Süße Magnolien - Review Staffel 4

Foto:

Ich gebe zu, dass ich vor dieser Review für die vierte Staffel von "Süße Magnolien" nochmal die Review zur letzten Staffel überflogen habe. Nicht, weil ich vergessen habe, was ich geschrieben habe (obwohl es eineinhalb Jahre her ist), sondern weil doch viele Dinge eingetroffen sind, die ich vermutet habe. Allerdings hat man diesmal ernsthaftere Töne angeschlagen, die aber im typischen Stil der Serie gefühlvoll und emotionsgeladen verpackt worden sind.

Foto: JoAnna Garcia Swisher, Brooke Elliott & Heather Headley, Süße Magnolien - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
JoAnna Garcia Swisher, Brooke Elliott & Heather Headley, Süße Magnolien
© 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Durch den Doppelstreik, der 2023 herrschte, wurden Serien mit großer Verspätung veröffentlicht und ganz besonders bemerkte man das bei den Serien, bei denen man ohnehin eine längere Wartezeit einplanen muss. Deshalb hat man bei "Süße Magnolien" einen Zeitsprung von einem Jahr gemacht. Ich bin ja nicht der größte Fan von Zeitsprüngen, weil man meiner Meinung nach dann eine weitere Staffel bräuchte, um die Geschehnisse zu erklären, die man übersprungen hat. Es wirkte aber rund, sodass ich eher dafür gebetet habe, man möge diese tolle Serie fortsetzen. Aus diesem Grund fand ich den Zeitsprung ziemlich logisch, da es vollkommen ausgereicht hat, die passierten Ereignisse nur anzureißen und dann fortzufahren mit der Handlung bzw. mit den Handlungen. Mich hat ehrlich gesagt auch überrascht, dass uns eine Feiertagsstaffel geboten wurde und man die Feiertage genutzt hat, bei denen man ohnehin etwas nachdenklicher und emotionaler ist, wie ich finde und an Emotionen hat es diesmal wieder nicht gefehlt. Man kennt es aber auch nicht anders von der Serie. Begonnen wurde mit Halloween, die Zeit oder viel mehr der Tag, an dem der Schleier ziemlich dünn zwischen den Toten und Lebenden ist. Vielleicht mag ich ihn deshalb nicht so gerne, weil mir das eine seltsame bildliche Vorstellung beschwert. Allerdings war die Halloweenstimmung gar nicht so sehr auf dieses Fest abgestimmt... sondern uns wurde eine Hochzeit geboten und zwar die von Maddie (JoAnna Garcia Swisher) und Cal (Justin Bruening). Ich freue mich sehr für die beiden. Sie haben in der zweiten und auch dritten Staffel einiges durchgestanden und dennoch hat man immer das besondere Band zwischen ihnen gespürt. Ich musste aber wirklich lachen, weil sie es tatsächlich geschafft haben, es vor allen geheimzuhalten. Ich meine, wir sind in Serenity wo jede*r jede*n kennt und Maddie alles mit Helen (Heather Headley) und Dana Sue (Brooke Elliott) teilt und dann kann sie ein solches Geheimnis bewahren? Hochachtung. Ein bisschen kann ich den Ärger oder besser gesagt die Enttäuschung verstehen, eben gerade, weil die drei Magnolien alles besprechen. Ich fand die Hochzeit zwischen den beiden genau richtig. Ihre Beziehung und die Liebe, die dadurch entstanden ist, verlief ja auch eher wie ein Fluss in den ruhigen Momenten.

Partnerlinks zu Amazon

Wie ich schon angesprochen habe, ist Halloween der Tag, wo die Toten mit den Lebenden quasi kommunizieren und die Serie hatte zwar schon in der Vergangenheit emotionale Themen, doch den Tod eines Charakters, der in den ersten drei Staffeln präsent und in gewissen Zügen verhasst war, das ist nochmal was anderes. Ich habe den Spoiler gelesen, bevor ich die entsprechende Episode gesehen habe. Ähnlich wie in manchen Kommentaren geschrieben wurde, habe ich mir auch gedacht: 'Mit dem Tod von Bill (Chris Klein) komme ich klar, der trifft mich nicht so.' Wie schön ich doch mal wieder selbst von meinen Emotionen überrumpelt worden bin. Ich war nie ein großer Fan von Bill. Nur allzu oft hat er sich wie der der Idiot von ganz Serenity aufgeführt, auch wenn er sich zuletzt gebessert hat, auch durch seine Beziehung zu Kathy (Wynn Everett), von der hätte ich gerne mehr gesehen. Es war auch nicht die Nachricht, über Bills Tod, die mich emotional hat werden lassen. Es sind die Reaktion der anderen gewesen und das, was über Bill gesagt wurde. Man soll nichts Schlechtes über Tote sagen, ich war aber doch überrascht, wie über Bill gesprochen wurde, vielleicht lag es auch einfach daran, weil man seine Wandlung nicht gesehen hat und man noch immer das Bild und die Sätze von ihm im Kopf hat, mit denen er sich nicht nur einmal unbeliebt gemacht hat. Und wo wir doch schon mal bei unbeliebt sind...

