Bewertung

Review: #8.09 Meine Handy-Stimme

Plötzlich sind wir schon in der Mitte der Staffel angekommen und man hat so ein bisschen das Gefühl, dass hier auch schon mal geschaut wird, wie eine Episode ohne Zach Braff aussehen könnte, ob eine neunte Staffel ohne ihn also machbar wäre. Und auch andere Zeichen ließen sich finden.

Seelenverwandte

J.D. ist im Urlaub, das bedeutet aber noch lange nicht, dass es sich die Autoren nehmen lassen, ihn irgendwie im Krankenhaus unterzubringen, wenn auch nur vokal mit einem Handy. Elliot und J.D. hängen nämlich inzwischen so sehr aneinander, dass sie nicht eine Stunde ohne den anderen überstehen und daher ständig am Telefon hängen. Was in erster Linie für mehrere witzige Situationen sorgt (besonders J.D. in der Tasche von Cox) hat aber auch noch andere Funktionen. Zunächst ist diese Situation sinnbildlich für die neue Qualität der Beziehung zwischen J.D. und Elliot, denn offanbar sind sie unzertrennlich und fast schon gefährlich abhängig von einander. Da Elliot das nicht wirklich zugeben will, wird in "Scrubs"-Manier eine kleine Geschichte um sie herum kreiert, die ihr das verdeutlicht. Ein Patient bildet mal wieder die Grundlage und Kelso nimmt nun wieder seine neue Funktion als externer Beobachter und "Besserwisser" wahr, um Elliot zu zeigen, dass sie sich von ihrer Patientin kaum unterscheidet und das vor allem nicht so schlimm finden muss. Ich finde es niedlich, dass die beiden so sehr harmonieren und jetzt nicht voneinander lassen können, was nur normal ist, weil sich ihre neue Beziehung auch noch eher am Anfang befindet. Von daher war die gesamte Story irgendwie unnötig, zumal sie in ihrer Struktur nichts Außergewöhnliches zu bieten hatte. Spaß hat sie trotzdem gebracht.

Viel wertvoller war aber die zweite Funktion der Geschichte. Zum ersten Mal war J.D. eine ganze Episode lang nicht zu sehen und auch wenn irgendwie etwas gefehlt hat, muss man sagen, dass es durchaus funktionieren kann. Nun war er natürlich nicht gänzlich abwesend und war auch als Off-Stimme noch der Erzähler, aber man könnte sich durchaus auch an einen anderen Kommentator gewöhnen. Ob dies nun explizit die Absicht der Autoren war, sei mal noch dahin gestellt, aber so langsam muss man sich Gedanken um die Zukunft machen.

Wieder schwanger

Carla teilt Turk mit, dass sie erneut schwanger ist. Das war nun wirklich nicht zu erwarten, könnte aber auch eine Entwicklung sein, die durch Judy Reyes' Bekanntgabe, für eine potenzielle neunte Staffel nicht zu Verfügung zu stehen, in die Wege geleitet wurde. Mit zwei Kindern hätte sie allen Grund, zu Hause zu bleiben und somit nicht mehr im Fokus zu stehen. Neben all diesen Spekulationen ist es natürlich auch einfach eine schöne Sache für die beiden, über die man sich als Gucker der Serie zu freuen weiß. Genutzt hat man die Situation auch gleich mit einer schönen Geschichte, die den Unterschied zwischen dem ersten und den zweiten Mal herausstellt. Gerade Turk hat damit zu kämpfen, ist enttäuscht von den Reaktionen der anderen (besonders J.D.s Sachlichkeit war verletzend) und lässt sich sogar verleiten, zu lügen. Hier kommen Ted und Stephanie ins Spiel, die sich amüsanterweise überall als Paar vorstellen, weil man Ted sonst nicht glauben würde. Turk erzählt Stephanie, dass es das erste Kind sei, um diese tolle Reaktion zu bekommen, die er so nötig hat. Stephanie singt auch gleich wieder, was mir sehr gefällt, zumal sie nicht nur darauf reduziert wird. Als die Lüge auffliegt, lernt man eine andere Seite von Teds Freundin kennen. Ted darf dann auch derjenige sein, der Turk alles erklärt und so ist auch alles wieder gut. Ein gelungener Teil der Episode findet sein Ende.

Die Neue

Sonja, die von allen Sunny genannt werden soll, und das auch den ganzen Tag ausstrahlt, damit es keiner vergessen kann, ist nun auch in der Serie angekommen. Sie gehört ebenfalls zu den Neulingen und trat bis dato nur in den Webisoden auf, weil sie das Videotagebuch führt, was dort immer vorgestellt wird. Ihr längst überfälliger Auftritt in der Serie ist nun also besiegelt und sie spielt gleich ein wichtige Rolle, denn sie offenbart mit ihrem Ehrgeiz, einem Patienten ohne Hoffnung zu helfen, dass Carla sich verändert hat, weil das früher ihr Spezialgebiet war. Statt Sunny zu helfen, macht sie sich aber einen ruhigen Abend zu Hause mit Chips. Das überrascht vor allem Cox, der Sunny extra zu Carla abgeschoben hatte. Carla selbst ist über diese schleichende Entwicklung aber selbst so enttäuscht, dass sie wieder zurück kehrt, obwohl es ihr niemand übel genommen hat, außer eben sie selbst. Da man Carla immer als aufopferungsvolle Krankenschwester in der Serie gesehen hat, ist es schön, dass auch sie selbst keinen Abstand von dieser Eigenschaft nehmen möchte. Mit Sunny ist zudem ein weiterer Charakter eingeführt, der eine neunte Staffel mitbestimmen könnte.

Fazit

Eine insgesamt solide Episode, die sich einfach in diese Staffel einreiht, aber jetzt keine besonderen Geschichten zu bieten hat. J.D.s Abwesenheit war immerhin neu und unter Umständen ein Versuch, die Möglichkeiten für eine neunte Staffel anzutesten, was ich mir nicht erst seit heute durchaus vorstellen könnte.

Emil Groth – myFanbase

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