Bewertung

Review: #1.21 Das weiße Zimmer

Die Episode widmet sich der Befreiung von Max aus der Spezialeinheit des FBI. Dies bietet viel Spannung, ist aber gleichzeitig auch sehr lehrreich, denn man erfährt endlich mehr über die Eigenschaften und Fähigkeiten, welche die Außerirdischen von den Menschen unterscheidet.

"They know more about you than you do."

Nasedo trifft mit seiner Aussage zu dem FBI den Nagel auf den Kopf. Gleich zu Beginn der Folge wird deutlich, dass die Spezialeinheit in den 50 Jahren, in denen sie die Außerirdischen bereits studiert, sehr viel mehr über sie erfahren hat, als die Außerirdischen über sich selbst wissen. Zumindest unsere drei Jugendlichen sind doch sehr ahnungslos, was ihre Fähigkeiten und biologischen Hintergründe betrifft. Tess ist ihnen da zwar einen Schritt voraus, doch der wahre Meister ist Nasedo, was sehr deutlich wird, als er beginnt, einen Plan zu schmieden, um Max aus dem weißen Raum zu befreien. Sehr gut hat er mir in den Szenen mit Michael gefallen. Auch wenn die Episode durchweg ernst war, haben die Szenen zwischen den beiden mich doch hin und wieder zum Schmunzeln gebracht. Kein Wunder, dass der ungeduldige Michael in so einer angespannten Situation keine Nerven dafür hat, eine neue Fähigkeit zu erlenen, wenn der einzige Tipp, den er von Nasedo erhält, ist, dass er es eigentlich kann, aber sich momentan noch selbst davon abhält, es tatsächlich zu schaffen. Auch Nasedos Annahme, dass die er seine Fähigkeiten bereits gut genug kennt, um eine Abbildung in sein Hirn zu scannen, ist in Anbetracht dessen, dass Michael daraufhin etwas verwirrt und überfordert wirkt, amüsant.

Interessant ist Tess' Rolle in dieser Folge. Sie bringt die anderen dazu, Nasedo zu vertrauen, was sich letztendlich als die richtige Wahl herausstellt. So sammelt sie einige Pluspunkte, nachdem sie am Anfang doch eher ein Störfaktor in der Gruppe darstellte. Nun ist aber deutlich geworden, dass sie sehr wertvoll ist, immerhin hat sie ihr ganzes Leben lang von Nasedo gelernt. Tess ist auch diejenige, die sich zu trauen sagt, dass die Irdischen bei der Befreiungsaktion nur ein Klotz am Bein wären, was von den Dreien glücklicherweise auch widerstandslos so hingenommen wird.

Fragen aufgeworfen hat Agent Pierces Bemerkung über die Hintergründe seiner Arbeit. Sein Ziel ist es, die Erde vor der Kolonialisierung durch Außerirdische zu bewahren. Eine Kolonialisierung würde aber wohl voraussetzen, dass es sehr viele Außerirdische gibt, bisher sind uns aber nur vier harmlose Teenager bekannt, die versuchen sich so unauffällig wie möglich in das menschliche Leben einzufügen, und dann gibt es natürlich noch Nasedo, der durch seine außerordentlichen Fähigkeiten tatsächlich eine Gefahr darstellen könnte, aber allein auch nicht besonders weit kommen würde. Woher rührt also die Angst des FBIs, dass die Außerirdischen das Kommando auf der Erde übernehmen könnten? Wie viele Außerirdische gibt es tatsächlich auf der Erde?

Letztendlich lässt uns die Episode nicht nur mit dieser Frage zurück, sondern auch Max' Flucht ist zum Ende der Folge noch nicht in trockenen Tüchern. Ich hoffe jedoch, dass das Staffelfinale sich nicht noch einmal darum drehen wird, Max zu befreien, sondern vielmehr mit der Frage, wie es für die Außerirdischen und auch für Liz|, Maria und Alex nun weitergeht. In Roswell zu bleiben scheint aktuell keine Option zu sein, selbst wenn Agent Pierce von Nasedo überwältigt werden sollte, besteht die Spezialeinheit beim FBI noch immer und der Nachfolger steht bestimmt bereits in den Startlöchern, um die Arbeit fortzusetzen, gerade jetzt, wo sie ihrem Ziel, mehr über die Außerirdischen herauszufinden, doch bereits so nahe waren.

"Will you trust me?"

Neben den neuen Erkenntnissen um die Existenz der Außerirdischen und der FBI-Spezialeinheit, werden dem Zuschauer die ganze Episode über starke Szenen präsentiert. Nicht nur die an Max angewandten Foltermethoden bekommt man nicht mehr so schnell aus dem Kopf, auch die zahlreichen emotionalen Momente aus dieser Episode werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Unter die Haut geht beispielsweise Isabels hysterische Reaktion, als sie in Max' Gedächtnis eingedrungen ist und realisiert hat, was er für unendliche Qualen erleidet. Es wird deutlich, wie viel sie für ihn empfindet und wie sehr sie darunter leidet, wenn es ihm nicht gut geht.

Michael und Maria kommen bei ihrer Verabschiedung bis auf Marias "You come back to me" ohne Worte aus, dennoch ist es ein wundervoller und vielsagender Moment. Ausdrucksstark ist auch die darauffolgende Einstellung, in der Liz, Maria und Alex alleine zurückbleiben. Vergleicht man dies mit dem Beginn der Serie, wo sie nur drei sorglose Teenager waren, die sich über Touristen, die den UFO-Absturz für wahr hielten, lustig gemacht haben, kann man schon fast nostalgisch werden, so viel ist zwischen dem Piloten und dieser Episode passiert.

Richtig stark sind auch die Serien um Sheriff Valenti. Als er den Jugendlichen im Crashdown Café einen Besuch abstattet und sie in der Hoffnung, dass das FBI sich den falschen Max geschnappt hat, fragt, was vor sich geht, beweist endgültig, dass er auf der richtigen Seite steht. Er ist wirklich besorgt um Max und weiß wohl auch, dass das FBI vor keiner Methode zurückschrecken wird, um seinem Gefangenen Informationen zu entlocken. Dass Liz sich letztendlich dafür entscheidet, ihn um Hilfe zu bitten, ist eine ebenso besondere Szene. Bisher hat dies zwar noch nichts zur Folge gehabt, doch Valenti wird sicherlich in der kommenden Episode nach Antworten verlangen und dann stellt sich die Frage, ob ihm tatsächlich endlich jemand die Wahrheit anvertraut.

Fazit

Eigentlich hätte ich die volle Punktzahl bei dieser Episode gerne vermieden, um so noch eine Möglichkeit zur Steigerung im Staffelfinale zu haben, jedoch gibt es keinerlei Kritikpunkte. Die Folge bietet viele starke, emotionale Momente und ist darüber hinaus äußerst spannend und lehrreich in Bezug auf die Außerirdischen. Somit hat #1.20 Das weiße Zimmer die neun Punkte auch vollkommen verdient.

Laura Krebs – myFanbase

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