Der US-Serienherbst 2006: Neue Helden und alte Bekannte
FOX – Oh weh O.C.
Das Sorgenkind des Senders FOX trägt den Namen "O.C., California". Während die ersten drei Staffeln noch von 7 bis 9 Millionen Zuschauern verfolgt wurden, schalteten bei der Premiere der 4. Staffel am 2. November 2006 nur noch 3,39 Millionen Zuschauer ein. Dies ist ein unterdurchschnittlicher Wert, der den Verantwortlichen des Senders einige Kopfschmerzen bereitet haben dürfte. Zwar stiegen die Quoten in den folgenden Wochen etwas an, blieben aber noch immer weit hinter den Erwartungen zurück. Die durchschnittlich weniger als 4 Millionen Zuschauer machten "O.C., California" zur zweitschlechtesten Abendserie des Senders FOX im Herbst 2006. Zum Vergleich: die ebenfalls auf FOX ausgestrahlte Serie "Dr. House" wird derzeit im Durchschnitt von über 15 Millionen Zuschauern verfolgt, was die Jungs und Mädels aus dem sonnigen "O.C., California" - das muss man leider so sagen - ziemlich alt aussehen lässt. "Dr. House" darf sich als die erfolgreichste Serie des Senders FOX im Herbst 2006 feiern lassen, wohingegen "O.C.,California" ein vorzeitiges Ende droht. Was aber sind die Ursachen für den rapiden Quotenrückgang bei "O.C., California"? Ist mit dem Tod der Serienfigur Marissa auch das Interesse vieler Fans an der Serie gestorben? Hat sich die Serie abgenutzt oder ist die Konkurrenz einfach zu stark? Sind Teenie-Serien längst out? Wer an dieser Stelle auf eine Antwort wartet, wartet vergeblich. Sorry!
NBC - Neue Helden braucht das Fernsehen
Dem Sender NBC, dessen größter Erfolgsgarant jahrelang die Serie "Emergency Room" war, ist das Kunststück gelungen, das alle Sender in jedem Herbst aufs neue zu schaffen versuchen: die Entwicklung einer neuen Hitserie. Mit "Heroes" erntete NBC nicht nur bei den Kritikern sofort großes Lob, auch die Zuschauer waren auf Anhieb begeistert. Von September bis Dezember 2006 verfolgten durchschnittlich über 15 Millionen Zuschauer die Serie, die damit Platz drei der erfolgreichsten Sendungen von NBC hinter Football und der Spielshow "Deal or No Deal" belegt. Dagegen kommt auch der Dauerbrenner "Emergency Room" mit durchschnittlich 13,70 Millionen Zuschauern nicht mehr an. Großes Kompliment an die "Heroes", die bei solchem Erfolg in den USA große Chancen haben, auch bald Deutschland zu erobern.
ABC – Ärzte, Inseln und verzweifelte Hausfrauen
Natürlich hat auch der Sender ABC versucht, neue Serien zu integrieren, was mit "Brothers and Sisters", einer neuen Dramaserie mit dem ehemaligen "Ally McBeal"- Star Calista Flockhart (durchschnittlich 12,60 Millionen Zuschauer), auch ganz gut funktioniert hat. Die Erfolgsgaranten sind aber nach wie vor die etablierten Serien, allen voran "Grey's Anatomy". Die Krankenhausserie wurde im Herbst 2006 von durchschnittlich 21,37 Millionen Zuschauern verfolgt und darf sich damit offiziell als "Straßenfeger" bezeichnen. Die Staffelpremiere am 21. September 2006 sahen über 25 Millionen Zuschauer, so dass man an diesem Tag sicher viel leichter Plätze in Restaurants bekommen konnte, als gewöhnlich.
Auch für die "Desperate Housewives" lief es ausgesprochen gut. Die ersten zehn Episoden der 3. Staffel, die am 24. September 2006 startete, verfolgten durchschnittlich 21,25 Millionen Zuschauer, womit sich die Hausfrauen direkt hinter "Grey's Anatomy" in der ABC- Beliebtheitsskala einreihen und ganz offensichtlich keinen Grund zur Verzweiflung haben. Zumindest in Bezug auf die Quoten nicht.
Vergessen dürfen wir natürlich auch unsere verlorenen Insulaner aus "Lost" nicht. Die Mysteryserie holte zwar auch im Herbst 2006 Quoten, von denen die meisten Serien nur träumen können, doch im Vergleich zu "Grey's Anatomy" und den "Desperate Housewives" musste "Lost" doch ein wenig zurückstecken und erreichte im Durchschnitt 17,84 Millionen Zuschauer. Damit reiht sich die Serie noch hinter ABCs Tanzshow "Dancing with the Stars" ein.
CBS – Mord und Totschlag beim Marktführer
Auch im Herbst 2006 schaffte es CBS an die Spitze der US-Sender und konnte mehr Zuschauer anlocken, als die Konkurrenz, wenngleich vor allem ABC nicht einfach zu schlagen war und CBS einen harten Quotenkampf lieferte. Die Erfolgsgaranten von CBS sind nach wie vor die Crime-Serien. Die fiktiven Morde und ihre clevere Aufklärung locken immer wieder Millionen von Zuschauern an. So wurde das auch in Deutschland sehr erfolgreiche "CSI" von durchschnittlich 21,81 Millionen Zuschauern verfolgt und setzte sich damit knapp gegen ABCs "Grey's Anatomy" durch. Auch die "CSI"-Ableger "CSI: Miami" und "CSI: New York" durften sich über bis zu 18 Millionen Zuschauern freuen. Noch kommen ABCs Ärzte, Hausfrauen und verschollene Inselbewohner nicht gegen das Mord und Todschlag-Programm von CBS (das meine ich ganz positiv) an, doch die Abstände werden kleiner.
Maret Hosemann - myFanbase
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare

30.06.2025 17:23 von Chilli_vanilli
Solange wir lügen: We Were Liars
In der Serie hab ich das Ende auch nicht kommen sehen.... mehr
01.07.2025 14:00 von Daniela
News: Wer kommt für Staffel 13 von "Chicago PD" nicht zurück? (Spoiler)
Ich war auch schockiert bei der Meldung, obwohl ich sie... mehr