Bewertung

Review: #9.04 Offene Rechnungen

Foto: Justin Hartley, Smallville - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Justin Hartley, Smallville
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Oliver trifft wieder auf den Spielzeugmacher, während Clark auf einmal Lois' Gedanken hören kann.

Neue Fähigkeiten

In dieser Episode hat Clark richtig Glück, denn er kann wie durch ein Wunder auf einmal Gedanken lesen. Dies nutzt er gleich bei Lois aus, was für einige sehr schöne und lustige Szenen sorgt. Dann kann er auf einmal alle Gedanken hören und ich habe mich sofort gefragt, warum er überhaupt plötzlich Gedanken lesen kann. Die Antwort bekommt er von Jor-El: er muss versuchen, die Menschen besser kennen zu lernen und sich auf seine kryptonische Intuition zu verlassen. Die Kraft, die er Clark gegeben hat, sei aber nur vorübergehend. Kurz darauf kann er diese Kraft gleich wieder einsetzen, um den Fall der Geiselnahme weiter zu erforschen. Eine der Geiseln möchte nicht sprechen, auch nicht mit Lois, und Clark kann sofort bei der verwirrten Lois punkten, als er mit einer illegalen Einwanderin "spricht" und von dieser einige Informationen bekommt.

Clarks ganze Story ist dabei nicht gerade unbekannt. Die Zuschauer, die bereits Was Frauen wollen gesehen haben, werden wissen, von was ich schreibe. In diesem Film ist Mel Gibson die Gabe verliehen worden, nur mit dem Unterschied, dass er ein Obermacho ist, ganz anders als Clark. Aber Clark merkt, wie er mit Lois umgehen muss, um sie zu beeindrucken. So kommt es, dass sie sich für ihr erstes Date treffen wollen. Lois-mäßig ist das natürlich kein romantisches Dinner, sondern eine Monster-Truck-Rallye. Lois gibt übrigens auch zu, dass sie und Clark mehr als nur Partner seien. Und was macht Chloe daraufhin? Obwohl noch rein gar nichts passiert ist, redet sie schon davon, dass Clark Lois das Herz brechen würde. Das Einzige, was er bisher gemacht hat, ist, seine Fähigkeit für seine eigenen Wünsche zu gebrauchen. Das ist wirklich mies und untypisch für Clark. Doch hieran sieht man, dass ihm die Beziehung zu Lois wichtiger ist als alles andere.

Clark bekommt diesmal genau mit, was in Oliver vorgeht. Dass er selbstmorgefährdet ist, hat auch er nicht mitbekommen, denn Oliver glaubt, dass sein ganzes Leben aus Masken bestehen würde und nichts dahinter wäre. Clark macht ihm klar, dass er Oliver noch nicht aufgegeben hat. Ist das die Erfüllung meiner Hoffnungen, dass es nun endlich bergauf mit Oliver geht? Bitte, lass diesen Traum wahr werden!

Sehr süß ist jedenfalls die Szene zwischen Lois und Clark am Ende. Nun ohne Gedankenlese-Fähigkeit ausgestattet, muss Clark sich bei Lois entschuldigen. Da hier Beruf und Privatleben zwischen ihnen immer weiter zusammenkommen, muss sich Clark entscheiden, was er tut. Und er macht etwas Tolles: er hat eine Story geschrieben und Lois mit in die Unterzeile hereingeschrieben, obwohl sie gar nicht mit dabei war. "Alleine fliegen" kann er also noch nicht, eine tolle Anspielung, oder? Dass Lois nicht gerade hell in Sachen Rechtschreibung ist, sieht man hier wieder eindrucksvoll, was aber für einigen Spaß sorgt.

Oliver und der Spielzeugmacher

Oliver dreht langsam durch! Okay, er kann Frauen aufreißen, soviel er will, aber sich dann noch so selbstlos mit irgendwelchen Kriminellen in einem Kaff irgendwo im Nirgendwo anlegen? Das ist doch purer Selbstmord, zumal er unbewaffnet ist. Was wollte er überhaupt dort? Wenn er doch so stinkreich ist und weg will, wäre da nicht etwas Niveauvolleres angebracht oder hat er nur Angst, dass die Presse ihm auf die Schliche kommt? Es ist sowieso fraglich, wie Tess ihn eben im Nirgendwo finden konnte. Wenn sie ihn so einfach finden konnte, wäre es doch für die Presse noch viel einfacher, oder?

