Die besten Beziehungen 2009/2010
Platz 7: Veronica, Linda & Ted (Better off Ted)

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Die kurzlebige Sitcom "Better off Ted" ist reich an einzigartigen Beziehungen, obwohl die Serie eher als Arbeitsplatzsatire funktioniert als als zwischenmenschliche Soap. Da sind zum einen die beiden kongenialen Wissenschaftler Phil (Jonathan Slavin) und Lem (Malcolm Barrett), die ein denkwürdiges Duo darstellen und dem Zuschauer eine Fülle an herrlichen Situationen und Gags bieten. Aber richtig in unsere Herzen gespielt haben sich die drei Protagonisten Veronica (Portia de Rossi), Ted (Jay Harrington) und Linda (Andrea Anders). Die Dynamik und die Freundschaft die man innerhalb dieser drei Personen über den Verlauf der letzten beiden Staffeln aufgebaut hat, sind so erfrischend anders und unterhaltsam, dass sie sich spielend einen Platz in unserer Top-Liste der TV-Beziehungen verdient haben.

"You got me, and baby I got you."

Foto: Jay Harrington, Better Off Ted - Copyright: Comedy Central
Jay Harrington, Better Off Ted
© Comedy Central

In den meisten Serien wäre eine Konstellation zwischen einem Mann und seinen zwei Kolleginnen, zu denen dieser sich hingezogen fühlt, von Vorneherein voller unvermeidbarer Klischees. Wenn die Gefühle mit ins Spiel kommen, unwiderstehliche Anziehungskraft zwischen dem einen Part des Triangels und eine Affäre in der Vergangenheit des anderen Teiles des Dreieckes, pflegt es der normalen Serienlogik nach kompliziert zu werden. Aber nicht bei "Better off Ted", denn obwohl Ted einerseits heillos verknallt in seine Kollegin Linda ist, die diese Gefühle durchaus auch erwidert und er gleichzeitig einen heißen One-Night-Stand mit seiner Chefin Veronica hatte, verbindet diese Drei eine tolle Freundschaft. Und das wunderbare daran ist, dass sie untereinander in jeglicher Kombination für allerbeste Unterhaltung sorgen. Sei es mit Ted und Veronica, die vollkommen locker mit ihrem sexuellen Intermezzo umgehen und auch wenn es sie in der Hitze des arbeitsalltäglichen Gefechts immer mal wieder überkommt und sie kurz vor einem weiteren Abenteuer stehen, sind sie in erster Linie gute Freunde, die sich respektieren und schätzen. Frei nach Veronicas Motto: " We respect and even are attracted to each other, but if we ever got together, it would be a bloodbath." So ist es Ted, der Veronica in ihrer komplizierten Affäre mit dem Magier Mordor unterstützt, sowohl gegen die öffentliche Blöße, die damit einhergeht, als auch später gegen Mordor selbst, der Veronica betrügt. Sie arbeiten eng miteinander, kennen ihre gegenseitigen Stärken und Schwächen und ergänzen sich dabei perfekt.

Auch mit Linda verbindet Ted eine wunderbare Freundschaft, die aber besonders zu Beginn noch sehr davon beherrscht wird, dass sie sich unweigerlich zueinander hingezogen fühlen. Aber Ted will sich nicht auf eine Beziehung mit der attraktiven Produkttesterin einlassen, um seine Tochter vor Enttäuschungen bewahren, und als Linda als Figur nicht mehr hauptsächlich als Teds Love Interest behandelt wird, kann sie zu voller komödiantischer Blüte aufblühen. Man ahnt zu Beginn noch gar nicht, welche schräge Person da in der zarten, blonden jungen Frau steckt. Doch spätestens als sie die Firmenpolitik zur Freigabe von sexuellen Anzüglichkeiten am Arbeitsplatz ausnutzt, um es den notorischen, männlichen Schwerenötern heimzuzahlen gibt es kein Halten mehr. Um es wieder einmal mit Veronicas Worten zu formulieren: " You should jump on that, Ted, before the crazy outweighs the hot." Die Anziehungskraft zwischen Ted und Linda kommt aber nie wirklich zum Erliegen, wird nur etwas mehr in den Hintergrund gedrängt. So bleibt für den Fan der Serie doch noch die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss dieses Paares in den zwei noch ausstehenden ungesendeten Episoden.

Gegen Mitte der 2. Staffel kommt aber, zusätzlich zu den beiden schon recht eingespielten Kombinationen Teds mit seinen Kolleginnen, die der Frauen untereinander hinzu. Es gab zwar zuvor schon einige Konstellationen, in denen Linda und Veronica direkt miteinander zu tun hatten, aber dabei war doch Veronica immer diejenige, die klar die Hosen anhatte. Als sie aber gemeinsam beginnen einen Test zu manipulieren um Ted eines besseren zu belehren (und dabei dessen Tochter als Testobjekt benutzen), sich erbittert im selbsterfundenen Linda-Bagel-Game bekämpfen und schließlich in einer Good-Cop-Bad-Cop-Parodie als Spendeneintreiber zusammenarbeiten, bis letztendlich Linda (!) einem Veridian-Geschäftsleiter eine Kopfnuss verpasst und sie ein gemeinsames Duo Infernale bilden, werden sie zum heimlichen Dream Team der Serie. Und als sie sich dann an Ted wenden, damit der sie aus dem Schlamassel wieder herausholt, wird dieses noch einmal gesteigert, durch die perfekte Unterhaltung, die entsteht, wenn sie als Dreiergespann agieren. Und müsste ich mich entscheiden, mit wem seiner Schauspielerkolleginnen Jay Harrington die bessere Chemie hat, ob mit Portia de Rossi oder Andrea Anders, so würde man mich damit vor eine unlösbare Aufgabe stellen. Da aber auch die beiden Damen sichtlich Spaß daran haben, sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen anzustachelnd und dem Zuschauer dabei die Lachtränen in die Augen treiben, kann man hier nur von einer absoluten Win-Win-Win-Situation sprechen.

Veronica Palmer, Ted Crisp und Linda Zwordling sind als einzelne Charaktere wunderbare Schöpfungen der Serienwelt, zum Liebhaben und Kaputtlachen, aber im Team sind sie eine denkwürdiges Gespann für die Hall of Fame der Comedy-Unterhaltung. Man könnte glatt vermuten, ein findiger Veridian Dynamics Wissenschaftler hätte sie in die Welt gesetzt; vielleicht Phil und Lem, um der Welt zu beweisen, dass sie keine "evil scientists" sind?

Cindy Scholz - myFanbase

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