Ghosts - Review Staffel 1

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Nachdem ich die erste Episode von "Ghosts" beendet habe, war ich mir sehr sicher, dass dieses Format eine gewisse Form von Sucht bei mir erzeugen würde. Die Charaktere und vor allem der Cliffhanger machten mir ungeheure Lust auf mehr. Ich wollte mehr über die Geister wissen, die ein zusammengewürfelter Haufen sind und schon mehrere Jahrzehnte zusammen 'herumgeistern' und ich wollte wissen, warum Sam (Rose McIver) plötzlich Geister sehen kann. Dementsprechend habe ich mir die erste Staffel des britischen Remakes, welches ich aber wie gesagt nicht kenne, zügig durchgesuchtet. Wie mir das Ganze gefallen hat und ob ich mich auf die zweite Staffel freue, die hoffentlich hier bald zu sehen sein wird, erfahrt ihr jetzt.

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Ghosts
© 2021 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.

Es ist schon irgendwie lustig, als ich jünger war, habe ich nichts mit Geistern oder Ähnlichem angesehen. Aber der Geschmack verändert sich ja im Alter dann doch etwas und eine Comedy mit Geistern hatte mich direkt am Haken. Am Haken hatte mich eben auch direkt die Frage: Warum kann Sam auf einmal Geister sehen, auch wenn mir die Antwort beim Schauen eigentlich auf der Zunge lag. Sie lag ja zwei Wochen im Koma und über das Koma sagt und liest man ja, dass man in so einer Art Zwischenwelt ist und hier wird das mehr oder weniger auf lustige Weise angedeutet. Aber wie dem auch sei: Sam kann Geister sehen und ihr Mann Jay (Utkarsh Ambudkar) eben nicht. Alleine schon diese Tatsache deutete für mich an, dass es einige witzige und sehr lachhafte Momente und Situationen geben kann, bei denen man sowohl Jay als auch Sam verstehen kann. Jay habe ich ohnehin mit jeder weiteren Episode ins Herz geschlossen, weil er eine großartige Art an sich hat, alles mit dem nötigen Witz, aber auch gleichzeitig mit einer Ernsthaftigkeit zu sagen und zu zeigen, dass er sich mit Sam perfekt ergänzt. Aber nicht nur mit Sam. Er hat auch wirklich tolle Momente mit Thorfinn (Devan Chandler Long) und Pete (Richie Moriarty). Mit Letzterem hat er eine tolle Bromance, die man wunderbar über die ganze Staffel entwickelt hat und die für Pete besonders zum Ende der Staffel von enormer Wichtigkeit ist und die ihm zeigt, dass es für ihn eben doch ein 'Leben' nach dem Tod gibt und er sich das von niemanden nehmen lassen kann.

Bei "Ghosts" mag ich es vor allem, dass man auch hier einen sehr intelligenten Humor nutzt, der nicht auf Biegen und Brechen das absolute TOP ist, es ist ein Humor, wo man manchmal doch erst kurz überlegen muss, ob man das jetzt lustig finden soll oder ob es dann doch drüber ist. Ich für mich persönlich kann aber sagen, dass ich doch etliche Male grinsen, lächeln oder gar lachen musste, gerade weil man wunderbar mit der Begriffsstutzigkeit gespielt hat und ich herrlich fand, was man mit 'einen hochkriegen' und 'einen runterholen' tatsächlich gemeint hat und man es dann letztlich als Running-Gag nutzt, was aber nie langweilig wird, da es oft in Momenten eingestreut wird, bei denen man mit keiner Silbe daran denkt, wie passend es wieder ist.

