Review: #11.03 Irrtum ausgeschlossen
Nachdem Meredith erfahren hat, dass Maggie ihre Halbschwester ist, setzt sie sich mit dieser Erkenntnis mehr oder weniger auseinander. Indes wird Derek bewusst, was er aufgegeben hat, und lässt dies vor allem an seiner Schwester aus. Und bei Callie könnte das neue Projekt ihre Beziehung zu Arizona gefährden.
Neues Projekt, neue Krise
Obwohl die Serie nun schon drei Episoden lang ohne Cristina auskommen muss, hängt deren Geist noch immer in der Luft und sorgt besonders bei Owen für Missgunst. Dass der Abschied seiner Exfrau ihm noch lange beschäftigen würde, war spätestens bei seinem letzten Blickkontakt mit Cristina im Staffel-10-Finale klar. Dies ist aber nicht das Einzige, das ihm zu schaffen macht. Er sucht eine neue Aufgabe um zu helfen und sich abzulenken. Daher ist es nicht mal so schlecht, dass die Autoren das Thema Armee wieder aufgreifen und Owen nochmal in seine Vergangenheit schicken, zumindest teilweise. Anders als in Staffel 6 merkt man ihm jedoch an, dass er seine posttraumatische Belastungsstörung überwunden hat und ihm einfach daran gelegen ist, seinen "Kollegen" zu helfen.
Dass er Callie dazu mit ins Boot holen möchte, gefällt mir bisher ganz gut. Für mich haben die beiden eine tolle Chemie und selbst die Tatsache, dass Owen sie bei dem Patienten zunächst vorgeführt, beziehungsweise diesem falsche Hoffnung und Callie wenig später lautstarke Befehle erteilt hat, zeigt in meinen Augen, wie viel ihm an dem Projekt liegt, das er nicht so einfach aufgeben möchte. Das beweist auch seine spätere Offenheit ihr gegenüber, in der er Callie klar machte, wieso er das Projekt ins Leben rufen möchte. Ich glaube, Callie ist die einzige, die das Denken und Fühlen von Owen nachvollziehen kann. Schließlich war sie diejenige, die mitansehen musste, wie er in der Vergangenheit Cristina gewürgt hatte. Vielleicht war dies gerade der ausschlaggebende Punkt, was dem Gespräch der beiden so viel Emotionalität verliehen hat. Zudem hat es den Anschein, als wäre Callie nie richtig auf eine Entschuldigung aus, sondern wolle vielmehr den wahren Grund für Owens Engagement für das Projekt herausfinden. Schließlich bot sie ihm danach an, bei der Operation zuzusehen. Dass Jackson die rettende Lösung für den Patienten hatte, könnte die Drei zu einem tollen Gespann zusammenwachsen lassen, das neue Möglichkeiten offenbart.
Durch das neue Projekt von Callie bahnt sich jedoch auch eine weitere Krise mit Arizona an. Ganz überraschend kommt das natürlich nicht, diskutiert man meiner Meinung nach schon viel zu lange über ein weiteres Kind und scheint mit der Storyline nicht so richtig in die Gänge zu kommen. Jetzt, da Arizona eine weitere Ausbildung bei Dr. Hermann angetreten hat, bekommt plötzlich auch Callie den Eindruck, etwas leisten zu müssen. Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich von dem Verhalten denken soll. Auf der einen Seite kann man sie schon verstehen, auf der anderen Seite gefällt es mir aber überhaupt nicht, dass sie ihrer Frau dahingehend Vorwürfe macht, nie ein zweites Kind gewollt zu haben. Hier geht man sicherlich bald in die zweite Runde, die sicherlich kein Zuckerschlecken wird und jetzt schon nervt.
Unterschwellige Wut
Bereits in der letzten Episode war ersichtlich, wie wenig begeistert Meredith über die Entscheidung ihres Mannes, nicht nach Washington D.C. zu gehen, war, und jetzt zeigt sich auch, dass ihr Misstrauen nicht unbegründet ist. Nicht nur, dass Derek ihr das zum Vorwurf macht, nein, er geht sogar davon aus, dass sie nur wegen Alex bleiben wollte! Hier fragt man sich doch wirklich, was in den letzten Jahren zwischen dem Ehepaar geschehen ist. Allerdings stellte Derek schon immer seine Bedürfnisse über die von Meredith. Da ist ihre Reaktion auch nicht weiter verwunderlich.
Das Schlimme ist tatsächlich auch seine widerlich arrogante Art, die er auch seine Schwester spüren lässt. Bereits seit Amelias Auftauchen in Staffel 10 und der Operationsvorbereitung bei der Zwillingen damals hat sich gezeigt, wie wenig Derek seiner Schwester eigentlich zutraut und wie gerne er selbst im Mittelpunkt steht. Schon in "Private Practice" hat mir Amelias forsche Art sehr gut gefallen und ich bin froh, dass sie diese (zumindest bisher) beibehalten hat. Anscheinend ist sie die einzige, die ihrem Bruder Paroli bieten und die Meinung sagen kann, die dieser über sich ergehen lässt. Bei dem Streit der Geschwister wurde dem Zuschauer deutlich gemacht, wie wichtig Derek der Job in DC gewesen ist und dass er gerne wieder das Sagen in der Abteilung hätte. Zudem zeigt es auch, wie Recht Meredith hatte, dass er von ihr eine gewisse Dankbarkeit erwartet für seine "Heldentat". Daher finde ich es sogar besser, Derek noch nichts von Merediths neuem Familienmitglied zu sagen, da er wahrscheinlich ohnehin kein Gehör dafür hätte. Es bleibt nun fraglich, ob er es so schnell erfahren wird, was ich eher bezweifle.
