Süße Magnolien - Review Staffel 2

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Die Netflix-Serie "Süße Magnolien" ist mit der zweiten Staffel zurück und ich bin wirklich froh, dass ich die erste Staffel letztlich doch erst kurz vorm Start der zweiten geguckt habe, denn nach diesem Cliffhanger hätte ich es nicht ausgehalten, solange warten zu müssen. Insgesamt muss ich sagen, dass mir die zweite Staffel auch noch besser gefallen hat, weil Charaktere wie Cal (Justin Bruening) auch mehr Profil, Ecken und Kanten bekommen haben und man noch mehr auf wichtige Details geachtet hat, die teilweise echt ans Herz gingen. Wie mein Gesamteindruck war? Lest es hier nach.

Foto: Anneliese Judge, Carson Rowland & Logan Allen, Süße Magnolien - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Steve Swisher/Netflix
Anneliese Judge, Carson Rowland & Logan Allen, Süße Magnolien
© 2021 Netflix, Inc.; Steve Swisher/Netflix

Ich bin ehrlich froh, dass man nach dem Cliffhanger der ersten Staffel keinen Zeitsprung gemacht hat. Nach dem Autounfall und der Spannung, hätte ich es doof gefunden, wenn man einen Cut gemacht hätte und dann mit einem Zeitsprung nicht gewusst hätte, was dazwischen passiert wäre. "Süße Magnolien" hat sich dafür richtig Zeit gelassen und uns nicht nur am Genesungsprozess von Ty (Carson Rowland) und Kyle (Logan Allen) teilhaben lassen und an ihrer seelischen Verfassung, sondern auch wie Maddie (JoAnna Garcia Swisher) und Dana Sue (Brooke Elliott) das Ganze verarbeitet haben. Bevor ich genauer auf die Traumabewältigung der Jungs zu sprechen komme, möchte ich erst auf die von Dana Sue eingehen. Dana Sue ist zwar immer extrem hart zu ihrer Tochter Annie (Anneliese Judge) und lässt bei mir immer das Gefühl aufkommen, dass sie sie kontrollieren will, was zugegeben manchmal anstrengend ist zum Anschauen. Doch gerade nach dem Unfall und der Angst um ihre Tochter, hat sie jetzt vor ihren Freundinnen zugegeben, dass sie Annie einfach nicht leiden sehen will. Dass Annie immer nett und freundlich und hilfsbereit ist, immer stark ist und trotzdem nie wirklich ihr Glück bekommt, was sie aber endlich mal verdient hätte. Ich mache Maddie gewiss keine Vorwürfe, jedoch konnte ich Dana Sue in dieser Szene sehr gut verstehen, denn wenn man sich besonders nochmals das Ende der ersten Staffel ins Gedächtnis ruft, muss ich ihr da leider zustimmen. Süß fand ich aber auch Dana Sues Versöhnung mit Maddie und Helen (Heather Headley): Magnolien und Zuckerarmbänder. Das sind diese kleinen Details, die diese Freundschaft so besonders machen. Aber kommen wir jetzt mal auf den Heilungsprozess von Kyle und Ty zu sprechen. Ty tat mir zwar auch leid, gerade weil sein großer Traum ja nach und nach zerplatzt ist, aber er hat zumindest in Gabe (Al-Jaleel Knox) einen richtig tollen Freund (den ich in dieser Staffel doch ein bisschen vermisst habe). Bei Kyle zeichnete sich jedoch zum Ende der ersten Staffel ab, dass bei ihm mehr im Argen liegt, als man zuerst vermutet hat. Denn der Streit auf Jacksons (Sam Ashby) Party kam ja nur auf, weil Kyle sich unsichtbar gefühlt hat und das kann ich sehr gut nachvollziehen, besonders wenn man dann auch noch so schwer verletzt ist, wie er und sich nicht traut, sich wem anzuvertrauen. Zwar konnte ich auch Maddies Vorgehensweise verstehen, dass sie mit Ashley (Gary Weeks) einen Therapeuten zurate gezogen hat, ein bisschen bitter ist mir das Ganze aber doch aufgestoßen. Nach dem Weggang von Noreen (Jamie Lynn Spears) offenbarte Kyle, dass er in ihr eine Freundin gefunden hat und dass er unter ihrem Weggang am meisten leidet, aber so wirklich hat man ihm das ja nicht zugestanden. Ich war zwar auch überrascht, als Noreen plötzlich zu sehen war, aber das lag einfach nur daran, weil diese Antwort quasi auf der Hand lag und ich nicht von selbst drauf gekommen bin, denn sie ist Kyle eine wahre Freundin. Wenn man mal die Umstände bedenkt, in denen sie sich befindet (ich meine damit nicht die Schwangerschaft), dann weiß ich nicht, ob es für jede*n so selbstverständlich gewesen wäre, plötzlich auf der Matte zustehen, weil ein Freund in (seelischer) Not ist. Das anschließende Gespräch mit Maddie fand ich dann auch etwas holprig, auch wenn ich Maddies Standpunkt ebenso gut nachvollziehen konnte. Gerade bei Noreen konnte man aber im Verlauf der ersten Staffel erkennen, dass sie sich gewandelt hat.

