Bewertung

Review: #2.11 Evolution

Foto: Kim Cattrall, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Kim Cattrall, Sex and the City
© Paramount Pictures

Die Evolution ist schon so eine Sache. Man hat uns mit dieser Episode einige verschiedene Beispiele geboten, die einen amüsiert und erstaunt haben.

Die feminine Seite

Steffen ist ein netter Typ, das muss ich schon sagen. Doch es fällt auf, wie weiblich er sich in seiner Art gibt. Zunächst habe ich mir gar nichts dabei gedacht, denn es ist für mich vollkommen normal, wenn man sich so gut mit Frauen versteht. Als Steffen aber Charlotte auf den Mund küsste, arbeitete es in meinem Hirn. Es wurde erwähnt, er wäre schwul. Da ist es nicht ungewöhnlich, wenn man eine Frau auf den Mund küsst (meiner Meinung nach). Doch an diesem Kuss war etwas Seltsames. Ich fand ihn zu intensiv. So einen intensiven und leidenschaftlichen Kuss gibt man eigentlich nur jemanden, in den man verliebt ist. Ich hätte es wahrscheinlich auch mit meinen Freunden besprochen. Man kann sich durchaus vorstellen, wie durcheinander Charlotte gewesen sein muss, einfach einen Kuss von einem zu bekommen, der angeblich schwul ist.

Charlottes Bedenken blieben auch dann noch bestehen, als sie Steffens Küche sah und er sogar wusste, von welchem Designer ihr Kleid war. Das wunderte mich wiederum etwas. Es soll ja tatsächlich Männer geben, die guten Geschmack haben. Doch Charlotte ist sich diesbezüglich noch immer unsicher und trifft sich mit Carrie und Stanford in dem Restaurant, in dem Steffen arbeitet. Stanford, der selbst im Männerteam spielt, soll Steffen mal unter seinen persönlichen Radar nehmen und seiner Ansicht nach ist Steffen hetero und diese Einschätzung scheint Charlotte aber noch immer nicht zu reichen. Ich glaube, ich hätte mich nicht getraut, ihn zu fragen, ob er schwul wäre. Dass er ihr dies versichert, schien Charlotte zu beruhigen. Gut ist es daher auch gewesen, als Steffen ihr sagte, sie wolle nicht mit ihm schlafen. Ich denke, es war einzig und allein Charlottes Angst, die verhindert hat, dass sie mit ihm schläft. Diese wurde jedoch ausgeräumt und so vergnügten sich die beiden im Bett.

Doch am Morgen danach scheinen ihre Zweifel wieder aufzuflammen. Denn sowohl Charlotte wie auch Steffen haben Angst vor Mäusen. Jedoch ist diese Phobie bei Steffen sehr viel ausgeprägter als bei Charlotte. Eigentlich ist es etwas schade, dass aus den beiden doch nichts geworden ist. Ich denke, die feminine Seite bei Steffen ist nur sehr viel mehr ausgeprägt, als es bei Männern üblich ist.

Träger Eierstock

Ich hatte schon die Befürchtung, Miranda könnte schwanger sein, als sie bei der Gynäkologin war. Soweit hergeholt war das auch gar nicht. Immerhin hatten Miranda und Steve einige Male Sex und eine Pille ist auch nicht immer sicher. Aber dann war es "nur" ein träger Eierstock. Diese Nachricht muss Miranda erst einmal verdauen. Da ist es nicht gerade hilfreich, von Charlotte zu erfahren, dass ihre Mutter dieselben Medikamente gegen die Beschwerden der Wechseljahre einnimmt. Diese stehen Miranda ja auch noch irgendwann bevor. Aber erst einmal muss sie mit dieser Botschaft wegen des Eierstocks zurechtkommen. Es ist vollkommen verständlich, wenn sie sich Gedanken macht, was in Zukunft sein könnte. Demnach ist ihr Gedanke, sich ihre Eier einfrieren zu lassen, gar nicht mal so dumm. Wer weiß denn, was in einem Jahr ist?

Ich finde es nach wie vor schade, dass Steve und Miranda sich getrennt haben. Auch noch wegen so einer Nichtigkeit. Da hätte man bestimmt drüber reden können. Aber Ablenkung ist bekanntlich die beste Medizin gegen Liebeskummer. Also geht Miranda mit Joseph Essen. Der soll tatsächlich auf Miranda gestanden haben? Das kann man sich nach seinen Argumentationen so gar nicht vorstellen. Ich habe keine Ahnung, wie alt Joseph ist, doch ich denke mal um die Vierzig. Dass man dann als Mann weniger Haare hat, ist völlig normal, und da Männer auch eitel sind, hat er sich Haare verpflanzen lassen. Sah gar nicht mal so übel aus. Vorn an der Stirn etwas platt – aber okay.

