Bewertung

Review: #7.18 Garths Welt - Party Zeit - Exzellent

"Was hab' ich verpasst?" - Willkommen zurück, Garth! Der etwas tollpatschige, aber durchaus erfolgreiche Jäger ist zurück und bringt einen Fall mit, der zu ihm passt, wenn der Fall selbst auch eher schwach ist. Würde man Garth außen vor lassen, würde ich der Episode keine vier Punkte geben, aber durch seine Anwesenheit wird selbst ein Alkohol-Geist glaubwürdig und die Familienfehde fast vergessen.

Das Monster der Woche: Shōjō

Es gibt die Legende wirklich, auch wenn sie nur noch wenig mit der Shōjō in dieser Episode zu tun hat. An sich ist es nämlich ein Wesen, das Menschen, die reinen Herzens sind, hilft. Die, die aber böse sind, werden vergiftet. Hier in "Supernatural" ist der Shōjō mehr ein Rachegeist. Doch abgesehen davon ist die Geschichte an sich etwas dünn. Ein Wesen, das man nur sturzbetrunken sehen kann? Und um es zu töten, lässt Dean ein Schwert von einem chinesischen Koch segnen? Ganz schön abgefahren, und zwar nicht auf die coole abgefahrene "Supernatural"-Art. Sondern einfach nur etwas schwammig und aus dem Wolken gegriffen. Allerdings muss ich zugeben, dass zumindest der Schachzug mit dem Koch wirklich witzig war, wohl gerade weil Dean gleich zwei Mal zu ihm ging, um sich helfen zu lassen. Da sieht man, wie sehr Bobby als Quelle vermisst wird. Schlussendlich ist der Alkohol-Geist aber mehr haarsträubend, als irgend etwas anderes und wäre sicherlich in einem anderem Zusammenhang spannender gewesen. Doch man wird als Zuschauer ja herrlichst durch Garth entschädigt.

Garth

Ich habe den sonderbaren Jäger seit der ersten Millisekunde seiner Existenz in der Serie ins Herz geschlossen. DJ Qualls hat auch in dieser Episode wieder voll in der Rolle überzeugen können. Vor allem sein Lebensstil ist herrlich. Während Sam und Dean in schäbigsten Absteigen nächtigen, lässt Garth es sich gut gehen. Ein Whirlpool und nette Mädchen? Das passt zu ihm, ebenso wie seine Alkoholunverträglichkeit. Ich hab mich fast kaputtgelacht, als er das Bier mal eben so weggeext hat und danach wirklich nett betrunken war. Zu dem Zeitpunkt vermutete ich noch, dass etwas mit dem Bier nicht stimmt, da bisher alle Opfer ganz gut betrunken waren. Doch es stellte sich heraus, dass Garth einfach eine unfassbar niedrige Toleranzgrenze hat und von Alkoholdämpfen bereits betrunken wird. Garth bringt Dean schließlich auf die Idee, dass Bobbys Flachmann eventuell seinen Geist an sich bindet. Und Dean bekommt mit dem Schwert, das ihm eindeutig durch Geisterhand zugeschoben wird, den Hinweis, dass es vielleicht wirklich so ist, auch wenn sie Bobby verbrannt haben.

Am Ende brachte Garth wieder seinen Satz: "Was hab' ich verpasst?" und alles war gut, auch wenn die Story bis dahin wirklich an Substanz verloren hatte. Dieses kleine Element, der Dauerbrenner bei Garth, der passte wieder perfekt.

Familienwirren

Da der Shōjō an sich keine ausgefeilte Figur war und sicherlich in einem anderen Zusammenhang klüger hätte umgesetzt werden können (auch wenn der Anfang der Episode vielversprechend war), sind es doch die Familienwirren, die #7.18 Party On, Garth wirklich verkommen lassen. Sie waren so überflüssig, wie voraussehbar. Kein einziges der Familienmitglieder, nicht einmal das kleine Mädchen, konnte bei mir Sympathie wecken. Und dass es am Ende noch einen unehelichen Sohn gab, war auch alles andere als überraschend. Insgesamt hätte man sich diese Geschichte einfach sparen können und lieber etwas aus den jungen Leuten am Anfang machen können.

Fazit

#7.18 Party On, Garth ist in der Tat die wohl durchwachsendste Episode seit einigen Wochen. Die Geschichte ist relativ langweilig bis unglaubwürdig und überspitzt. Womit hier weniger der Shōjō als mehr die Familienfehde gemeint ist. Diese stört ziemlich und bietet auch keinerlei spannendes, geschweige denn überraschendes Element. Da hätte ich den Shōjō lieber in Zusammenhang mit dem Bier oder den jungen Leuten am Anfang der Episode gesehen. An sich ist ein Alkohol-Geist gar keine all zu miese Idee für ein Monster, auch wenn die Geschichte wenig mit dem ursprünglichen Shōjō zu tun hatte. Entschädigt wird man einzig durch Garth und seine wunderbar liebenswürdige Art. Man freut sich in jeder Szene wieder, wenn er auftritt. Auch die Entwicklungen mit dem Flachmann versprechen noch einiges an neuen Geheimnissen. Vor allem jetzt, da Dean anscheinend begriffen hat, dass Bobby eventuell doch nicht fort ist. Wie ich diese Entwicklung einschätze, kann ich noch nicht sagen. Geister sind immer böse, wie der Sensenmann Bobby bei seinem Tod schon sagte. Vielleicht wäre es einfach besser, Bobby bliebe tot, auch wenn sein Ende jetzt nicht so spektakulär war, wie ich es mir gewünscht hätte. Alles in allem war diese Folge eher im unteren Drittel, doch Garth macht einfach Spaß, so schafft sie tatsächlich einen Sprung nach oben.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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