Foto: Brooke Elliott, Heather Headley & Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix
Brooke Elliott, Heather Headley & Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien
© 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix

Einen Wandel gab es aber auch bei den Charakterkonstellationen und hier meine ich besonders in Sachen Liebe. Ich bin aber erst einmal verdammt froh, dass Maddie von ihrem 'Trip' runter ist, Bill (Chris Klein) vielleicht ja doch zurücknehmen zu wollen. Denn abgesehen von dem Autounfall, der wahrscheinlich auch in irgendwelcher Art und Weise zustande gekommen wäre, auch wenn Bill Ty kein Auto geschenkt hätte, ist er einfach auch jemand, bei dem man sich sicher nicht immer drauf verlassen kann, dass er da ist, wenn es drauf ankommt und genügend Verfehlungen hat er nun wahrlich, auf die eine komme ich später noch zu sprechen. Nun aber zurück zu den Liebeskonstellationen. Ich habe da nämlich zwei neue Lieblingspaare, mit denen ich nicht wirklich gerechnet habe. Zwar habe ich Helen auch verdammt gerne mit Ryan (Michael Shenefelt) gesehen, weil man einfach auch noch immer spürt, wie wahnsinnig viel die beiden miteinander verbindet, aber ich war auch nie von den Szenen abgeneigt, die es zwischen Helen und Erik (Dion Johnstone) in der ersten Staffel gegeben hat. Ich hätte aber nie wirklich für möglich gehalten, dass aus den beiden mal mehr werden würde. Wobei man hier wahrscheinlich auch anmerken kann, dass das Schicksal sie verbunden hat. Bereits in der ersten Staffel wurde ja angedeutet, dass Erik eine tiefe Verletzlichkeit in sich trägt, die in der Vergangenheit liegt und die zumindest mit einer Frau zu tun haben muss. Aber die Tragik dahinter ist eben nicht nur, dass Erik Frau und Kind verloren hat und sich die Schuld daran gibt, weil er in seinen Augen Fehler gemacht hat, sondern dass Helen sich erst über ihre Schwangerschaft gefreut hat (wie ich auch) und dann eine Fehlgeburt erlitten hat. Zwar haben ihr auch Maddie und Dana Sue beigestanden, aber gerade Erik war es ja, der für sie da war und sich dadurch auch selbst öffnen konnte. Das hat mich sehr berührt, auch weil die Momente, in denen Helen alleine mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer gewesen ist, so ergreifend emotional von Heather Headley gespielt worden sind. Ich hoffe wirklich, dass Helen noch zu ihrem Wunschkind kommen wird, denn das ist ihr so von Herzen zu gönnen, gerade auch wenn man sie mit ihren Patenkindern erlebt, wo man hier eine ebenfalls wunderbar emotionale Szene zwischen Helen und Ty geschaffen hat, die beiden geholfen und gezeigt hat, dass man immer um das kämpfen muss und soll, was einem wichtig ist.

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Foto: Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix
Joanna Garcia Swisher, Süße Magnolien
© 2021 Netflix, Inc.; Richard Ducree/Netflix

In diesem Zusammenhang, auch wenn Ty und CeCe (Harlan Drum) getrennte Wege gehen, finde ich es schön, dass man CeCe auch in dieser Staffel sehen durfte und man ihr noch mehr Facetten gegeben hat. Dass die Paarung mit Ty sein Ende finden wird, war mir klar, wenn ich auch nicht genau beschreiben kann, warum. Aber die beiden wirkten beim Zusammenkommen eben eher wie die Kumpeltypen, wo sie nun wieder angekommen sind. Ich bin gespannt, wenn Netflix eine dritte Staffel bestellt, ob Ty tatsächlich mit Annie zusammenkommen wird. Ich persönlich bin mir da noch nicht sicher, ob ich das wirklich möchte, da der Grund dafür Jackson ist. Ehrlich gesagt kann ich das selbst nicht ganz glauben, aber mir gefällt die Paarung zwischen Annie und Jackson wahnsinnig gut. In der ersten Staffel war er wirklich ein Außenseiter, wenn nicht sogar der Antagonist. Doch Jackson hat weitere Facetten bekommen, die ihm wahnsinnig gut stehen und seine gemeinsamen Szenen mit Annie sind zuckersüß. Ich hoffe nur, dass man das nicht wieder durch seine Mutter Mary (Allison Gabriel) kaputt machen wird, denn ich glaube, sie ist wirklich ein absolutes und rücksichtsloses Biest, wenn es darum geht, ihre Belange durchsetzen zu wollen. Damit würde nämlich auch die aufkeimende Beziehung zwischen Kyle und Nellie (Simone Lockhart) kaputt gemacht werden und das fände ich ebenso schade.

