Bewertung

Review: #5.01 Anker hoch!

Zum Staffelauftakt gibt es eine eher etwas lahme Folge mit wenig Witz und Charme. Jedoch verdeutlicht sie, in welcher Entwicklung die vier New Yorkerinnen sich gerade befinden: Miranda ist nun Mutter und versucht ihr neues Leben in ihr altes Leben zu integrieren, Samantha dagegen ist noch immer über Richards "Fremd-Lecken" sauer, Charlotte zeigt sich mal von einer ganz anderen Seite und Carrie? Carrie hat Dates mit der Stadt.

Die Fleet Week hat in New York begonnen und die Mädels scheinen ganz angetan von den Männern in Matrosenuniformen. Klar wer ist das nicht! Nach Charlotte gibt es im Leben einer Frau nur ein, höchstens zwei große Lieben. Bei Carrie wären das Big und Aidan und damit wäre sie dann fertig, oder? Zu Recht beschäftigt Carrie diese Frage den Rest der Folge lang. War es das nun? Hat sie für den Rest des Lebens keine Chance auf wahre Liebe mehr? Eins steht für sie aber fest: Sie hat ihre große Liebe bereits seit vielen Jahren gefunden: New York. Hier wird wieder einmal deutlich, dass Carrie sich schon sehr mit der Stadt verankert fühlt. Sie ist ein selbstständiges Mädchen, das trotz Charlottes Aussage optimistisch in die Zukunft blickt. Es sollte doch möglich sein, in einer Stadt, in der über acht Millionen Menschen leben, einen neuen Menschen zu finden, den sie in ihr Herz lassen kann.

Mir gefällt die Art von Carrie in dieser Folge leider gar nicht. "Eklig verrückt" und zutiefst nervig stellt sie sich hier dar, mit einem Höhepunkt, wir mir scheint, in einem Restaurant, in dem sie neben ihrem alten zukünftigen Ich sitzt. Während die alte Frau neben ihr Carrie immer mehr ähnelt – sie hat ihre große Liebe verloren - werde ich den Gedanken nicht los, dass ich da Carrie in 30 Jahren sehe: Lithium nehmend, New Yorker Single und leicht verrückt. An der Stelle schlägt auch Carries zuvor noch optimistische Stimmung um. Ihr wird bewusst, dass ihr alle großen Lieben ausgegangen sind.

Miranda hat dagegen mit ganz anderen Problemen zur gleichen Zeit zu kämpfen. Sie versucht die gleiche Miranda zu bleiben, die sie vor der Geburt ihres Sohnes Brady war. Sie liebte es sich mit ihren Freundinnen zu treffen, zutiefst sarkastische Meinungen abzugeben und mit den anderen Dreien um die Häuser zu ziehen. Leider scheint es, als ob sich ihr neues Leben nicht mit ihre alten Leben verbinden ließe. Nur sehr widerwillig darf Samantha jetzt nicht mehr übers "Muschi lecken" sondern übers "Sushi lecken" sprechen, was dieser gar nicht gefällt. Kurzerhand schiebt sie Miranda in ein Taxi, das sie mit ihrem Sohn nach Hause bringen soll, während sie sich mit den Mädels auf Shopping-Tour begibt. Ist das zu fassen?? Sieht so eine jahrelange Freundschaft aus? Natürlich war es nicht Samantha, die ein Kind bekommen hat und sich ändern muss. Doch sollte man von einer Freundin erwarten, dass sie einen in so einer schwierigen und vor allem neuen Situation unterstützend zur Seite steht. Hier zeigt sich wiederum, das Sam zwar für Freundschaft zu haben ist, aber noch sehr viel lernen muss. Es geht eben nicht immer nur um sie und ihre Probleme, wie ihr selbst Charlotte deutlich macht.

Gerade Charlotte erstaunte mich positiv in dieser Folge. Es scheint, als hätten sie und Samantha ihre Auffassung von Liebe getauscht. Während Samantha Richard hinterher hängt und nicht vom Telefon loskommt, vermittelt ihr Charlotte, dass Richard abgehackt werden muss. So etwas hätte man vor zwei Staffeln noch in umgekehrter Weise vorgefunden. Charlotte, angestachelt von ihrem schwulen Freund Anthony, traut sich was und begibt sich auf die Suche nach ihrer nächsten großen Liebe.

"Wo bleibt denn hier der Sex?", möchte man fragen. Dann sollte man die Augen offen halten! Zwar ufert es in dieser Folge mit den sexuellen Leidenschaften nicht gerade aus, jedoch hat der Zuschauer am Ende die Brüste von Miranda, Charlotte und natürlich Samantha gesehen. Ob das auf diese plakative Weise nötig ist, frage ich mich auch. Natürlich sieht man wieder nichts von der Hauptdarstellerin Sarah Jessica Parker alias Carrie Bradshaw. Die hat nämlich vertraglich festgelegt, dass ihr Brüste in der Serie nicht zu sehen sein sollen.

Fazit

Eine etwas langweilige, aber weiterbringende Folge, in der Carrie schon mal als Marilyn Monroe mit hochfliegendem Rock gezeigt wird. Jedoch wird hier ganz deutlich, was die vier New Yorker hinter sich und noch vor sich haben: "Vielleicht muss man das loslassen, was man war, um das zu werden, was man sein will."

Manuela Fertich - myFanbase

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