Bewertung

Review: #2.07 Gefangene der Zeit

Nachdem die letzten beiden Episoden endlich eine Steigerung der Qualität der zweiten Staffel darstellten, ist es hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis die erste 9-Punkte-Episode der Staffel über den Bildschirm flimmert. #2.07 Gefangene der Zeit hatte eindeutig Potential dazu, denn die Folge plätschert nicht lange vor sich hin, stattdessen ist vom ersten Moment an Spannung geboten. "Roswell" wie wir es kennen und lieben!

"Let's find some aliens."

Die Handlung um die Skins geht rasant weiter: Nicholas und seine Gefolgsleute kommen nach Roswell und lassen erst einmal alle Menschen in der Stadt verschwinden, was die Suche nach den vier Außerirdischen um einiges vereinfacht. Doch nicht nur sie bleiben zurück. Wie es der Zufall will, sind Maria, Liz, Kyle und Sheriff Valenti zu dem Zeitpunkt außerhalb von der Stadt unterwegs und somit nicht von dem Verschwindezauber betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass gerade die besten Freunde der Aliens nicht vom Erdboden verschluckt werden, ist natürlich schwindend gering, doch in Anbetracht dessen, dass es sich um eine Mysteryserie handelt, muss man darüber wohl einfach hinwegsehen können. Der große Vorteil ist immerhin, dass die Freunde nun wieder zusammenarbeiten müssen, um die Situation heil zu überstehen. "We have to stay strong.", sagt Liz zu Max in einer rührenden Szene zu Beginn der Folge und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Die Szene macht deutlich, dass es sich immer noch um Kinder handelt, die sich in der Situation nicht nur Sorgen um ihr eigenes Leben, sondern auch um das ihrer Eltern machen. Oft wird in Serien wie "Roswell" viel zu selten klar, wie jung die Protagonisten überhaupt sind, haben sich doch in ihrem zarten Teenageralter schon so viel erleben müssen. Dass an dieser Stelle dennoch in Erinnerung gerufen wird, wie jung die Helden der Serie überhaupt sind, hat mir gut gefallen.

Wenig nachvollziehbar war für mich Tess' Verhalten gegenüber Courtney. Immerhin auch sie in Arizona und hat erlebt, wie Courtney ihnen das Leben gerettet hat. Wieso ist sie ihr gegenüber also so feindselig? Erträgt sie es nicht, dass sich noch eine weitere Person unter die Gruppe mischt, die ihrer Ansicht nach nur aus Max, Isabel, Michael und ihr selbst bestehen sollte? Spätestens als Courtney zeigt, wie man die Skins und damit auch sie selbst töten kann, ist doch offensichtlich, dass sie zu den Guten gehört. Andernfalls würde sie der Gruppe wohl kaum so ein Vertrauen entgegenbringen. Dass sie gerade in dem Moment, in dem sie so sympathisch wird, im Sterben liegt, ist traurig anzusehen. Ihr Tod wurde in meinen Augen zu schnell abgehandelt, sie hätte eine weitaus schönere letzte Szene erhalten können. Dennoch stirbt sie einen würdigen Tod, verhindert sie doch somit, dass Nicholas erfährt, wo der Granilit versteckt ist.

"We're stronger together than we are apart."

Auch wenn #2.03 Die Überraschungsparty keine herausragende Episode war, habe ich mir seitdem mehr Szenen gewünscht, in denen Isabels Charakter näher beleuchtet wird. Bereits nach Vanessa Whitakers Tod war klar, dass sie die Tatsache, dass sie einen Menschen getötet hat, nicht so leicht wegstecken kann und auch in dieser Folge ließ sie wieder durchleuchten, dass ihr das Morden nahe geht, selbst wenn es sich dabei um Feinde handelt. Leider wird ansonsten aber nicht weiter auf die Thematik eingegangen. Dennoch zeigt sie in dieser Episode, dass sie Max nicht blind folgt, wenn sie selbst der Überzeugung ist, dass ein anderer Weg der richtige ist.

Besser gemacht haben es die Autoren bei Kyle, der durch seinen Hang zum Buddhismus ebenfalls eine interessante Charakterwandlung durchlebt hat. Bisher wurde immer nur am Rande darauf eingegangen, doch dieses Mal gab es endlich eine tiefergehende Szene. So erfahren wir, wie wenig sein Vater von der Entwicklung seines Sohnes hält. Umso rührender ist natürlich die Szene, als Sheriff Valenti Kyle mitteilt, wie stolz er auf ihn ist. An emotionalen Szenen mangelt es der Episode ohnehin nicht, denn auch Max' Abschied von Kyle daraufhin ist toll gemacht und unterstreicht die Dramatik der Situation. Zu Michael und Maria muss ich wohl kaum ein Wort verlieren, denn die beiden sind einfach offensichtlich herzzerreißend! Ihre Abschiedsszene hat mich an #1.22 Ende und Anfang erinnert, nur dass Michael dieses Mal nicht den Krieger gespielt hat, sondern den verständnisvollen Freund.

Neben den emotionalen Momenten bot die Episode aber gleichermaßen Szenen zum Schmunzeln (wie etwa bei Marias Frage So how does electricity work?), als auch zum Gruseln. Dabei bedarf es nicht einmal großartiger Effekte, schon Nicholas Charakter beinhaltete genügend Potential zum Gruseln. Trotz seines kindlichen Aussehens kann er durch seine Mimik, Gestik und seine Worte ganz schon Furcht einflößend sein. Miko Hughes hat hier großartige Arbeit geleistet. So hat mich die letzte Szene auch mit Freude zurückgelassen, denn ich hätte es schade gefunden, wenn wir uns durch Marias Heldentat bereits von ihm hätten verabschieden müssen. Die Storyline um die Skins wird uns aber wohl noch bis zum Halbstaffelfinale begleiten. Ich habe die Hoffnung, dass wir dadurch auch weiterhin mehr über Vilandra und die Rolle von Max und Michael auf dem fremden Planeten erfahren werden.

Fazit

Die Episode bot viele emotionale Momente, woran alle Charaktere gleichermaßen beteiligt waren. Gepaart mit Spannung, Trauer, aber auch einigen lustigen Momenten war somit alles vorhanden, was eine gute "Roswell"-Episode ausmacht. Um noch eine Möglichkeit zur Steigerung zu haben, vergebe ich #2.07 Gefangene der Zeit acht Punkte.

Laura Krebs – myFanbase

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