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Foto: Rose McIver & Utkarsh Ambudkar, Ghosts - Copyright: 2020 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS
Rose McIver & Utkarsh Ambudkar, Ghosts
© 2020 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS

Eher nicht so passend sind dann doch Sams Ausbrüche, wenn ihr das Wirrwarr mit den Geistern zu viel wird und sie sich schnell etwas einfallen lassen muss, damit andere, die die Geister nicht sehen können, sie nicht für ganz und gar verrückt halten. Sams Ausbrüche sind manchmal sehr unpassend, aber umso witziger sind dann eben auch die Reaktionen der anderen und ihre Ausreden, so dass man eben auch wunderbar die moderne Technik, wie das Chatten über Bluetooth-Kopfhörer, nutzen kann und damit eine herrliche Ausrede hat, über die man als Zuschauer*in wunderbar lachen kann und sich im selben Moment aber auch fragt, ob man in der gleichen Situation auch so schnell auf diese Idee gekommen wäre. Bei mir wäre ich mir persönlich nicht so sicher, weil ich das Gefühl hätte, bei irgendwas 'Verbotenem' erwischt worden zu sein und das wäre mir doch in der ersten Schreckenssekunde peinlich.

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Ghosts
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In meinen Augen hat sich das Genre Comedy in den letzten Jahren recht gewandelt. Es gibt nur noch wenige Formate, die als Stilmittel die Lachkonserve verwenden, wozu nicht "Ghosts" zählt. Auch hier ist positiv zu werten, dass man ernsthafte Themen anspricht, die emotional zu überzeugen wissen und es sind auch Themen, die eher zeitlos sind und die es auch schon in den damaligen Jahrzehnten und Jahrhunderten gab, so wie beispielsweise, dass Isaac (Brandon Scott Jones) schwul ist, das aber immer all die Zeit geheimgehalten hat, hin und wieder es aber dennoch Hinweise und Andeutungen dazu gegeben hat und ich mich bei der 'endgültigen' Enthüllung gefragt habe, wie schwer ihm die letzten Jahre gefallen sein müssen. Aber auch Flower (Sheila Carrasco) ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Dinge oftmals nicht so sind, wie scheinen und das am Ende doch noch was Gutes dabei raus kommt. Ein Highlight in diesem Bezug war dann für mich tatsächlich auch Trevor (Asher Grodman), der sich mit seiner Geschichte, wie er letztlich zu Tode gekommen ist, etliche Sympathiepunkte verdient hat. Mir hat auch gut gefallen, wie man Sams 'Fähigkeiten' genutzt hat. In meiner Pilotreview habe ich geschrieben, dass man sicherlich die ein oder andere Freundschaft schließen könnte.

Da das schon wunderbar zwischen Jay und Pete geklappt hat, erkennt man auch gute Ansätze zwischen Sam und Thorfinn, der mir von seiner ganzen Art wirklich am besten gefällt und bei dem ich finde, dass man sich am besten und vielleicht sogar am einfachsten emotional identifizieren kann. Aber auch Hetty (Rebecca Wisocky) ist ein wunderbarer Charakter, den ich auf keinen Fall missen möchte. Sie hat durchaus etwas Mütterliches an sich, doch durch die Zeitepoche, in der sie gelebt hat, wirkt sie oftmals noch ziemlich zugeknöpft und erinnert mich ein bisschen an Wisockys Charakter der Evelyn Powell in "Devious Maids" und bei der ich mir erhoffe, dass wir in Staffel 2 noch mehr erfahren und ergründen werden. Selbiges erhoffe ich mir auch von Alberta (Danielle Pinnock) und Sassappis (Roman Zaragoza). Ebenso ist es denkbar, dass man in der nächsten Staffel noch mehr über Sams Beziehung zu ihrer Mutter erfahren wird, die wir in dieser Staffel bereits kennengelernt haben. Die weitaus wichtigste Frage ist aber, wie es mit dem Bed & Breakfast von Sam und Jay weitergehen wird, denn mit dem Ende des Cliffhangers kommt noch einiges an Arbeit auf die beiden zu.

Fazit

In der Pilotfolge steckten die Geschichten noch in den Kinderschuhen, doch nachdem ich die komplette Staffel gesehen habe, kann ich sagen, dass CBS mit "Ghosts" eine wunderbare Serie gelungen ist. Sie regt zum Lachen, Grinsen, Schmunzeln und Nachdenken an und ist dabei charmant und skurril zugleich, was wohl auch den Erfolg ausmacht. Ich freue mich auf die zweite Staffel.

Die Serie "Ghosts" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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