Bewertung

Review: #2.13 Platsch

Puh, zuerst einmal muss ich sagen, dass es mir wirklich schwer fällt, diese Episode zu reviewen, um auch der anspruchsvollen, hohen Qualität der Serie gerecht zu werden. Denn "Pushing Daisies" war sicherlich eine der erfrischensten und charmantesten Shows der letzten Jahre, weshalb es nun wirklich nicht einfach ist, nach nur eineinhalb Jahren loszulassen.

Insgesamt betrachtet war das sicherlich nicht das Serienfinale, das ich mir als Fan gewünscht hätte. Als eigenständige Episode oder Cliffhanger für eine neue Season hätte #2.13 Platsch sicherlich hervorragend funktioniert, aber als ultimatives Finale betrachte ich es eher kritisch. Besonders das Ende wirkt sehr zusammengequetscht und man merkt, dass Bryan Fuller und sein Team es so geschrieben haben, um den Fans ein halbwegs zufrieden stellendes Finale bieten zu können. Fraglich ist für mich nur, warum man die ganze Folge nicht gleich von Beginn an als Serienfinale geschrieben hat, da damals eine Fortsetzung der Serie ja schon sehr zweifelhaft war.

Wie auch immer, Chuck hat sich ihrer Tante/Mutter Lily und Vivian gezeigt, doch die großen Reaktionen blieben aus. Ein weiterer Punkt, der mich ziemlich gestört hat, denn während sich Chuck doch noch in der ersten Staffel Gedanken darüber gemacht hat, dass die Köpfe ihrer Tanten explodieren könnten, wenn die von ihre Rückkehr wüssten, hätte ich gerne ein paar verlegene Momente, geschockte Gesichter gesehen. Gut, wir wissen, dass die Tanten durch Chucks Rückkehr die Europatour gleich zwei Mal bewältigt haben, aber was dazwischen war, würde mich mich viel mehr interessieren oder auch, ob Chuck Lily davon erzählt, dass sie bereits weiß, dass Lily ihre Mutter ist. Wie man sehen kann, hätte es da so viel Material für weitere Staffeln gegeben und es ist schade, dass der Sender der Show, was man fast schon erwartet hat, nicht mal eine runde, volle Staffel geschenkt hat.

Immerhin wissen wir auch nicht, was es mit Chucks und Neds Vätern auf sich hat, die beide in der Weltgeschichte herumstreunen, und wie es Ned mit seinen Halbgeschwistern ergeht, die immer wieder auf's Neue angekündigt wurden, aber schließlich bis auf die zwei oder drei Folgen nie aufgetaucht sind. Selbst Chuck und Ned bekommen kein rundes Ende, wie ich es mir gewünscht hatte... Es gab zwar einige wichtige und berührende Diskussionen und Momente, aber so wirklich überzeugend war es auf ganzer Linie nicht. Ich hoffe sehr, dass ein Film hierbei penibelste Aufklärung gibt, denn so viele Fragen sind eben offen geblieben und es wäre schade, dieser wunderbaren Serie nicht einmal das zu geben.

Was ich von Olives Entwicklung halten soll, weiß ich auch nicht so genau. In erster Linie finde ich es seltsam, dass Ned zwei Folgen davor noch große Eifersuchtsgefühle auf Randy empfunden hat und nun schon wieder alles verwunden und vergessen scheint. Und dann eröffnet Olive ihr eigenes Lokal, was für mich zwar im ersten Moment ganz witzig war, aber irgendwie nicht passt. Vom Jockey zur Leiterin eines Lokals? Olive hatte nie den Wunsch, soweit ich mich erinnere, jemals ein eigenständiges Café oder Restaurant zu führen – woher also plötzlich der Sinneswandel? Wie gesagt, ich hoffe, ein Film löst einige Fragen – auch die, die gar nicht erst gestellt werden konnten. Zumindest Emerson hat ein Happy-End bekommen und seine Tochter hat ihn, wie er es geplant hatte, gefunden. Sicherlich hätte es da noch einige interessante Storylines gegeben, vielleicht wie er mit der Kleinen zurecht kommt, aber insgesamt war das wahrscheinlich das rundeste Ende aller Figuren.

Der eigentliche Fall war ganz nett und als Fan von Vivian und Lily bin ich auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen. Anfangs natürlich die makabere Szene, als doch glatt der Hai die eine der Aquadolls, Blanche, aufrisst und die beiden Charles-Schwestern dadurch die einzigartige Chance bekommen (und wahrnehmen!), wieder ins Synchronschwimmgeschäft einzusteigen. Dass Blanches Schwester Coral letztendlich Vivian von Lilys Betrug mit ihrem Verlobten Charles Charles und dem dadurch entstandenen Kind, Chuck, erzählt, brachte die Szene, die ich bereits früher erwartet hatte. Es wäre sicherlich auch spannend für den weiteren Verlauf der Handlung gewesen, wenn Vivian und Lily für längere Zeit getrennte Wege gegangen wären, um dann früher oder später durch Chucks Rückkehr enger zusammengeschweißt zu werden. Also Potenzial wäre hier genügend gewesen, keine Frage.

Als Sorgenkind hat es "Pushing Daisies" ABC nicht leicht gemacht, ja, aber es ist auch schade, dass es da draußen so wenige Menschen gibt, die diese Serie wirklich zu schätzen wissen. Sie hat sicherlich Fehler gehabt und es kam auch vor, dass hin und wieder etwas nicht so gepasst hat, wie man es gerne gewollt hätte; trotzdem bot "Pushing Daisies" Unterhaltung auf höchstem Niveau. So wird die Serie von den meisten hoffentlich in Erinnerung behalten werden.

Niko Nikolussi - myFanbase

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