Familiendrama
Eigentlich war es nach der Reaktion von Meredith abzusehen, dass sie sich erst einmal damit auseinander setzen muss und dennoch ist ihr Verhalten überraschend wie auch erschreckend. Vor allem wie missbilligend sie sich gegenüber Jo verhalten hat, gefiel mir nicht wirklich, obwohl ich mir dennoch sehr gut vorstellen kann, wie überfordert sie damit ist, mit Maggie eine weitere Schwester zu haben. Doch wäre ein freundlicher Ton gegenüber der Assistenzärztin sehr wünschenswert gewesen. Irgendwie wurde ich bei dieser Szene auch das Gefühl nicht los, Meredith könnte versucht haben, Cristina nachzuahmen.
Dass sie diese vermisst, spiegelt sich auch in den Szenen mit Alex wider, der Merediths neue beste Freundin, in seinem Fall natürlich bester Freund, ist. Trotzdem wirkte sie recht überheblich und machte ihm deutlich, dass ihre Probleme an erster Stelle stehen sollten. Und obwohl ihr Alex versucht hat zu vermitteln, selbst Probleme zu haben, nahm sie diese zwar zur Kenntnis, stellte sich aber dennoch in den Vordergrund. Was soll man da als Freund schon machen, als ihr zur Seite zu stehen und herausfinden, ob Maggie gelogen hat oder nicht. Für den Zuschauer war dies bereits am Ende der 10. Staffel klar, nachdem Maggie mit Richard über ihre verstorbene leibliche Mutter gesprochen hat. Doch wie nun auch Meredith herausgefunden hat, ist die neue Chefin der Kardiologie tatsächlich ihre Halbschwester. Das ruft natürlich auch Richard auf ihren Plan und schon wieder hat man eine nervige und vorhersehbare Szene geschaffen, die zwar zum Teil Emotionen geweckt, aber auch eine vorhersehbare Handlung hervorgerufen haben.
Schließlich ist Richard so eine Art Ziehvater für Meredith und sie eine Ziehtochter für ihn. Und nachdem sie nun beide wissen, dass sie von Ellis hintergangen wurden, schweißt sie das nur noch mehr zusammen. Dazu kommt noch, dass ihm von Maggie vorgeworfen wird, sie gar nicht gewollt zu haben. Ein bisschen unverschämt war der Vorwurf schon, denn Richard wusste bis vor einer Woche noch gar nichts davon, überhaupt eine Tochter zu haben und daher ist es vollkommen verständlich, dass er dies erst einmal verarbeiten muss. Andererseits war sich Maggie Richards vorherigem Nichtwissen nicht bewusst. Interessant ist vor allem auch, wie Meredith sich jetzt verhalten wird. Entweder wird sie ihre Halbschwester spüren lassen, was sie von ihrem Vorwurf hält und somit auf Richards Seite stehen, oder sie wird versuchen, zwischen den beiden zu vermitteln, zumal erste Ansätze hier schon erkennbar sind. Man wird wohl abwarten müssen, in welche Richtung sich alles entwickeln wird. Ich hoffe mal nicht auf neue Zickereien, auf die ich so gar keine Lust habe.
Neues Vorstandsmitglied
Nein, nein, diese Entwicklung zwischen Bailey und Alex schmeckt mir nicht so recht. Warum ist nun sie in den Vorstand gewählt worden? Weil Richard sie vorgeschlagen hat und er, auch wenn er kein Chefarzt mehr ist, trotzdem noch als dieser angesehen wird oder warum genau? Ich hätte es Alex wirklich gegönnt, gerade weil er neben Yang in meinen Augen die größte Entwicklung durchgemacht hat und man erkennt, wie erwachsen und reif er letztlich geworden ist. Hier kann man schon verstehen, dass er bitter enttäuscht über diese Entscheidung ist, eine Entscheidung, die ich nicht nachvollziehen kann. Besonders Bailey wurde in der letzten Zeit in eine Richtung gelenkt, die sie recht unsympathisch und zu selbstsicher, sogar unantastbar gemacht hat. Gerade letztere Wandlung konnte man in den ersten Episoden dieser elften Staffel mitverfolgen. Ich frage mich, wie man jetzt weiter machen will und was aus Alex wird, der nach dieser Absage und dem Rauswurf völlig in der Luft hängt.
Fazit
Von einer durchgängig überzeugenden Folge kann man bei #11.03 Irrtum ausgeschlossen wahrlich nicht sprechen. Dafür hat man vor allem Meredith und Derek in zu nervige Positionen gelenkt, die recht anstrengend sind, ebenso Bailey, die nicht mehr so sympathisch wie vor einigen Staffeln wirkt. Letztlich bleibt abzuwarten, wie die Autoren mit den angebrochenen Handlungssträngen weitermachen, wovon nur das neue Projekt von Callie, Owen und Jackson bisher punkten konnte.
Daniela S. - myFanbase.de
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Got to Be RealErstausstrahlung (US): 09.10.2014
Erstausstrahlung (DE): 20.05.2015
Regie: Rob Corn
Drehbuch: Zoanne Clack
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