Savage Beauty - Review Staffel 2

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Im Jahr 2022 entpuppte sich die sechsteilige Miniserie "Savage Beauty" für mich bei Netflix zu einem wahren Überraschungshit und nach dem Cliffhanger habe ich mir sehr eine zweite Staffel gewünscht und diese hat echt auf sich warten lassen. Wie sie mir gefallen hat? Das könnt ihr jetzt nachlesen.

Foto: Rosemary Zimu, Savage Beauty - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Rosemary Zimu, Savage Beauty
© 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Ich finde es nach wie vor schade, dass es so wenig Serien aus Südafrika schaffen, dass man sie auch mal zu sehen bekommt. Vielleicht ist das der Grund, dass man bei "Savage Beauty" vorher nichts von der Veröffentlichung der zweiten Staffel gehört oder gelesen hat. Umso erfreuter war ich aber, als sie dann auf einmal bei Netflix war, denn die Ereignisse aus dem Finale der ersten Staffel schrien förmlich nach Verlängerung. Diese hatte ich mir aber anders vorgestellt und ich hatte zeitweise auch ein bisschen den Eindruck, man würde die eigentliche Thematik irgendwie aus den Augen verlieren. Diese war, dass Zinhle (Rosemary Zimu) die Machenschaften der bekannten und anerkannten Familie Bhengu aufdecken wollte, die bereits zu Zeiten, als sie noch ein Kind war, stattgefunden haben. Das Motto war also in meinen Augen: Macht macht gierig und vor allem gefährlich und das gilt für Täter und Opfer, da Zinhle auch nicht ohne war und genau das dreht die zweite Staffel in eine völlig andere Richtung, nur um am Ende dann eigentlich wieder zum Ausgangspunkt zu kommen.

Die Staffel gleich mit einem Mord an Ndu (Oros Mampofu) zu beginnen und einer anschließenden Beerdigung, fand ich mutig, da es zunächst ganz anders wirkte. Ich habe tatsächlich um das Leben von Don (Dumisani Mbebe) gebangt, obwohl ich ihn alles andere als mag. Was aber nach der Beerdigung passierte, habe ich nicht erwartet. Also Zinhles Schicksal habe ich nicht erwartet und so habe ich dann tatsächlich auch überlegt, wie man die Staffel sinnvoll fortsetzen wollen würde, wenn man vom Grundthema erst einmal abweicht und eine ganz andere Richtung einschlägt und dann auch noch neue Charaktere einführt, mit denen ich erst einmal nicht viel anfangen konnte. Doch ich habe mich getäuscht. Man hat sozusagen das 'Pferd von hinten aufgesattelt' und das war wohl die klügste Entscheidung, um mit jeder Episode die Spannung zu halten und interessante Cliffhanger zu haben, die dafür sorgen, dass man ganz automatisch weiterguckt.

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Habe ich in meiner Review zur ersten Staffel noch geschrieben, dass Don doch nur so agiert hat, um seine Frau Grace (Nthati Moshesh) im Zaum zu halten, muss ich wohl jetzt meine Ansicht darüber revidieren. Grace ist ganz gewiss kein Unschuldslamm, aber Don als Mann hat in meinen Augen nochmal eine ganz andere Gewichtigkeit für seine Taten, zumal er auch ziemlich emotionslos, aber dafür umso ausdrucksstärker und kompromissloser agiert hat. Etwa die Hälfte der Staffel war vorbei und ich fing an, mit Grace Mitleid zu haben, obwohl ich ihre Taten nicht vergessen habe, doch man erkannte, dass sie wirklich Reue empfand und zum ersten Mal habe ich auch gesehen, dass sie eine bessere Mutter für Phila (Jesse Suntele) sein will, nachdem Ndu gestorben ist. Ich denke aber auch, dass das nur ein Teil ihres Trauerprozesses war und Richard (Tony Kgoroge) eher etwas mit ihrer Wandlung zu tun hatte. Umso interessanter und spannender fand ich daher seine und Charlies (Lebogang Fisher) Rolle in der Staffel. Wie ich sagte, hat man von hinten aufgesattelt und je weiter die Staffel voranschritt, desto klarer wurde mir, dass Richard und Charlie einen Rachefeldzug planen. Allerdings muss ich auch hier zugeben, dass ich Charlie in ihrer Vorgehensweise sogar schlimmer fand. Hatte ich doch bei Richard besonders gegen Ende der Staffel den Eindruck, dass er auf Gerechtigkeit aus ist, empfand ich es bei Charlie als fast rücksichtslose Rache.

Foto: Nthati Moshesh, Savage Beauty - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Nthati Moshesh, Savage Beauty
© 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Aber wie gesagt war es letztlich Don, der schlimmer agiert hat und es war dazu in meinen Augen noch ziemlich symbolisch. Quasi haben sich am Ende gleich mehrere Kreise geschlossen. Hat Grace damals das Gebäude in Brand gesteckt, war es diesmal Don – mit der damaligen Brandstifterin. Ich kann durchaus verstehen, dass Grace nicht anders von den Ereignissen losgekommen wäre, zumal Don ein mächtiger Mann ist, der das bekommt, was er will. Wobei er in dieser Staffel und besonders in der finalen Episode das bekommen hat, was er verdient hat. Das war für mich ein weiterer und vielleicht der größte WTF-Moment in dieser Staffel. Genial fand ich aber auch, wie man Ndu trotz Tod in die Staffel eingebunden hat und er letztlich seinen 'Frieden' gefunden hat. Wie mächtig Don ist, hat auch gezeigt, wie sehr er Thando (Angela Sithole) und auch Linda (Nambitha Ben-Mazwi) auf eine Art beeinflusst hat, die schon erschreckend war, weil sie untermauert hat, dass man ihm nicht entkommen kann, auch wenn es Thando versucht hat, wodurch ihre Beziehung zu Linda fast in die Brüche gegangen ist.

Der Cliffhanger im Staffelfinale schreit förmlich nach einer dritten Staffel, diese könnte nämlich eine völlig andere Ausrichtung haben, die sich positiv auf die verbliebenen Charaktere auswirken könnte, was unglaublich spannend wäre. Spannend und emotional fand ich auch, wie man Noni (Eve Rasimeni) als Nebencharakter in die Handlung weiter eingebunden hat und es dann einen Moment mit Grace gab, bei dem ich doch schlucken musste und der für mich unterstrichen hat, wie verletzlich Grace eigentlich ist.

Fazit

Hatte ich im Fazit der ersten Staffel noch geschrieben, dass es einige Verbesserungen geben könnte, muss ich jetzt sagen: Gut gemacht. "Savage Beauty" hat mal wieder bewiesen, dass es tatsächlich nur wenige Episoden braucht, um eine gute Handlung fortzusetzen und spannende Wendungen zu haben. Hoffen wir mal, dass Netflix eine dritte Staffel genehmigt, ansonsten schneiden sie sich ins eigene Fleisch.

Die Serie "Savage Beauty" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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