hält, obwohl er doch weiß, welch eine Gefahr von Dana Walsh immer ausgegangen ist, man ihr also nicht wirklich trauen konnte. Mal schauen, inwieweit sich dieses Duo noch mal richtig sinnvoll ins Geschehen einbringen kann, wobei man davon ausgehen kann, dass man den Konflikt zwischen Chloe und Jack nicht ungenutzt lässt. Ob auch Arlo Glass noch mal eine richtige Rolle spielen darf, ist eine weitere Frage, die hoffentlich noch positiv beantwortet werden wird.

Best of

Jacks geschickte Falle und die für den Gegner unerwartete Hilfe sorgen dafür, dass Jack den Menschen in die Finger bekommt, den er am meisten hasst. Den Mörder von Renee Walker. Dieser kann sich seines Todes sicher sein, doch Jack will natürlich noch viel mehr wissen und die nächste Befehlsebene erreichen. Wie immer kommt man an diese Informationen nur auf eine Art heran. Jack kann sich nicht anders helfen, als alle möglichen Foltermethoden auszupacken. Was man in diesen zehn Minuten alles zu sehen bekam, war quasi in Kurzzusammenfassung als das, was auch Jack in den ganzen Jahren zu ertragen hatte. An Kreativität hat es nicht gemangelt und auch ein Klimax war deutlich zu erkennen. Allein geholfen hat es nichts, weil es endlich auch mal jemanden gibt, der Jack Paroli bietet und genau so überzeugt ist wie sonst Jack. Mal abgesehen von der Brutalität hatten die Szenen auch deswegen eine hohe Intensität, weil Kiefer Sutherland diese Bedingungslosigkeit, den absoluten Rachewillen und die Gewissheit, dass er auch keine andere Variante in Betracht ziehen will, sehr überzeugend zum Ausdruck bringt. Das verleiht den Szenen eine bisher noch nicht gekannte Atmosphäre, die der Charakterentwicklung von Jack Bauer gerecht wird. Auch dies ist eine Stärke der letzten Folgen, die dazu beiträgt, dass die Serie wieder absolut sehenswert ist.

Fazit

Jack arbeitet sich weiter vor und verursacht bei seinen Gegnern Angst und Schrecken, bei Zuschauer enorme Spannung und Vorfreude auf ein bevorstehendes Serienfinale, denn die Qualität aus guten Zeiten ist endlich wieder erreicht.

Emil Groth - myFanbase

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