Reaper - Review des Piloten

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Eigentlich hatte ich nicht wirklich vor, mir die Serie anzusehen, da mich der Plot, der ja eher in die Fantasy-/Mystery-Richtung geht, nicht wirklich angesprochen hat. Als ich jedoch so viele positive Kritiken von TV-Kritikern gelesen habe, wollte ich ihn nun doch sehen und ich wurde nicht enttäuscht. Erst einmal habe ich gehört, dass der Trailer von TheCW zu viel verrät, weshalb ich davon abraten würde, ihn sich vor dem Piloten anzusehen, was ich auch nicht gemacht habe.

Zunächst folgt eine Einführung in Sams Leben und es fällt sofort auf, dass sich die Familie äußerst merkwürdig verhält, insbesondere seinem Bruder Keith viel mehr abverlangt. Es wird allerdings nicht mit der Holzhammer-Methode rübergebracht, sondern eher unauffällig. Einen positiven Eindruck hinterlässt sofort Sams bester Freund und offensichtlicher Sidekick Bert, der den ganzen Pilot über für überaus lustige Szenen verantwortlich ist.

Auch die Nebenrollen sind sehr gut besetzt. So konnte mich der Verkaufsleiter des Baumarkts, in dem Sam, Bert, Ben und auch Andi arbeiten, sofort überzeugen, als er seine Verkäufer in einem Meeting dazu motivieren möchte, mehr Verkäufe zu tätigen und für den Gewinner einen großartigen Preis in Aussicht stellt und dabei ein ungeheimes komödiantisches Talent und insbesondere Timing beweist.

Besonders gut wird es, als plötzlich der Teufel ins Spiel kommt, der von Ray Wise einfach großartig verkörpert wird. Die Prämisse wird dann auch deutlich besser umgesetzt als ich sie mir vorgestellt hatte. Der erste "Fall", den Sam zu erledigen hat, wird interessant eingeführt und es werden sehr gut Sams Gewissenskonflikte und Probleme damit gezeigt, wobei abzuwarten bleibt, wie man das in einer wöchentlichen Serie umsetzen kann, ohne sich zu wiederholen und zu langweilen. Denn Sams eigentliche Mission beginnt erst gegen Mitte der Folge, da natürlich zuerst die Charaktere und die Situation eingeführt werden müssen und eben Sams Skepsis einige Zeit aufrecht erhalten wird. Die unheimlich lustigen und interessanten Charaktere könnten jedoch dazu beitragen, dass dies gut umgesetzt wird, v.a. wenn vielleicht nicht zu viel Bedeutung auf die Missionen im Sinne eines Procedurals (à la "CSI" etc.) gelegt wird, sondern mehr Charakterentwicklung und persönliche Beziehungen in den Vordergrund rücken.

Auch gut gefallen hat mir, dass nicht zu viel Zeit darauf verschwendet wird, dass Sam seinem Umfeld erklärt, dass seine Seele an den Teufel verkauft wird und keiner ihm glaubt. Es wird jedoch klar, dass das in der Beziehung zwischen ihm und Andi, sein heimlicher Schwarm, einige Probleme aufwerfen wird, da sie praktisch die einzige ist, der er nicht davon erzählt. Nikki Reed gefiel mir auch sehr gut in der Rolle, da sie sehr charmant und sympathisch rüberkommt, auch wenn der Charakter nicht wirklich viel hergab im Piloten. Leider wurde jedoch bekannt, dass Nikki Reed nun durch Missy Peregrym ("Heroes") ersetzt wird, was ich persönlich schade finde, aber vielleicht werde ich auch positiv überrascht.

Auch das Ende war angenehm und verspricht praktisch, dass eigentlich genau das, was ich vorher als Befürchtung bzgl. der möglichen Wiederholungen geäußert habe, nicht eintreten sollte. Die wechselnden Gefäße, in denen Sam die Seelen wieder zurück an die Hölle abgeben soll, werden sicherlich auch zu einem netten Running Gag werden und dafür sorgen, dass das Missionsende ein wenig aufgeschoben werden kann. Zu viel will ich jedoch nicht verraten.

Wo wir gerade bei der Abgabe der Seelen sind, muss ich noch anmerken, dass ich es auch sehr lustig fand, als Satan anmerkt, dass die Abgabestellen genau die Orte sind, die der Mensch wirklich als "Hölle auf Erden" empfindet. So führt Sams erste Mission ihn in eine Führerscheinstelle *g*. Sehr gelungen, ich freue mich schon auf die Fortsetzung...

Fazit

Insgesamt hat mich der Pilotfilm auf jeden Fall überzeugt, insbesondere durch die sehr gute Besetzung und die humorvolle Herangehensweise an das Thema. Wie erwähnt, bleibt abzuwarten, ob das Konzept gut in eine Serie umgesetzt werden kann. Der Pilot gibt mir bisher allerdings keinen Grund, die Serie nicht weiter zu verfolgen, und so werde ich auf jeden Fall weiterschauen und das, obwohl sie überhaupt nicht eines der Genres abdeckt, die ich mir üblicherweise ansehe. Falls die Serie aber nicht zu sehr nach dem "Fall der Woche"-Prinzip arbeitet und mit guten charakterbezogenen Storylines glänzen kann, bin ich auf jeden Fall an Bord.

Nadine Watz - myFanbase

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