Foto: Judith Ivey, Süße Magnolien - Copyright: 2025 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Judith Ivey, Süße Magnolien
© 2025 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Bonnie (Judith Ivey), Bills Mutter, ist keine Sympathieträgerin und als solche war sie auch sicherlich nicht gedacht. Allerdings würde ich sie nicht als klassische Antagonistin bezeichnen. Hier haben wir nämlich eines der ernsten Themen, was recht emotional gewesen ist. Bonnie hat getrauert, um ihr Kind. Ohnehin sollten Kinder nicht vor den Eltern sterben, das ist ein Verlust, den man keinem wünscht. Bonnies Trauer war aber auch das, was in meinen Augen gleich noch einen Generationskonflikt und ein gesellschaftliches Thema heraufbeschworen hat, über das sich wirklich IMMER irgendwie streiten lässt. Es gibt nicht nur die fünf Phasen der Trauer, sondern es gibt auch verschiedene Wege, wie man Trauer ausleben kann. Allerdings ist Bonnie eine völlig andere Generation und weniger aufgeschlossen als es Miss Paula (Caroline Lagerfelt) ist und das sorgt für einige Szenen, bei denen ich doch etwas tiefer durchatmen musste, weil sie mich an etwas erinnert haben, was ich selbst durchgemacht habe. Der Verlust von Bill war schlimm für seine Kinder, auch wenn sie im Guten auseinander gegangen sind, aber ich denke, sie haben ihre eigenen Erinnerungen an ihren Vater, die ihnen helfen und letztlich hat das auch Bonnie verstanden, da es Bill vor langer Zeit verstanden hat, dass sie sich nicht in die Erziehung von Maddie einmischen sollte. Das unterstreicht für mich auch, dass Bill großes Vertrauen in Maddie hatte und damit völlig richtig lag.

Ich finde immer, solche Todesnachrichten, wenn die Personen noch nicht so alt gewesen sind oder im selben Alter wie Ronnie (Brandon Quinn) gewesen sind, ist das wie ein Warnschuss oder Weckruf und man kommt in eine Phase, bei der man über vieles nachdenkt. Darüber nachdenkt, was einem wirklich wichtig ist. Ronnie möchte Spuren hinterlassen, was ich vollkommen verstehen kann, man soll sich an ihn erinnern und zwar nicht nur, wie er war, sondern was er erschaffen und geschaffen hat. Dass das potenzielle Muster wieder bei Dana Sue aufkommen lässt, ist ebenfalls nachvollziehbar und ich konnte es wirklich fühlen, was sie bewegt. Schön, dass Dana Sue und Ronnie doch einen Kompromiss gefunden haben, zumal es für sie nochmals intensiver sein dürfte, wenn Annie (Anneliese Judge) aufs College geht. Gut hat mir die Next Generation der süßen Magnolien gefallen, die Annie geholfen haben. Leider musste man noch irgendwie einen Konflikt bei Ty (Carson Rowland) und Annie einführen, bei dem ich mich doch gefragt habe, ob er nötig gewesen wäre. Sie finden sicher eine Lösung, wie sie die lange Trennung oder auch Fernbeziehung überstehen können, auch wenn es bei dem jungen Liebesglück nicht so glücklich gewählt ist.

Foto: Dion Johnstone & Heather Headley, Süße Magnolien - Copyright: 2025 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Dion Johnstone & Heather Headley, Süße Magnolien
© 2025 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Glücklich sind auch endlich Helen und Erik. Auch hier war es Bills Tod, die die beiden dazu bewogen hat, endlich zueinander zu finden und worüber ich mich wirklich sehr gefreut habe. Die zerbrochene Vase habe ich dabei gar nicht mal so sehr als Konflikt empfunden, mir hat die Symbolik hinterher sehr viel besser gefallen und dass sie den nächsten Schritt gegangen sind. Wir haben mit einer Hochzeit begonnen und enden mit einer Verlobung zum Weihnachtsfest. Dabei wurden auch gleich noch Maddies Familie erweitert: Cal, seine Mutter Iris (Jodi Benson), Noreen (Jamie Lynn Spears), Becks und Isaac (Chris Medlin). Ich hatte ja ein bisschen Sorge, dass mit der Enthüllung, Bill ist Isaacs leiblicher Vater, die Freundschaft in die Brüche geht. Ich konnte Noreen verstehen, aber auch genauso gut, dass er nach dem richtigen Zeitpunkt gesucht hat, da es ja eine Enthüllung war, die Nachwirkungen hatte. Noreen hat sich aber wirklich toll entwickelt.

Kommen wir noch zu dem Thema, was die Staffel bestimmt hat: Die Stadt steht kurz vor der Pleite und Peggy Martin (Brittany L. Smith) als neue Bürgermeisterin macht sich eher unbeliebt. Das Thema ist zwar sehr realistisch und wurde auch gut einbezogen und dennoch war ich eher genervt davon, wie dominant es letztlich war, da ich nie vom Schlimmsten ausgegangen bin. Ich bin aber mal gespannt, wie man Maddies Jobangebot und die Annahme dessen in eine mögliche fünfte Staffel einbinden wird. Leider fand ich Cal diesmal eher fehl am Platz, was sicherlich auch mit Bills Tod zu tun hat. Ich fand aber in den meisten Episoden, er und Maddie leben eher nebeneinander als miteinander. Es wäre schön, wenn man das ändern würde.

Fazit

Die vierte Staffel von "Süße Magnolien" hat diesmal ernstere und nachdenklichere Töne angeschlagen, die recht emotional waren und uns vielleicht auch einen Blick in die Zukunft gegeben haben. Trotz allem wurde auch diesmal wieder wunderbar unterstrichen, wie eng und wichtig die Freundschaft der drei Magnolien ist und die wird immer das Herzstück der Serie sein.

Die Serie "Süße Magnolien" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

Zur "Süße Magnolien"-Reviewübersicht

Kommentare