Bewertung

Review: #13.14 Gute Vorsätze

Foto: Misha Collins, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Misha Collins, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #13.14 Good Intentions wird der Fokus zum ersten Mal auf die postapokalyptische Parallelwelt gelegt, in der sich Jack und Mary gerade befinden. So bekommt man einen näheren Einblick in die Vorgänge auf der anderen Seite, wodurch sich einige neue Möglichkeiten für die Zukunft eröffnen. Währenddessen geht es bei Sam, Dean und Castiel storytechnisch gemächlicher zu, als sie sich mit dem gebrainwashten Donatello beschäftigen.

"I had to come back. Sam and Dean, they would not run. They would stay and fight."

Parallelwelt hin oder her, es ändert nichts an einem Fakt: Die meisten Engel sind unangenehme Zeitgenossen. In dieser Folge bekommen wir Parallelwelt!Zachariah zu sehen und – große Überraschung – er ist genauso gemein wie unsere Version. Außerdem scheint er das gleiche Faible für Gedankenmanipulationen zu haben (man denke nur zurück an die ganze Folge, die Dean als Manager verbracht hat). Bei Jack versucht er nun das Gleiche: Falsche Visionen von Sam, Dean und Castiel, um ihn dazu zu bringen, Michael zu helfen. Doch Jack durchschaut ihn ziemlich schnell, schließlich klingt dieser menschenverachtende Castiel so gar nicht wie das Original. Doch Plan B ist auch nicht besser: Mary so lange foltern, bis Jack nachgibt. Also bleibt ihnen nur die Flucht. Trotzdem war mir das dann doch ein bisschen zu einfach. Michael und Co. halten ihre wichtigsten Gefangenen in einer Zelle fest, die nicht komplett geschützt ist? Da war ja selbst der Ausbruch von Castiel und Luzifer aus Asmodeus' Versteck noch spektakulärer.

Naja, auf jeden Fall treffen Mary und Jack so auf Bobby und seine Untergrundkämpfer, was man wohl als Beginn eines neuen Handlungsstranges sehen kann. Nachdem die beiden bisher ziemlich hilflos gefangen absitzen mussten, ist es nun an der Zeit, in die Offensive zu gehen. Vorher werden aber noch einmal ein paar Charakterzüge klargemacht. Während Jack mal wieder als grundguter Kerl gezeigt wird, ist der Blick in die Parallelwelt für Mary um einiges interessanter. Denn in dieser Welt ist sie den damaligen Deal mit Azazel nicht eingegangen, hat damit John verloren und Sam und Dean niemals bekommen. Und so kann Mary, die sich seit ihrer Rückkehr immer damit gequält hat, ihren Jungs nur Schmerz und Leid gebracht zu haben, auch die andere Seite der Medaille sehen. Denn erst diese Erfahrungen haben es Sam und Dean ermöglicht, ihre Welt zu retten. Mal sehen, ob diese Erkenntnis nur um Marys Willen erwähnt wurde, oder ob es letztlich darauf hinauslaufen wird, dass es erneut die Winchesters sein müssen, die den Krieg in der Parallelwelt aufhalten.

Fürs Erste reicht aber auch Jack, der dank seiner Macht ganz alleine den Engelsangriff beenden kann, samt eindrucksvoller Verpuffung von Zachariah. Einfach, weil es nun mal das ist, was Sam und Dean getan hätten. Ach, wie sehr die beiden doch auf Jack abgefärbt haben. Reicht das vielleicht auch dafür, dass Jack anstatt der Brüder in dieser Parallelwelt den Kampf anleitet? Vor allem, nachdem Jack selbst schon zu dem Entschluss gekommen ist, zu bleiben und gegen Michael zu kämpfen. Auf jeden Fall scheint es ganz so, als wären Mary und Jack erst noch eine Weile auf sich alleine gestellt, bis die Winchesters auf der anderen Seite alles für ihren Zauber beisammen haben.

"Maybe I was brought back to prepare." – "Prepare for what?" – "War."

