Bewertung

Review: #1.18 Milton Bobbit (Nr. 135)

Für Elizabeth steht Tom jetzt natürlich im Blickpunkt des Geschehens, doch damit nicht zu viel Aufmerksamkeit auf ihre Aktivitäten gerichtet wird, gibt es auch ein neues Ziel auf der Blacklist.

"How he recruits, nobody knows."

Der Undertaker ist eine Art Psychologe, der den todkranken Leuten erst gut zuhört und sie dann dazu überredet, Morde zu begehen. Das ist auch mal eine interessante Art und Weise zu morden und definitiv eine gelungene Idee für den Rahmen dieser Episode. Allerdings war es in erster Linie auch ziemlich eklig, wie Lord Voldemort aus seinem Dasein als Versuchskaninchen plötzlich seltsame, zum Glück nicht weiter thematisierte körperliche Befindlichkeiten hat. Erwähnenswert finde ich auch, dass es sich beim "Bösewicht" nicht zum ersten Mal um jemanden handelt, der ein gewisses Gerechtigkeitsempfinden hat und nach der Umsetzung strebt, also Menschen zu Opfern werden sollen, die es in gewisser Hinsicht verdient haben. Da schwingt immer wieder sehr viel von der Grundidee von "Dexter" mit.

Allerdings muss ich ehrlicherweise zugeben, dass mich die Untersuchungen zu dem Fall kaum interessiert hatten, weil all die Szenen jetzt mehr denn je wie Unterbrechungen des eigentlich Spannenden wahrgenommen werden. Selbst Elizabeth hat sich nur bedingt um den Fall gekümmert, wie soll man dann als Zuschauer noch bei der Stange bleiben? Zumal mich die Serie sowieso in erster Linie deswegen interessiert. Ich bin ja sonst gar nicht so ein Krimifan und habe um CSI und Konsorten immer einen großen Bogen gemacht. Übrigens starke Aktion von Ressler am Ende, wobei sich da leicht andeutet, dass er derzeit eine geringe Hemmschwelle hat, wenn es darum geht, sein Leben zu riskieren.

"I want to renew our wedding vows"

Tom will Elizabeth an seiner Seite wissen und sie fest an sich binden und macht ihr daher erneut einen Antrag. Aus Zuschauersicht wirkt das schon etwas verzweifelt, weil seine Begründung dazu fehlt. Diese liefert Lizzy dann aber nach, als sie ihren Schwur zum Besten gibt. Ich finde Elizabeths offensives Vorgehen ziemlich geschickt. Schnell die Familie einzuladen und somit die Gelegenheit zu haben, aus der Not eine Tugend zu machen und Infos über Toms Familie zu sammeln, ist schon clever. Die Formulierung des Schwurs hingegen ist mir zu übertrieben gewesen. Für den Zuschauer macht es natürlich was her, die Doppeldeutigkeiten zu interpretieren. Wenn man aber bedenkt, dass Lizzy ja unbedingt zusehen muss, dass Tom keinen Verdacht schöpft, ist es schon unnötig, von einem bevorstehenden Höllentrip zu sprechen. Das ist zu dick aufgetragen. An Toms Stelle wäre ich hier nur noch schneller skeptisch. Und ob Lizzy das über die erneute Hochzeitsnacht ändern kann, ist auch nicht glaubhaft, hat sie doch schon Probleme, ihm überhaupt in die Augen zu schauen und heile Ehewelt zu spielen. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis hier der große Knall kommt.

"The rest will come, I promise you."

Liz und Red sammeln derweil alle Infos über Tom, die sie nur kriegen können. Dabei lässt Elizabeth bewusst das FBI außen vor, weil die sicherlich gleich alles auffliegen lassen würden. Toms angeblicher Bruder Craig ist dann eigentlich eine wunderbare Gelegenheit, um viele Antworten auf diverse Fragen zu bekommen. Doch auch Reds Erpressung mit dem Wohlbefinden der echten Mutter bringt kaum Infos hervor, weil man nicht wachsam genug ist und den Sprung aus dem Fenster nicht zu verhindern weiß. Was die nachfolgende Untersuchung ergibt, hat man gleich erst mal weggelassen, aber darauf kommt man vielleicht noch mal zu sprechen. Denn dass Toms Bruder gefesselt aus dem Hotelfenster fliegt, kann ja nicht unter den Teppich gekehrt werden. Für Lizzy und Red hat der Tag erst mal einen Schlüssel und eine wohl große Bedeutung des Wortes/der Stadt Berlin ergeben. Unterm Strich ist das doch ziemlich wenig und so fühlt man sich als Zuschauer ein bisschen hingehalten, weil man doch nah dran war an weiteren Informationen. Und dann will Reddington auch noch nicht alles auspacken, weil das zu sehr ablenken würde. Die Autoren wissen, wie man die Anspannung beim Fan groß hält, damit nächste Woche definitiv wieder eingeschaltet wird.

Fazit

Nachdem die letzten Episode doch recht viel ins Rollen gebracht haben, nimmt man mit dieser Episode den Fuß vom Gaspedal, widmet der Geschichte um Lizzy und Tom zwar viel Zeit und sorgt dadurch für eine spannende Episode, der Mehrwert ist aber ziemlich gering.

Emil Groth – myFanbase

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