Foto: Chris Medlin & Heather Headley, Süße Magnolien - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Chris Medlin & Heather Headley, Süße Magnolien
© 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Apropos kaputt machen in Sachen Beziehungen: Ich finde es ja gut, dass man Cal Ecken und Kanten verpasst hat und er eben nicht der makellose Prinz auf dem weißen Pferd ist, der Maddie zur Rettung geeilt kam. Ich finde es aber echt ein bisschen doof, dass es bei Maddie manchmal den Anschein hat, dass sie Cal zu sehr mit Bill vergleicht. Letzterer hat zwar echt viel Scheiße gebaut und die Verlässlichkeit in Person ist er ja nun auch nicht wirklich, aber Cal ist ein vollkommen anderer Typ. Er meint es ehrlich, er arbeitet an seinem Aggressionsproblem, weshalb mir hier auch das Ende der Staffel etwas missfällt. Ich glaube zwar nicht, dass Cal in den Knast kommt, aber dass gerade die Schlägerei im Sullivan und Cals Abführung einen Knacks in die Beziehung mit Maddie bringen könnte. Positiv sieht es dagegen bei Dana Sue und ihrem (Noch-) Ehemann Ronnie (Brandon Quinn) aus. Ich finde ja, dass Brandon Quinn eine absolute Bereicherung für den Hauptcast ist. Hier konnte ich auch verstehen, dass Dana Sue noch immer verletzt ist. Mir fiel allerdings auch auf, dass sie einen ähnlichen Fehler wie schon in der ersten Staffel gemacht hat: Immer alles alleine schaffen zu wollen und stark zu sein und das funktioniert einfach nicht (auf die Dauer). Ich denke aber doch, dass Dana Sue und Ronnie ihre Eheprobleme aufarbeiten können. Dagegen ist bei Maddie und Bill sowieso schon alles verloren und gerade nach der Enthüllung, dass er damals etwas mit Peggy (Brittany L. Smith) hatte und Isaacs (Chris Medlin) Vater ist. Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn es Erik gewesen wäre oder sonst wer, aber nicht Bill. Trotz allem gefällt mir, dass Issac und jetzt auch Noreen in Serentiy dazugehören und im Familien- und Freundeskreis aufgenommen worden sind. Wer weiß, vielleicht bilden Isaac, Noreen und die kleine Rebecca ja auch noch eine Familie. Ich hoffe zudem auch, dass Helen nicht den Heiratsantrag von Ryan annimmt. Nicht, weil ich den beiden kein gemeinsames Glück wünsche, sondern weil eben noch Helens Schwangerschaft bzw. Fehlgeburt zwischen den beiden noch nicht zur Sprache gekommen ist, was Ryan sicherlich nicht einfach mal so verdauen wird.

Gerne möchte ich noch kurz zu den Highlights kommen, die mir persönlich am Herzen liegen:

  • Mir tut es sehr leid um Miss Frances (Cindy Karr), aber gerade die Planungen für die Beerdigung und das Zusammensein haben ja gezeigt, wie viel sie dieser Stadt gegeben hat und dass man ihr Andenken immer weiterführen wird.
  • Ich frage mich, welche Verbindungen die verrückte Blonde (Wynn Everett) wohl haben wird?
  • Mir ist erst jetzt Maddies Halskette aufgefallen. Für mich symbolisiert sie ja, dass sie ihre Kinder über alles liebt und sie immer bei sich haben wird.
  • Ich muss sagen, dass ich Caroline Lagerfelt als Paula hier einfach liebe, weil sie so eine liebevolle und weise Mutter ist, die einfach Herzensgüte ausstrahlt, völlig anders als in "Gossip Girl".
  • Ich frage mich, warum man uns über eine Staffel hat warten lassen, bis man Heather Headley hat singen hören? Bitte mehr davon!


Fazit

Die Ereignisse in der zweiten Staffel von "Süße Magnolien" haben nochmals umso deutlicher gezeigt, warum sich die Serie solch großer Beliebtheit erfreut und ziemlich weit oben in den Top-10-Listen von Netflix auf der ganzen Welt steht. Die Macher*innen haben einfach ein unglaubliches Gespür und Feingefühl dafür, was die Zuschauer*innen mögen und berührt. Man kann wirklich nur hoffen, dass sich Netflix für eine Verlängerung einer dritten Staffel entscheidet, da diese Serie definitiv noch nicht auserzählt ist.

Die Serie "Süße Magnolien" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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