Die Frage, ob er Selbstmord begehen würde, ist die zentrale in dieser Episode. Als er sich selbst von dieser Plattform mit einer Bombe darunter wegbewegt, wird genau diese Frage mit einem großen "Ja" beantwortet. Die Szene ist in der ganzen Episode tatsächlich die einzige gewesen, bei der ich in dem Moment Mitleid mit ihm hatte, obwohl ich mich immer noch frage, warum er gerade jetzt mit diesen Gedanken spielt. Ist es nur aufgrund Jimmys Tod? Nach der Trennung von Lois hat er jedenfalls nicht so sehr gelitten wie jetzt. So tief zu sinken und sogar Suizid in Erwägung zu ziehen, hätte man bisher wohl auch noch nie für möglich gehalten. In den vorhergehenden Staffeln war Oliver immer derjenige für mich, der etwas Witz und Ironie mit hineingebracht hat. Das ist nun vollkommen dahin und mit seinem ewigen Rumgejammer geht er mir wirklich schon auf die Nerven. Wer hätte das gedacht? Ich bin immer noch der Meinung, dass man diese depressive Phase nicht hätte mit in die Serie einbauen müssen, auch wenn die Season bisher allgemein viel düsterer ist als die anderen.

Tess ist gerade in dieser Zeit die Einzige, die sich wirklich um Oliver kümmert. So kommt es, dass die beiden scheinbar romantische Gefühle füreinander entdecken. Das alles kommt mir ein bisschen zu plötzlich, denn sie hatten schon vorher genug Zeit dafür und sind nie so weit gegangen.

Winslow Schott, der Spielzeugmacher, ist also wieder dabei und man merkt von Anfang an, dass er für die Geiselnahme am Anfang verantwortlich ist (nach dem "Bisher bei 'Smallville'"-Beginn auch kein Wunder), was auch nicht mehr viel Spannung in diesem Storystrang hinterlässt. Jedoch fragt man sich noch, wie das alles zusammenhängt. Wie man merkt, wurde alles von Tess eingefädelt, die Winslow dazu bringt, an dem Kryptonitherz herumzubasteln, welches sie in der vorletzten Folge ergattern konnte. Ist doch klar, dass Winslow auftauchen würde, wenn er die Chance sieht, Oliver eins auszuwischen (Für Lex' Mord oder Nicht-Mord ist Winslow statt Ollie hinter Gittern gelandet). Was sie mit dem Herz plant, ist noch nicht bekannt und man fragt sich immer wieder, ob sie nun auf der Seite der Guten oder der Bösen oder vielleicht mal da und mal da ist. Und dass sie Oliver dazu gebracht hat, bei der Galaveranstaltung aufzutauchen, was sie auch ruhig selbst hätte tun können, zeigt für mich wieder ihre Herzlosigkeit. Ob sie wohl damit gerechnet hat, dass Oliver in solche Schwierigkeiten kommen könnte, jetzt, wo sie scheinbar Gefühle füreinander entwickeln?

Oliver glaubt also, dass unter seinen Füßen eine Bombe ist, die in die Luft geht, wenn er sich bewegt. Dass er nun jedes Wort, was auf dem Teleprompter steht, lesen muss, macht er sofort. Doch als die Rede immer weiter geht, realisiert er, dass es darauf hinausläuft, dass er den Mord an Lex gestehen soll. Es ist schön zu sehen, dass Lex immer noch eine Rolle spielt, auch wenn er nicht mehr zu sehen ist. Sein "Tod" spielt also weiterhin eine Rolle.

Clarks neue Fähigkeit geht während der Galaveranstaltung plötzlich verloren. Er findet auch ohne sie heraus, dass nicht der echte Spielzeugmacher in dem Haus ist sondern ein Cyborg. Hätte er das nicht viel früher und einfacher herausfinden können? Er hat doch nicht alle Fähigkeiten verloren - als Beispiel seinen Röntgenblick! Die Bombe ist in diesem Cyborg versteckt und ist nicht unter Olivers Füßen, weswegen es auch keine Explosion gibt, als Ollie von der Plattform steigt, im Glauben, er würde sofort sterben. Dies ist für mich die einzige Szene, in der man Mitleid mit Oliver bekommt und die auch wirklich traurig ist, was aber in meinen Augen nur auf Justins Schauspielkunst beruht. Die Art und Weise, wie er Clarks Frage, woher er wissen konnte, dass es keine Bombe ist, mit einem "Habe ich nicht" beantwortet, ist fantastisch gespielt.

Fazit

Das einzig wirklich Interessante an dieser Episode sind einige Szenen mit Lois und Clark und Oliver. Ansonsten gibt es nicht viel Spannung, sondern nur Fassungslosigkeit über die Charakterveränderungen, die an Oliver vorgenommen werden. Zumal ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie Clark überhaupt die Fähigkeit des Gedankenlesens bekommen hat. Wird das jetzt immer so ablaufen, wenn Jor-El ihn mit etwas trainieren will? Schwupps, und schon hat er die Gedankenlese-Fähigkeit und genauso plötzlich und aus dem Nichts heraus wie sie gekommen ist, ist sie auch schon wieder verschwunden? Eines kann ich nur noch los werden: Bitte, liebe Autoren, schreibt endlich Oliver wieder als denjenigen, den wir in unser Herz geschlossen haben und nicht als einen immerwährend jammernden Milliardär, der nichts Besseres zu tun hat als sich zu betrinken.

Elsa Claus - myFanbase

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