Während sich der aufregendere Teil der Folge in der Parallelwelt abgespielt hat, muss sich Team Free Will mit Problemen in ihren eigenen Reihen herumschlagen. Zugegebenerweise, irgendwie habe ich mir von Donatellos geheimer Agentenrolle mehr erwartet. Da wird er von Asmodeus höchstpersönlich manipuliert und was kommt dabei raus? Nicht viel. Okay, Donatello schickt Dean und Cas in eine Falle und knockt Sam aus, aber beides sind doch eher traurige Versuche gewesen. Asmodeus weiß nun zwar vermutlich über die wahren Inhaltsstoffe des Zaubers Bescheid, dafür ist Donatellos Tarnung aber auch dahin. Aus der Storyline hätte man doch echt mehr machen können.

Doch Donatello wird von Cas ausgeschaltet. Kein Wunder, nach dem Todesblick, den Castiel ihm zugeworfen hat, nachdem Donatello Dean angegriffen hat, da konnte man ja förmlich die "Kill Bill"-Sirenen hören. Aber Spaß beiseite, Castiels Entscheidung ist ziemlich bedeutend. Denn Cas übergeht die Brüder und kümmert sich selbst um das Problem – und das auf ziemlich problematische Weise. Klar, Cas hat gute Gründe für sein Handeln, wie er selbst sagt, es geht um die Menschen, die er liebt. Es geht um Sam und Dean, es geht um Jack, dessen Mutter er versprochen hat, auf ihn aufzupassen. Und trotzdem, rechtfertigt das die Tatsache, dass er den richtigen Zauber aus Donatellos Geist gezogen und ihn damit praktisch hirntot zurückgelassen hat? Immerhin ist Donatello kein richtiger Bösewicht, nur ein Prophet, der unglücklicherweise zuerst Amara und dann Asmodeus in die Hände gefallen ist. Natürlich haben ihn genau diese beiden Begegnungen auch zu einem enormen Risiko gemacht. Also hat Castiel die strategisch günstigste Option gewählt, eine Wahl, die Sam und Dean wohl nicht getroffen hätten.

Vielleicht ist aber gerade das auch der Sinn dahinter gewesen. Es braut sich ein Krieg zusammen, und im Krieg müssen nun einmal schwere Entscheidungen getroffen werden. Sam und Dean kennen sich damit zur Genüge aus, trotzdem läuft es doch meistens darauf hinaus, dass sich einer der beiden letztlich für das größere Wohl opfert. Es ist also gut möglich, dass Castiel in ihrem Team eine eher militärische Rolle einnimmt und genau dort eingreift, wo die Brüder ihre Grenzen ziehen würden. Wie auch immer, es freut mich sehr, neben dem üblichen freundschaftlichen Cas auch wieder etwas vom anfänglichen knallharten Kämpfer Castiel zu sehen zu bekommen. Mal sehen, ob Team Free Will es endlich schafft, während einer Krise zusammenzuhalten und nicht wieder wegen unterschiedlicher Einstellungen auseinanderzudriften.

Fazit

Die Zeichen deuten klar darauf hin, dass ein Krieg bevorsteht. Jetzt stellt sich nur die Frage, wie dieser verhindert werden soll. Nach dieser Folge hat sich die Dynamik zwischen den Welten ganz schön verändert. Bisher fand die ganze Action in der realen Welt bei den Winchesters statt, doch nun wurde klargestellt, dass Mary und Jack nicht hilflos auf ihre Rettung warten werden. Im Gegenteil, sie haben gerade auch durch Jacks Macht und den Rückhalt der Widerstandskämpfer rund um Bobby auf einmal eine ansehnliche Basis. Möglicherweise bedeutet das, dass die Rettung der Welt(en) dieses Mal an zwei Fronten ausgefochten wird: Einmal die Vernichtung von Michael und seinen himmlischen Armeen in der Parallelwelt und dann der Kampf der Winchester gegen Luzifer und Asmodeus. Schließlich treiben die beiden in der echten Welt ja auch noch ihr Unwesen. Spannend wäre das auf jeden Fall und eine willkommene Abwechslung zum typischen "Sam-und-Dean-retten-die-Welt"-Schema.

Denise D. - myFanbase

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