Bewertung

Review: #1.19 Die Pavlovich Brüder (Nr. 119–122)

Es kommt Bewegung in die Geschichte. Die Fälle der Woche sind nunmehr nur noch Staffage zu einer ansonsten unglaublich spannenden Erzählung rund um Familie Keen und das ist auch gut so. Endlich kommt es zur Konfrontation zwischen Tom und Elizabeth, doch diese endet anders, als Elizabeth es sich erhofft hat.

"This is an end and then something new will begin. You deserve the best in life, Lizzie"

Die Rückkehr der Pavlovich-Brüder schlägt einen netten Bogen zum Start der Staffel, denn das FBI bekommt die Gelegenheit, die vier Männer, die ihnen damals durch die Lappen gegangen sind, endlich dingfest zu machen. Die vier Serben sind dabei, eine von der CIA aus China gerettete Wissenschaftlerin zu entführen, bevor sie von einer neuartigen biologischen Waffe berichten und somit die Chinesen in arge Bedrängnis bringen kann.

Da man rein gar nichts über die Wissenschaftlerin und die Bedrohung, die die Waffe darstellen könnte, erfährt, dient der gesamte Handlungsbogen wohl nur dazu, dem FBI eine Beschäftigung zu geben, während Elizabeth ihrer eigenen Vendetta nachgeht.

Wenn es um die Beschattung von Tom geht, legt Elizabeth nicht gerade viel Geduld an den Tag und verrät ihm so versehentlich, dass sie ihm auf die Spur gekommen ist. Dies führt logischerweise dazu, dass Tom sich möglichst schnell vom Acker macht und eines Abends spurlos verschwindet. Glücklicherweise hat Elizabeth ja noch Raymond Reddington an ihrer Seite, der mal eben den Aufenthaltsort der Pavlovich-Brüder ausmacht und diese dann dazu überreden kann, ihm Tom Keen zu bringen.

Elizabeth hinterfragt die ganze Aktion nicht wirklich, sondern nutzt die Gelegenheit, Tom gegenüber zu treten und herauszufinden, welchen Job er genau hat. Natürlich ist sie dabei nicht die abgeklärte FBI-Agentin, die mit Bedacht Fragen stellt, um hinter sein Geheimnis zu kommen. Sie ist die betrogene Ehefrau, die persönlich verletzt ist, dass sie die ganze Zeit nicht auch nur geahnt hat, dass Tom ein falsches Spiel spielt. Und so versucht sie ihm klar zu machen, wie sehr sie getroffen hat, dass sie sich in ihn verliebt hat, ihn geheiratet hat und sogar bereit war, ein Kind mit ihm großzuziehen. Dass Tom kein Ohr dafür hat, zeigt nur, wie wenig er sich für Elizabeth interessiert. Anders als in vielen anderen Medien, in denen sich der Betrüger irgendwann in sein Opfer verliebt, empfindet Tom absolut nichts für Elizabeth, außer vielleicht etwas Mitleid mit ihr, dass sie tatsächlich nicht gerafft hat, dass er sie hintergangen hat.

Leider führt das Gespräch zwischen ihr und Tom zu überhaupt nichts. Sie beginnt ihn zu foltern, um ihn zum Reden zu bringen und bricht ihm einen Daumen, wodurch es Tom ermöglicht wird, sich von den Handschellen zu befreien und Elizabeth zu überwältigen. Anfängerfehler möchte man sagen, doch ich kann mir gut vorstellen, dass Elizabeth nicht unbedingt Herrin ihrer Sinne ist und auch nicht darüber nachgedacht hat, als sie ihm den Daumen gebrochen hat.

"He is not who you think he is. Goodbye, Liz."

Kurz bevor Tom sich (ein für alle Mal?) aus dem Staub macht, legt er Elizabeth nahe, Reddingtons Präsenz in ihrem Leben zu hinterfragen. Reddington selbst gibt in dieser Episode zu, dass er aus ihrer Partnerschaft auch einen persönlichen Vorteil zieht. Doch was genau er in ihrem Leben sucht, das bleibt weiterhin ein Mysterium. Noch immer steht die Vater-Tochter-Sache im Raum, die Reddington jedoch schon einmal von sich gewiesen hat. Doch warum sonst sollte ihm das Leben von Elizabeth irgendetwas wert sein, wenn es sich bei ihr eben nicht um seine Tochter handeln würde.

Tom warnt Elizabeth, Reddington nicht blind zu vertrauen und erinnert sie an einen gefundenen Schlüssel, der sie zu einem Bankschließfach führt. Dort findet sich ein Foto, das Elizabeth sehr überrascht. Doch leider endet die Episode bevor die Zuschauer einen Blick auf das Foto werfen kann. Ich frage mich, was das Foto zeigen könnte, immerhin deutete Tom an, dass Reddington nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Doch was gibt er eigentlich vor zu sein?

Er ist eigentlich immer zur Stelle, wenn sie ihn braucht, wenngleich er es ihr auch einfacher machen könnte. Diese ständigen Andeutungen ohne die Karten auf den Tisch zu legen machen es ihr sicherlich nicht einfach, ihm voll zu vertrauen. Und dennoch konnte sie sich bisher auf ihn verlassen, selbst dann, wenn sie sich seinen Rat nicht zu Herzen genommen hat und wie in dieser Episode durch ihre unbedachte Art sich selbst ein Bein gestellt hat. Er war immer da um sie am Ende aufzufangen, wenn sie eine Entdeckung gemacht hat, die ihre Welt erschüttert hat. Wer ist also dieser Raymond Reddington und was befindet sich in dieser Bankschließfach... Fragen über Fragen.

Fazit

Hätte man den Fall um die entführte Chinesin weggelassen, wäre dies nicht unbedingt aufgefallen. So bilden sämtliche Szenen mit dem FBI leider nur eine störende Verzögerung in der wesentlich spannenderen Geschichte, die sich zwischen Tom Keen, Elizabeth Keen und Raymond Reddington entspinnt, die immer verworrener ist und weiterhin dafür sorgt, dass man als Zuschauer gespannt von Folge zu Folge mitfiebert.

Melanie Wolff - myFanbase

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