Miranda hat es bestimmt hinterher bereut, ihm von ihrem Vorhaben mit den eingefrorenen Eiern erzählt zu haben. Denn Joseph zeigt keinerlei Verständnis und Einfühlungsvermögen für ihre Situation. Nein, er sagt Miranda auf den Kopf zu, dass sie wohl eine Frau ist, die keine Kinder bekommen sollte und sie deswegen einen trägen Eierstock hat! Ich hätte mich noch viel mehr über diesen Kommentar aufgeregt, als es Miranda getan hat. Damit aber nicht genug. Joseph kann es nicht gutheißen, sollte eine Frau im reiferen Alter noch einen Kinderwunsch hegen. Ich schätze Miranda jedoch nicht so ein, dass sie mit Fünfzig noch ein Kind haben möchte. Schön, dass sie dadurch aber neuen Mut und neue Hoffnung geschöpft hat, nicht aufzugeben. Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten, sollte sie doch ein Kind wollen.

Gefühle sind im Weg

Ups, ich war schon etwas erstaunt, dass Samantha mal sehr in einen Mann verliebt war. Was nicht heißen soll, sie sei dazu nicht fähig. Es ist nur ein bisschen schwer vorstellbar, wenn man Samantha nur so kennt, wie sie sich gibt. Nachdem aber erwähnt wurde, dass Dominic ihr das Herz gebrochen hat, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Samantha eben deswegen nur auf Affären aus ist. Wenn das Herz gebrochen wurde, möchte man sich rächen. Genau das möchte Samantha tun und schlägt die Warnungen der anderen in den Wind. Sie schien ja wirklich drüber hinweg zu sein. Vielleicht war ich auch deswegen so zuversichtlich, dass Samantha Dominic Paroli bieten kann.

Ich hätte es ihr so sehr gewünscht, dass sie ihm widerstehen kann. Doch irgendwie hatte ich von Anfang an kein gutes Gefühl was Dominic betraf. Ich kann nicht mal genau sagen, woran es nun gelegen hat. Aber als er erwähnte, mit Anka sei es vorbei, kam mir gleich der Gedanke, Samantha wäre eine Art Lückenbüßerin. Trotzdem ist es mir immer wieder ein Rätsel, wie Männern nach dem Sex klar werden kann, dass sie es doch nochmal mit der anderen Verflossenen versuchen wollen. Samanthas Frust darüber, erneut auf Dominic hereingefallen zu sein, beziehungsweise ihren Gefühlen nicht trauen zu können, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Dies dürfte eine weitere Lehre für sie gewesen sein.

Was da lassen

Auch wenn ich mich recht oft über Big aufrege, hat er es mal geschafft, mich zum Lachen zu bringen. Wahrscheinlich war es seine Vorgehensweise. Carrie deponiert ihren Föhn im Spiegelschrank, um wenigstens etwas von sich bei Big zu haben. Ich musste schon grinsen, als er seinen Blick über die Utensilien schweifen ließ. Eigentlich hätte man erwarten können, dass Big sofort irgendwas sagen wird. Doch anscheinend musste er sich erst eine Strategie überlegen und diese hat Carrie schockiert.

Welche Frau freut sich denn nicht über eine Geschenketüte, die ihr der Liebste überreicht. In diesem Moment freut man sich total, etwas geschenkt zu bekommen und fragt natürlich, um was es sich handelt. Hätte Carrie mich gefragt, hätte ich ihr sofort sagen können, dass sich in der Tüte Sachen von ihr befinden, die sie eigentlich bei Big lassen wollte. Genauso war es nämlich. Dabei glaube ich aber nicht, dass er tatsächlich in der Annahme war, Carrie habe diese Sachen bei ihm vergessen. Dafür war sein Blick bei seiner Entdeckung einfach nicht überraschend genug.

Süß fand ich es, als Carrie ihm klar machen wollte, er solle doch bei ihr ein paar Sachen von sich selbst lassen. Big hat immer eine passende Antwort parat, die eine Unterbringung seiner Sachen bei ihr unnötig erscheinen lassen. Es war dann sehr schön, als Big doch noch einlenkt und er viel lieber noch Zeit mit Carrie in seinem Bett verbringen möchte und es akzeptiert, dass sie doch ein paar Sachen von sich bei ihm deponiert.

Fazit

Es war ingsesamt eine sehr schöne Episode, die gezeigt hat, wie durchsetzungsfähig Frauen doch sein können. Ebenfalls zeigte sie auf, wie hinderlich Gefühle manchmal doch sein können.

Daniela S. - myFanbase

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