Bewertung

Review: #1.18 Mr. Perfect (2)

Nach dem eher enttäuschenden ersten Teil folgt nun der abschließende zweite, welcher die Geschichte um Jess und den gut situierten Russell weiterführt und sich thematisch zentral um Beziehungsentwicklungen dreht. Winston merkt, wie lieb er seine Freundin Shelby gewonnen hat und hebt durch diese Erkenntnis die Beziehung auf eine neue Stufe. Eine neue Stufe werden wohl auch Cece und Schmidt zwangsläufig erreichen müssen, entdeckt doch Winston das geheime romantische Zusammenkommen der beiden, was diese lockere Beziehung ohne Zweifel verändern wird. Und schlussendlich wird es auch ernster zwischen Jess und Russell, was bedeutet, dass uns Russell wohl doch noch länger erhalten bleiben wird. Der einzige, der sich momentan nicht im Beziehungskarussell befindet, ist Nick, der in dieser Folge auf seinen alten Freund Dirk trifft und Menschen kennen lernt, die seinen Job als etwas ganz besonders cooles ansehen. Viele interessante Entwicklungen, die humorvoll in Szene gesetzt sind und diese Folge zu einer wirklich unterhaltsamen machen, welche die letzte locker in die Tasche steckt.

Jess und Russell hatten ihr erstes Date und Jess kämpft mit den Folgewirkungen dieser ersten romantischen Zusammenkunft, wurde sie von Russell doch merkwürdig freundschaftlich umarmt, woran Jess merklich zu knabbern hat. Dass Jess manchmal zu leicht exzentrischen Verhaltensweisen neigt, ist bekannt und auch Russell sieht sich nicht nur mit Jess' Kermit-Imitation konfrontiert, sondern noch mit weiteren typischen Jess-Verrücktheiten, die der gut situierte Gentleman sicherlich nicht gewöhnt ist. Gerade die Gegenüberstellung dieser unterschiedlichen Charaktertypen macht den Reiz bei der Jess/Russell-Turtelei aus, mit der die Autoren wohl noch über diese Doppelfolge hinaus etwas Größeres vorhaben. Litten die bisherigen Beziehungskisten dieser Serie meist daran, dass sie viel zu plötzlich und überhastet ihr Ende fanden, so sieht es hier momentan danach aus, dass uns Russell doch noch länger erhalten bleiben wird. So richtige, großartige Akzente konnte er bisher zwar noch nicht setzen, aber die Chemie zwischen Zooey Deschanel und Dermot Mulroney scheint zu stimmen.

Man kann es schnell vergessen und übersehen, aber auch Winston steckt seit geraumer Zeit in einer Beziehung und zwar mit der grundsympathischen Shelby, von dessen besonderen Charakterzügen aber leider bisher noch nicht viel zu sehen war, da ihr und Winston zusammen immer noch zu wenig Screentime eingeräumt wird. So ist es zunächst auch als leicht irritierend anzusehen, wie ernst es bei den beiden mittlerweile schon geworden ist. Auch Winston selbst ist davon durchaus überrascht und räumt seiner Freundin einen gewissen Freiraum ein, bis er realisiert, dass seine Gefühle für Shelby doch stärker sind, als er vielleicht zunächst wahrhaben wollte. Die Beziehung der beiden bleibt zwar weiterhin etwas undurchsichtig und ist dringend ausbaubedürftig, trotzdem macht diese Storyline viel Spaß, was besonders an Winston liegt, der einen Roadtrip nach Mexiko startet, um Shelby seine wahren Gefühle zu offenbaren und dabei zu musikalischer und komödiantischer Hochform aufläuft. Getoppt wird das Ganze noch dadurch, dass sich Cece und Schmidt im Kofferraum des Wagens befinden, um dort ihren sexuellen Bedürfnissen nachzugehen und immer noch versuchen, ihre Beziehung vor Winston geheim zu halten, was natürlich furchtbar schief geht.

Diese Zusammenführung zwischen Cece, Schmidt und Winston und die Umstände, die zur Lüftung des großen Beziehungs-Geheimnisses führen, sind ein echtes Comedy-Highlight und vollgestopft mit legendären Momenten, bei der eine Grenzüberschreitung eine nicht unwichtige Rolle spielt. Das Resultat dieser irrwitzigen Fahrt nach Mexiko und zurück ist, dass nun Winston über die Beziehung seiner beiden Freunde Bescheid weiß. Eine Konstellation, die schon bei der legendären Sitcom "Friends" zu wunderbaren Momenten führte und auch dieser Serie definitiv gut tun wird. Der Rest der Cece/Schmidt-Storyline glänzt durch die typischen Wortgefechte und sexuellen Spielereien der beiden und zeigt erneut, wie wahnsinnig toll sich die zwei doch ergänzen und was für ein schön-schräges Paar sie zusammen abgeben.

Zuletzt wäre da noch Nick, der auf seinen alten Freund Dirk trifft, der für Nick der intelligenteste Mensch der Welt ist. Hier haben wir es mal wieder mit einer Sitcom-typischen Karikatur zu tun, die kaum ernst zu nehmen ist. Im Zusammenspiel mit dem wie immer komödiantisch gut aufgelegten Nick funktioniert dies aber durchaus gut, auch wenn das Grundkonzept des Storystrangs, in dem es um die leichte Imponierbarkeit von College-Girls geht, nicht wirklich kreativ ausgefeilt ist. Deutlich wird hier aber schlussendlich eigentlich nur eines und zwar, dass ein betrunkener Nick ein verdammt witziger Nick ist. Trotzdem ist es dringend notwendig, dass Nick auch mal wieder stärkere Storylines abbekommt, die diesen für die Serie so wichtigen Charakter ein wenig weiterentwickeln.

Fazit

Der Abschluss des ersten Zweiteilers der Serie ist ein gelungener und streckenweise wirklich äußerst witziger, der mit einer für die Serie wichtigen Storywendung aufwartet, die das Gesamtgefüge der Serie nachhaltig verändern könnte. Trotz kleinerer Mängel also eine insgesamt wirklich gute, kurzweilige und sehr spaßige Folge "New Girl".

Moritz Stock - myFanbase

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