Bewertung

Review: #4.09 Nichts wie raus

Bill ist ja bereits ausgewiesener Experte darin, Sookie mit seinem Blut zu heilen, und auch diesmal rettet er ihr wieder auf diese Weise das Leben, nachdem sie in der Episode zuvor angeschossen wurde. Mit dem Gemisch aus Bills Blut und Erics Blut in ihrem Körper, träumt Sookie davon, beide Vampire gleichzeitig haben zu können, doch in der Realität wird dies wohl kaum funktionieren. Stattdessen macht sich Eric sogar auf den Weg, Bill zu töten, allerdings nicht freiwillig, denn er steht unter Antonias vollständiger Kontrolle.

Festival der Toleranz

Nachdem sie in den letzten beiden Episoden nicht zu sehen war, erscheint Nan Flanagan nun wieder auf der Bildfläche. Es ist nicht so, dass man sie vermisst, wenn sie nicht dabei ist, aber die Momente mit ihr sind durchaus reizvoll. Nans kalte, berechnende Art und die Tatsache, dass wir nicht wissen, welche Ziele sie verfolgt, machen sie zu einem interessanten Charakter. Sie ist die Vampir-Politikerin schlechthin. Auch diesmal hat sie trotz der massiven Hexenbedrohung nur die politische Veranstaltung im Sinn, deretwegen sie gekommen ist. Bill würde das "Festival der Toleranz", wie dieser Event offiziell heißt, gerne absagen, doch er stößt bei Nan auf taube Ohren. Genau das spielt Antonia in die Karten, die Eric mittels ihrer Zauberei zu einem Schläfer umfunktioniert, der Bill auf dem Festival töten soll. Das erinnert stark an einen Polit-Thriller. Ich glaube fast, dass "True Blood" damit ein neues Genre erfunden hat: den Mystery-Polit-Thriller.

Bemerkenswert an dem "Festival der Toleranz", das nun dank Antonia zum Massaker zu werden droht, ist auch, dass bis auf Bill, Nan und eine weitere Vorzeige-Untote keine Vampire teilnehmen, nur Menschen. Dies fällt Bill negativ auf und es zeigt recht deutlich, dass Nan und die Vampirautorität nicht an einer gegenseitigen Annäherung zwischen Menschen und Vampiren interessiert sind, sondern vielmehr die einseitige Annäherung der Menschen an die Vampire erreichen wollen. Den Menschen soll durch solche Veranstaltungen vermittelt werden, dass sie den Vampiren vertrauen können, dass nicht alle Vampire wie Russell Edgington sind und dass die Vampire die gleichen Rechte wie die Menschen verdienen. Dagegen werden die Vampire selbst einfach mit Gewalt gezwungen, sich so zu verhalten, wie es in die Pläne der Autorität passt, sie erfahren keine PR-Kampagnen, die sie darin bestärken, sich wirklich mit den Menschen anzufreunden.

Sookie & Debbie

In dieser Episode passiert nun tatsächlich das, was viele Zuschauer seit dem Staffelauftakt haben kommen sehen: Debbie dreht wieder durch. Getrieben von Eifersucht, schluckt sie erneut V und sucht dann, mit einem Blumenstrauß bewaffnet, Sookie auf. Debbie behauptet, Sookie helfen zu wollen, und begleitet diese zu Antonias Einsatzbasis, die eigentlich Marnies Zauberladen ist. Während Debbie Antonia ablenkt, dringt Sookie in den Laden ein und sucht nach Eric. Ihr bleibt jedoch nicht viel Zeit dazu, denn Debbie verrät Antonia, dass sich Sookie im Laden aufhält. Es ist dabei nicht ganz eindeutig, ob Debbie von Anfang an geplant hat, Sookie ans Messer zu liefern, oder ob sie durch Antonias misstrauische Fragen in Panik geraten ist, doch es sieht schon stark danach aus, dass Debbies sehnlichster Wunsch darin besteht, Sookie für immer loszuwerden.

Erlösung

Die Geschichte um Mavis erweist sich doch nicht als so komplex, wie ich vermutet hatte. Die Puppe lag nur in Hoyts Haus, weil dieses früher einmal Mavis gehörte, und eine Verbindung zu den Bellefleurs scheint auch nicht zu bestehen. Mavis' Geliebter hat das Baby und Mavis getötet und beide im Garten des Hauses vergraben. Dank der Hilfe von Jesus gelingt es schließlich, Mavis wieder mit ihrem toten Kind zu vereinen, so dass sie ins Licht verschwinden kann. Damit scheint sich diese ganze Geschichte um die unheimliche Puppe und Arlenes Angst um das Seelenheil ihres Babys endgültig erledigt zu haben. Eine rührende, aber eher unspektakuläre Auflösung. Durch Mavis wurde Lafayette in erster Linie von Antonia abgelenkt, der endlich jemand in den von Marnie geborgten Hintern treten sollte. Da die Vampire dazu nicht in der Lage sind, ruhen die Hoffnungen ganz stark auf Lafayette und Sookie. Die beiden würde ich durchaus gerne mal wieder als dynamisches Duo sehen, so wie wir es in der zweiten Staffel schon einmal kurz im Kampf gegen Maryann beobachten konnten, bis Lafayette deren Macht erlegen ist.

Eine Erlösung ganz anderer Art erlebt Jason, der sich der sexuellen Spannung zwischen ihm und Jessica ergibt und mit der Vampirin schläft. Früher oder später musste das passieren, auch wenn Jason sich aus Loyalität zu Hoyt lange dagegen gewehrt hat. Jasons schlechtes Gewissen gegenüber seinem besten Freund dürfte nun enorm sein und ich bezweifle, dass Hoyt noch lange im Unklaren bleibt, denn so eine Dreiecksbeziehung bekommt doch erst die richtige Würze, wenn alle drei Bescheid wissen.

Familienausflug

Sam macht mit Luna und deren Tochter Emma einen Camping-Ausflug, der sie alle von dem Ärger mit Marcus ablenken soll. Während Sam sein neu gefundenes Familienglück genießt, sieht Tommy in dem Konflikt mit Marcus eine Chance, Buße zu tun, und nimmt wieder die Gestalt seines Bruder an, um sich an dessen Stelle mit dem Werwolf zu treffen. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es Sam Trammell wieder großartig gelingt, den falschen Sam zu spielen und die Gestik und Mimik von Tommy einfließen zu lassen.

Während Tommy in Sams Gestalt von Marcus' Leuten zusammenschlagen wird, verwandelt er sich versehentlich wieder zurück. So gut Tommys Versuch, Sam zu helfen, auch gemeint gewesen sein mag, hat er im Grunde alles nur noch schlimmer gemacht. Marcus weiß jetzt, dass Tommy ein Skinwalker ist, und das kann eigentlich nichts Gutes bedeuten. Außerdem ist der Konflikt zwischen Sam und Marcus nun so richtig persönlich geworden.

Fazit

Die Hauptstoryline ist weiterhin spannend und interessant. Da das Staffelfinale nicht mehr allzu fern ist und nun eine Nebengeschichte abgeschlossen wurde, werden sich die Ereignisse verdichten und es dürften wohl noch mehr Charaktere in den Endkampf, wie immer der auch aussehen mag, involviert werden.

Maret Hosemann - myFanbase

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